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Straub - Casper (62. Polenz), Klitzpera, Stehle,
Leiwakabessy - Lehmann, Nemeth (88. Ebbers), Fiel,
Milchraum (75. Weigelt) - Pecka, Kolev
(Stuckmann - Schmitz, Krontiris, Özgen / Buchwald) |
Bade - Fall, Djurisic, Kläsener, de Graef -
Gouiffe à Goufan, Krösche (75. Siradze),
Halfar (67. Röttger), Krupnikovic - Löbe,
Schüßler (84. Döring)
(Kruse - Sinkala, Assauer, Koen / Fach) |
Paderborn auf dem Tivoli - endlich ist diese nervig penetrante
Bundesligascheiße vorbei, und ein leerer Gästeblock und einige
nie gehörte Namen in der Aufstellung des Gegners verbreiten den
erfrischenden Duft der Regionalliga. Passend dazu hatte sich unsere Mannschaft
auch in Fürth präsentiert und noch dazu 270 Minuten kein Tor
geschossen, halb so lange wie der heutige Gegner. Dankenswerterweise gab es
nach dem letzten Spiel einige Umstellungen: Todor Kolev und etwas
zurückhängend Lubos Pecka
spielten in der Spitze, Szilárd Nemeth größtenteils rechts,
Patrick Milchraum links, Cristian Fiel zentral vor Matthias Lehmann, Thomas Stehle hinten anstelle
des verletzten Hrovje Vukovic. Laurentiu Reghecampf war dieses Mal nicht nur
nicht auf dem Platz wie in Fürth, sondern gar nicht im Kader. Dafür
saßen Emmanuel Krontiris nach einem 45-Minuten-Einsatz in der Oberliga,
Amateur Abdul-Özgen sowie der A-Jugendliche und zuletzt
Amateur-Stammspieler Raimund Schmitz auf der Bank. Eine Premiere gab es
nicht nur für Schmitz, sondern auch für Anstimmer Charly, der auf
seinem eigenen Gerüst stehen durfte.
Besonders gut fing es eigentlich wieder nicht an, aber der erste gelungene
Angriff brachte nach einer guten Viertelstunde gleich die Führung. Lubos
Pecka bekam den Ball auf der rechten Seite von Szilárd Nemeth
zurück und legte ihn quer in die Mitte, wo Todor Kolev zum 1:0 die
Fußspitze an den Ball bekam. Fünf Minuten später spielte
Nemeth auf Kolev, der legte zurück auf Pecka, der den Ball lang und
steil zurück auf Nemeth spielte. Der brachte den Ball irgendwie im Tor
unter, das allgemeine Raunen folgte erst der Zeitlupe auf der Anzeigetafel:
Mit links hatte Nemeth den langen Ball angenommen und am Torwart vorbeigelegt
und mit links geschossen, und all das zur Mittagspause um 17:30 Uhr und ohne,
dass der Ball ein einziges Mal den Boden berührt hatte. Au Hur, und so
jemand spielt bei Alemannia Aachen. Man stelle sich einmal bildlich vor, was
Ibisevic, Ebbers oder Iwelumo aus der Szene gemacht hätten... Im
Anschluss erinnerte sich unsere Mannschaft an das
Jena-Spiel und ließ die Zügel viel zu
sehr schleifen. Nach Freistoß Krupnikovic und Kopfball Löbe
rettete Stephan Straub noch mit einem Reflex das 2:0. Nach Freistoß
Krupnikovic von der anderen Seite und Kopfball Kläsener war er
machtlos, Paderborn hatte- natürlich auf dem Tivoli - das erste
Saisontor erzielt. Nach dem Gegentor lief es noch schlechter, der
Tabellensiebzehnte bestimmte phasenweise das Geschehen, blieb aber zum
Glück in Tornähe größtenteils harmlos.
Torwart Bade hielt kurz nach der Pause einen Kopfball von Alexander
Klitzpera nach Ecke von Lubos Pecka, auf der anderen Seite hatte Stephan
Straub wenig Mühe mit einem weiteren Kopfball von Kläsener.
Matthias Lehmann setzte einen Distanzschuss nur knapp über das Tor,
für Paderborn scheiterte de Graef aus 20 Metern an Stephan Straub. Eine
Viertelstunde vor Schluss kam Benjamin Weigelt ins Spiel und leitete mit
seinem ersten Ballkontakt die Entscheidung ein. Mit einem perfekten
Diagonalpass bediente er Szilárd Nemeth, der quer auf Lubos Pecka legte.
Dessen Schuss wurde von Kläsener vorbei an Bade zum 3:1 ins Tor
abgefälscht. Röttger hätter die Gäste noch einmal
heranbringen können, wurde aber von Jérome Polenz abgelaufen, nachdem
er Stephan Straub schon hinter sich gelassen hatte. Alexander Klitzpera, der
freistehend über das Tor schoss, und Marius Ebbers mit einem Kopfball
verpassten jeweils der 4:1.
Bis auf drei sehr schöne Tore war das ganze eher glanzlos, aber der Sieg
war zu diesem Zeitpunkt wichtig, um weitere Unruhe zu vermeiden. Am Ende
hätte uns Sascha Rösler noch versehentlich auf einen Abstiegsplatz
geschossen. So kann man dem Kraut-und-Rüben-Scheiß am Freitag
etwas gelassener entgegensehen. Und man merkt immer mehr, dass einige Leute
richtig Fußball spielen können und in der Mannschaft deutlich
mehr Potenzial steckt als sie im Moment abruft.