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Stuckmann - Casper, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Fiel,
Junglas (83. Oussalé), Burkhardt (60. Kratz),
Milchraum (68. Adlung) - Auer, Gueye
(Hohs - Korte, Daun, Nemeth / Seeberger) |
Klandt - Hickl, Klitzpera, Gledson, Kujabi -
Junior Ross (68. O. Mokhtari), Lagerblom,
Voigt (75. Bouhaddouz), Coulibaly (88. Taylor) - Cenci,
Diakité
(Alvarez - Ledesma, Pintol, Ledgerwood / Oral) |
Nach dem historischen Debakel gegen St.Pauli und den sieglosen
Auswärtsspielen hielt sich die Vorfreude auf die Begegnung gegen den
FSV Frankfurt in Grenzen. 10.000 Plätze blieben leer, und das schon im
zweiten Meisterschaftsheimspiel im neuen Stadion. Die Osttribüne war
vielleicht zur Hälfte gefüllt, die Nordtribüne bis auf die
Nordostecke komplett leer. Die Haupttribüne war zumindest solange gut
gefüllt wie das Spiel interessanter war als das Essen im
VIP-Bereich. Im Gedränge auf den Stehplätzen wünschten sich
derweil einige ernsthaft eine erneute Niederlage, um den ungeliebten Trainer
endlich loszuwerden. Mit zwei Heimniederlagen war die Alemannia zuletzt in die
Abstiegssaison 1989/90 gestartet.
Der schon bei der Mannschaftsaufstellung ausgepfiffene Seeberger vertraute
derselben Startelf wie in Kaiserslautern. Beim FSV
spielten die Ex-Alemannen Alexander Klitzpera und Pekka Lagerblom (im
zentralen Mittelfeld) von Anfang an. Die Alemannia war sichtlich nervös
und hatte Glück, mit dem ersten guten Angriff in Führung zu gehen.
Nach präziser Linksflanke von Babacar Gueye erzielte Benjamin Auer aus
kurzer Distanz das erste Aachener Pflichtspieltor im neuen Stadion. Wieder
Auer per Kopf aus spitzem Winkel nach Flanke von Milchraum und Nico Herzig
ebenfalls per Kopf nach Flanke Fiel hätten gegen schwache Frankfurter
nachlegen können. Das tat dann Manuel Junglas, der aus 18 Metern mit
links flach ins linke Eck traf. Kurzzeitig war unserer Mannschaft jetzt eine
breite Brust und Spielfreude anzumerken, allerdings blieb es bei drei
erfolgreichen Hackentricks bis irgendjemand im Abseits stand. Die Gäste
waren harmlos, wären aber durch eine verunglückte Flanke von
Coulibaly, die Thorsten Stuckmann an die Latte lenkte, fast zum Anschluss
gekommen.
Das bis zum Wechsel noch annehmbare Spiel wurde nach der Pause richtig
schlecht. Die Alemannia verwaltete die Führung und hatte dabei in ein
oder zwei Szenen das nötige Glück. So lenkte Stuckmann einen
Freistoß von Coulibaly so gerade noch an den Pfosten und wehrte einen
Schuss von Cenci mit dem Fuß ab. Während das
Spiel dahinplätscherte, wurde die Stimmung immer beschissener. Schon der
TSV-Wechselgesang in der ersten Halbzeit war aufgrund leerer
Sitzplatzränge in die Hose gegangen. Schließlich war aufgrund der
allgemeinen Stille das Megaphon gut zu hören und provozierte einige
schlechtgelaunte Zwischenrufe. Ein Sonntagsschuss von Benjamin Auer zum 3:0
weckte die verbliebenen Zuschauer rechtzeitig vor dem Schlusspfiff auf.
Mit dem Sieg konnte das Schlimmste vermieden werden. Zurück bleibt
trotzdem ein sehr fader Beigeschmack, denn die Alemannia ist im Mittelmaß
angekommen. Unter Stadion, Mannschaft und Fans sucht man mittlerweile
vergeblich all das, was die Alemannia mal ausgemacht hat.