Mi, 24.05.06:
Bayer Leverkusen II - ALEMANNIA II 1:2 (1:0)
Fernandez - Cannata, Schultens, Hübener, Hergesell - Lartey, C. Cozza (46. Köse), Camdali, Bendovskyi, Student (71. Falkenberg) - Reichwein (68. Döpper)
(Trainer: Kirsten)
Hesse - Putzier (82. Brüggemann), Henseler, Lehnen, Casper - Balaban, El Hammouchi, Popova, Moosmayer (89. Zitzen) - Heller, Rentmeister
(Trainer: Emmerling)

Zuschauer: 700 (ca. 300 aus Aachen)
Gelb: Reichwein, Cozza, Camdali - Rentmeister

1:0 Reichwein (26.)
1:1 Heller (58.; Popova)
1:2 Rentmeister (69.; Popova, Heller)



(Foto: Richard)













(Fotos: Richard)





(Foto: Richard)

Während das Leben für die Alemannia-Profis schon seit Wochen hauptsächlich aus Feiern bestand, stand für die Amateure noch das wichtigste Saisonspiel auf dem Programm: Durch ein 5:1 in Brauweiler, ein 1:0 in Dattenfeld, ein 4:0 gegen Bergisch-Gladbach und ein 5:4 n.E. in Hennef hatte sich die Mannschaft von Stefan Emmerling für das Finale des Mittelrheinpokals qualifiziert.
Als Favorit ging man beim Regionalligisten Leverkusen II nicht gerade ins Spiel. Vor einem Jahr hatte man an gleicher Stelle das Halbfinale mit 3:2 verloren. 1996 hatte auch die erste Mannschaft das Halbfinale in Leverkusen unter skandalösen Umständen mit 3:1 n.V. verloren, aber: Die Alemannia hat noch nie ein Finale im Mittelrheinpokal verloren. 1993 und 1994 gab es ein 2:0 und 5:1 beim SC Brück, 1997 wurde Leverkusen Am. am Tivoli mit 3:2 bezwungen, 1999 siegte man durch ein 2:0 gegen den TuS Langerwehe, und die Amateure setzten die Serie 2002 mit einem 2:0 gegen Wegberg-Beeck fort.
Unterstützt wurde die Alemannia dabei ungefähr von der doppelten Anzahl Menschen, die im Schnitt die Heimspiele verfolgt. Hilfe gab es auch vom als 2005/06 Noch-Amateur spielberechtigten Mirko Casper. Für Casper blieb Sören Prüter auf der Bank, und Raschid El Hammouchi rückte von der linken auf die rechte Seite.
Die Alemannia hielt das Spiel gegen den klassenhöheren Verein nicht nur offen, sondern war leicht spielbestimmend, zunächst aber ohne dabei die ganz große Torgefahr auszustrahlen. Nach einem nicht geahndeten Foul an Marcel Heller hatten die Gastgeber im Gegenzug die erste Chance des Spiels, Cataldo Cozza prüfte Marcus Hesse aus halbrechter Position. Aus dem Nichts fiel nach 25 Minuten die Leverkusener Führung, als die linke Aachener Abwehrseite vergebens auf Abseits hoffte, und Marcel Reichwein alleine auf Marcus Hesse zulief und den Ball zum 1:0 ins kurze Eck schlenzte. Zwei Minuten später hatte Heinz Putzier nach Freistoß von Tom Moosmayer die Chance zum Ausgleich, aber sein Volleyschuss ging knapp am langen Pfosten vorbei. Weitere zwei Minuten später war es wieder Marcel Reichwein, der sich gegen Andre Lehnen durchsetzte, aber dieses Mal nur das Außennetz traf. In der 37. Minute erorberte Reichwein den Ball gegen Yunus Balaban, zielte aber genau auf Marcus Hesse. Auf der anderen Seite steckte Mirko Casper den Ball wunderbar durch auf Michael Rentmeister, der aus halblinker Position am kurzen Pfosten vorbeizielte. Zwei Minuten später bediente Faton Popova in einer ähnlichen Szene Marcel Heller, der Opfer des fahnenschwenkenden Linienrichters wurde. Unmut über das Schiedsrichtergespann gab es auch kurz vor dem Wechsel, als der bereits verwarnte Cataldo Cozza gegen Andre Lehnen das Bein stehen ließ und weiterspielen durfte.
Statt 45 Minuten Überzahl wurde Cozza ausgewechselt, aber auch 11 gegen 11 spielte unsere Mannschaft nach der Pause ganz groß auf. Insbesondere Marcel Heller war überhaupt nicht mehr zu bremsen. Nach 50 Minuten legte er von der rechten Seite quer auf Michael Rentmeister, der in der Mitte knapp verpasste. Mehr Glück hatten wir nach 58 Minuten. Faton Popova schickte Heller steil, dessen Versuch eines Querpasses von einem Abwehrbein zu ihm zurückprallte und der den Ball im zweiten Versuch selbst zum 1:1 ins Tor schob. Lautstark aus der Gästekurve angefeuert, wurde der Regionalligist phasenweise an die Wand gespielt. Wieder schickte Faton Popova Marcel Heller über rechts, und wieder verpasste Michael Rentmeister in der Mitte um Zentimeter. Nach 69 Minuten lief Marcel Heller der Gästeabwehr schon wieder auf der rechten Seite davon, verzögerte dieses Mal geschickt und legte zurück auf Michael Rentmeister, der zum vielumjubelten 2:1 einschoss. Leverkusen bäumte sich noch einmal auf, und es gab einige ansatzweise brenzlige Situationen, aber unsere Defensive stand (auch dank Mirko Casper) deutlich sicherer als in den letzten Meisterschaftsspielen und blieb bis zum Schluss voll konzentriert. Zudem wurde gut gekontert: Marcel Heller nahm einen langen Pass des ebenfalls starken Faton Popova perfekt mit der Brust mit und sah nur noch Torwart Benedikt Fernandez vor sich, der aber dieses Mal Sieger blieb.
Am Ende durfte gefeiert werden: Kapitän Yunus Balaban bekam irgendwo vor der halbleeren Ehrentribüne den überaus hässlichen Pokal überreicht, und man verabschiedete sich mit HUMBA, La Ola und geworfenen Trikots in der Kurve. In der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde wird die Mannschaft übrigens nach Gästeblock-Mehrheitsbeschluss den FC Cöln aus dem Wettbewerb werfen, während die Profis in Velbert antreten werden, die zeitgleich gegen Wuppertal den Niederrheinpokal gewannen. Gott will es.



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