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Stuckmann - Müller, Herzig, Olajengbesi, Achenbach -
Kratz (85. Nemeth), Fiel, Junglas (82. Adlung), Burkhardt,
Gueye (61. Oussalé) - Auer
(Unger - Szukala, Demai, Milchraum / Krüger) |
Tremmel - Angelov, Burca (78. Fandrich), Brzenska,
Sokolenko (57. Bittroff) - Sörensen, Kruska,
Kurth (66. Kweuke), Dum - Jula, Radu
(Hirschfeld - Straith, Mitreski, Zimmermann / Wollitz) |
Im ersten Heimspiel unter dem neuen Trainer Michael Krüger traf die
Alemannia am Freitagnachmittag auf Energie Cottbus. Entsprechend der
Uhrzeit waren in Aachen viele Bürostühle voll und gelbe Sitze im
Stadion leer. Obwohl die Sitzplätze nicht einmal halb voll aussahen, war
die Stimmung besser als in den ersten drei Heimspielen.
Das lag vor allem auch an der Leistung der Mannschaft, die mit Abstand ihre
beste Saisonleistung bot. Krüger vertraute wie schon Willi Kronhardt
gegen 1860 einer 4-2-3-1-Formation. Florian
Müller spielte hinten rechts anstelle von Aimen Demai, dafür begann
Thorsten Burkhardt im zentralen Mittelfeld. Die Alemannia legte in der
Anfangsphase ein Tempo vor, das man lange nicht gesehen hatte. Kaum mehr als
eine Minute dauerte bis zur ersten guten Einschussmöglichkeit von Benny
Auer, der nach unfreiwilliger Vorlage von Gueye an Torwart Tremmel scheiterte.
Der humorlos-langweilige Piplica-Ersatz lenkte dann auch einen 20m-Schuss von
Kevin Kratz zur Ecke. Die meisten der 12:0 Ecken wurden wieder einmal eher
schlecht getreten, aber in der 9. Minute fand Timo Achenbach dann doch den
Kopf von Benny Auer zum 1:0. Die Alemannia blieb dominant und sehr engagiert,
störte früh und spielte richtig guten Fußball. Thorsten
Burkhardt, der sein bisher stärkstes Spiel machte, bediente auf der
linken Seite den heute weniger starken Babacar Gueye, der noch einmal
hätte querlegen müssen und den Ball stattdessen in die Beine von
Tremmel schoss. Wenig später wurde Gueye wieder von Burkhardt bedient
und traf dieses Mal kaum das hässliche Fangnetz hinter dem Tor. Dann war
es Benny Auer, der in ähnlicher Position von Burkhardt angespielt wurde
und es mit einem allzu harmlosen Schlenzer versuchte. Drei Minuten vor dem
Wechsel gab Radu aus 18 Metern dann auch den ersten ernsthaften Torschuss der
Gäste ab. Ein Kopfball von Auer nach Flanke Kratz führte auch nicht
zum gewünschten Ergebnis, so dass es zur Pause beim 1:0 blieb, das auf
der Tribüne schon Vorahnungen wie "das rächt sich noch"
weckte.
Die Gäste wären kurz nach der Pause fast zum unverdienten
Ausgleich gekommen, als Ex-Alemanne Sascha Dum nach Doppelfehler von
Olajengbesi zum Schuss kam und beinahe den langen Stuckmann überlupft
hätte. Die Alemannia spielte weiterhin engagiert, aber nicht mehr ganz
so stark wie im ersten Durchgang. Bei Kratz und vor allem Junglas, die ein
Super-Spiel abgeliefert und einen enormen läuferischen Aufwand betrieben
hatten, ließen die Kräfte ein wenig nach. Trotzdem gab es noch
reichlich Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Tremmel spielte in
die Beine von Burkhardt, an dessen Pass Brzenska vorbeirutschte, so dass
Benny Auer frei zum Schuss kam. Dieses Mal war der rechte Pfosten Endstation.
Für Babacar Gueye war mittlerweile nicht Nemeth, sondern Hervé
Oussalé ins Spiel gekommen, der dem guten Kombinationsspiel unserer Elf
nicht unbedingt gut tat. An einer schönen Kombination war aber auch er
beteiligt, an deren Ende Junglas nach Flanke Achenbach frei zum Kopfball kam.
Junglas setzte dann auch einen Volleyschuss von rechts knapp am langen Pfosten
vorbei. So kam es wie befürchtet. Wie in der E-Jugend liefen auf der
rechten Abwehrseite drei Aachener zum ballführenden Sascha Dum, so dass
in der Mitte der gerade eingewechselte Fandrich freistand. Dessen Schuss war
für einen E-Jugendlichen auch nicht schlecht und rutschte Thorsten
Stuckmann zum 1:1 unter dem Handschuh durch. Zwei Minuten vor Schluss
wäre fast doch noch der Siegtreffer für die merklich geschockte
Alemannia gefallen. Oussalé hatte mit etwas Glück freie Bahn
über links und wollte querlegen auf den neu ins Spiel gekommenen Adlung,
aber Bittroff machte auch diese letzte Chance zunichte.
Einige Cöln-Fans waren offenbar auch im Stadion, denn es gab trotz der
guten Leistung vereinzelte Pfiffe nach Schlusspfiff. Die Alemannia hatte das
mit Abstand beste Spiel seit langem geboten - auch wenn es nicht Pech,
sondern ein Stück Dummheit war, es nicht zu gewinnen. So bleibt man
weiter im Niemandsland der Tabelle, aber wenigstens mit der begründeten
Hoffnung, dass der neue Trainer die Mannschaft erreichen kann.