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Stuckmann - Demai (50. Kratz), Herzig, Olajengbesi,
Achenbach - Fiel, Adlung (88. Uludag), Junglas (81. Casper),
Burkhardt, Gueye - Auer
(Hohs - Szukala, Milchraum, Nemeth / Krüger) |
Walke - Schöneberg (81. Orestes), Bülow, Sebastian,
Oczipka - Schlitte, Pannewitz, Lange,
Bartels (63. Schied) - Jänicke (46. Fillinger), Kern
(Hahnel - Buschke, Kroos / Zachhuber) |
Zwanzig Jahre nach dem Fall des antifaschistischen Schutzwalls traf die
Alemannia passenderweise auf Hansa Rostock, den einzigen Verein aus der Zone,
der seit damals ununterbrochen in der ersten oder zweiten Liga gespielt hat.
Im Vorjahr noch äußerst lautstark, blieben die Fans, die
rübergemacht hatten, heute aus Protest gegen Stadionverbote (oder so)
stumm. Auch die Gummipuppe mit dem St.Pauli-Trikot hatte man zu Hause
gelassen.
Michael Krüger ließ wie gehabt auch im Heimspiel mit nur einer
Spitze spielen, so dass es gegenüber der Partie in
Augsburg keine Veränderungen gab. Die Alemannia
begann bemüht, aber erneut mit Unsicherheit. Kern scheiterte nach
fünf Minuten an Thorsten Stuckmann. Nach zehn Minuten spielte Timo
Achenbach eine Ecke von links kurz zu Aimen Demai, der vom Strafraumeck zum
langen Pfosten flankte. Wie auch im vorherigen Heimspiel landete der Ball eher
versehentlich im Tor. Das Tor gab zumindest ein wenig mehr Sicherheit, und der
Rest der ersten Hälfte war durchaus ansehnlich. Thorsten Burkhardt traf
volley einen Abwehrspieler Sebastian, später schoss Babacar Gueye
Bartels an. Das ganze erinnerte bereits an das Spiel gegen
Cottbus, als man ebenfalls versäumte,
nachzulegen.
Leider konnte unsere Mannschaft ihren energischen Auftritt nicht über die
Pause retten und wurde für ihre Passivität beinahe schnell bestraft.
Nach Flanke von rechts traf Kern den Rücken des eigenen Mitspielers. In
dieser Phase machte sich das mangelnde Selbstvertrauen bemerkbar, das durch
das ungeduldige Publikum nicht gerade gestärkt wurde. Zudem wurde die
Konterchancen konsequent versiebt. Ein abgeblockter Schuss von Cristian Fiel
landete beim freistehenden Gueye, der sich nicht zwischen Flanke und Schuss
entscheiden konnte und den Ball in die Füße eines Gegners spielte.
Wenig später eroberte Benny Auer an der linken Seitenlinie den Ball, zog
nach innen und scheiterte zunächst am Torwart und im Nachschuss an einem
Abwehrbein. So musste in der Schlussphase musste Schiedsrichter Gagelmann
helfend eingreifen, der zunächst ein Handspiel von Burkhardt im Strafraum
wohlwollend ignorierte. In der Nachspielzeit rettete erst Thorsten Stuckmann,
der einen Schuss von Orestes stark abwehrte, und dann wieder Gagelmann, der
das anschließende Tor von Bülow zurückpfiff, weil Nico Herzig
geschoben wurde. Da der Pfiff nicht zu hören war und er Richtung Mitte
zeigte, kostete die Szene einen wieder einmal einige graue Haare.
Das Gesamterlebnis Spiel-Stadion-Lethargie-leere-Sitze war wieder einmal
ernüchternd, aber zumindest kann man halbwegs beruhigt in die
Länderspielpause gehen. Nach dem Sieg ist die Alemannia noch einen Punkt
von Spitzenreiter Fortuna Cöln in der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga
entfernt und kann mit einem Sieg in Neuendorf vorbeiziehen.