So, 17.08.08:
Germania Dattenfeld - ALEMANNIA II 0:1 (0:0)
Gillen - Niewiadomski, Roth, Habl, Kaesberg (77. Jörgens) - Glowacz, Voike, Reed, Grebe (65. Hecht), Meiß - Schoof
(Trainer: Boris)
Krumpen - Wilschrey (23. Oventrop), Haas, Schattner, Sabacinski - Schmied, Müller, Junglas, Heber, Popova (83. Quotschalla) - Özgen (92. Höger)
(Trainer: van der Luer)

Zuschauer: 420 (ca. 20 aus Aachen)
Gelb: Voike, Glowacz - Müller, Sabacinski, Quotschalla

0:1 Özgen (53.; Popova, Müller)











(Flanke von Florian Müller zum 0:1; Ex-Alemanne Patrick Kaesberg schaut zu)

Mit einem 1:1 zwischen Schwarz-Weiß Essen und Arminia Bielefeld II begann am Freitag die neue NRW-Liga. Am Sonntag stieg unsere Zweitvertretung mit einem Auswärtsspiel bei Germania Dattenfeld ins Geschehen ein. Dort hatte unsere Elf vor gut 3 Monaten 3:2 verloren, sich aber am Ende trotzdem noch genau wie Dattenfeld für die NRW-Liga qualifiziert. Den albernen Verbandsstatuten zufolge hätte der Sportplatz in Dattenfeld seitdem eigentlich mit einem Gästeblock und -eingang, zehn überdachten Presseplätzen und 3000 Zuschauerplätzen insgesamt ausgestattet sein müssen. Gesehen habe ich nichts dergleichen, was die wenigen Aachener Anhänger aber auch nicht weiter störte, denn kein Zaun und kein Graben trennte sie von den frischen Waffeln, die wie gehabt für 80 Cent im Vereinsheim verkauft wurden. Ein Ordner erzählte, man werde zu Risikospielen nach Siegburg ausweichen und außerdem demnächst nahe der Kinderschaukel einige Bauzäune aufstellen, aber gegen die netten Aachener sei das ja nicht nötig. Das klingt vernünftig, trotzdem erschließt sich mir nicht ganz, wieso dann andere Vereine viel Geld in ihre Sportanlagen investieren müssen oder wie der VfL Leverkusen erst gar keine Lizenz erhalten. Wahrscheinlich war der Verbandsvertreter auf dem Weg zur Sportplatzbesichtigung versehentlich bei Eitorf rechts abgebogen. Mir soll es recht sein, auch wenn eigentlich kein Verein, der ausschließlich Cölsch statt Bier verkauft, eine Lizenz für irgendetwas bekommen sollte.
Zur Feier des Tages hatten übrigens die "Wilde Jungs Dattenfeld" eigens eine Choreographie und einen Infoflyer auf die Beine gestellt. Auch das offizielle Programmheft war lustig gestaltet, stolz war ein Brief abgebildet, indem sich die 1.FC Köln GmbH & Co. KGaA mit der E-Mail-Adresse fandel@fc-koeln.de für die Glückwünsche zum Aufstieg bedankt.
Die Alemannia begann mit Tim Krumpen anstelle des verletzten David Hohs im Tor, davor Robert Wilschrey, Felix Haas, Waldemar Schattner und Thomas Sabacinski in der Viererkette. Auf der Sechs erhielt Nico Schmied den Vorzug vor Marco Höger, die Außen besetzten die Profis Florian Müller und Faton Popova. Tibor Heber und Manuel Junglas agierten zentral hinter der Spitze Abdul Özgen.
In einem ausgeglichenen ersten Durchgang hatten beide Mannschaften zwei Gelegenheiten zur Führung. Für die Alemannia scheiterte Manuel Junglas zunächst mit einem Kopfball nach Flanke von Robert Wilschrey. Später war es wieder Junglas, der von Tibor Heber gut in Szene gesetzt wurde, aber gegen Torwart Maurice Gillen zweiter Sieger blieb. Zwischendurch musste Robert Wilschrey wegen einer blutenden Gesichtsverletzung durch Stefan Oventrop ersetzt werden. Für die Gastgeber setzte sich Michael Reed im Strafraum gegen Waldemar Schattner durch, schoss aber links am langen Eck vorbei. Wenig später drehte sich ein Freistoß aus halblinker Position gefährlich zum langen Pfosten, wo Sebastian Schoof in den Ball grätschte und diesen aus zwei Meter Entfernung über die Latte beförderte.
Ein Freistoß von Thomas Sabacinski kurz nach der Pause hätte schon die Führung bringen müssen. Faton Popova ließ durch, und wie genau Nico Schmied und Abdul Özgen in der Mitte den Ball nicht im Tor unterbrachten, weiß ich nicht, da ich mich schon jubelnd abgedreht hatte. Kurz darauf folgte dann tatsächlich die Führung. Faton Popova spielte rechts raus auf Florian Müller, der schneller war als Patrick Kaesberg (zusammen mit Kamil Niewiadomski aus Aachen nach Dattenfeld gewechselt) und perfekt auf den Kopf von Abdul Özgen flankte - 0:1. Auf der Gegenseite köpfte Sebastian Schoof den Ball nach einer Ecke über das Tor. Eine Viertelstunde vor Schluss drängten die Gastgeber gewaltig auf den Ausgleich und waren dabei vor allem bei Standards gefährlich, während die Alemannia vom Abschluss abgesehen gut konterte. Maurice Gillen entschärfte einen Flachschuss von Abdul Özgen (78.), dann rettete Tim Krumpen im Anschluss an einen langen Einwurf in höchster Not auf der Linie (79.). Einen Freistoß des eingewechselten Jared Jörgens holte Krumpen aus dem linken Eck (81.). Bei der Alemannia kam Marco Quotschalla für Faton Popova, zog von rechts an einem Gegenspieler vorbei in die Mitte, wollte den Ball über den Torwart heben, aber der bekam Finger und Kopf dazwischen, und Andy Habl schlug den Ball von der Linie (85.). Beim nächsten Konter legte Quotschalla quer auf Manuel Junglas, der trotz Foul im Fallen zurück auf Quotschalla legte, der wiederum aus 12 Metern übers Tor schoss (88.). Schließlich lag der Ball sekundenlang im Getümmel vor dem Aachener Tor, dabei blieb es zum Glück aber auch (92.).
Alles in allem gewann unsere Mannschaft etwas glücklich, aber nicht unverdient und bot eine vor allem kämpferisch starke Leistung. Am Samstag trifft die Mannschaft von Eric van der Luer im ersten Heimspiel auf Aufsteiger Fortuna Cöln. Gespielt wird auf dem Tivoli in dessen letzter Saison, es darf mit mehreren Hundert Gästefans gerechnet werden, und der Eintritt ist (glaube ich) für Dauerkartenbesitzer frei. Der Besuch lohnt sich also...



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