Sa, 24.02.07:
VfL Bochum - ALEMANNIA 2:2 (1:1)
Drobny - Schröder, Maltritz, Yahia, Bönig - Epalle (81. Ilicevic), Dabrowski (61. Bechmann), Zdebel, Trojan, Misimovic - Gekas
(Renno - Drsek, Meichelbeck, Imhof, van Hout / Koller)
Straub - Stehle, Herzig, Klitzpera, Leiwakabessy - Lehmann, Plaßhenrich, Reghecampf (90. Pinto), Rösler, Schlaudraff (46. Dum) - Ibisevic (81. Fiel)
(Nicht - Sichone, Casper, Heidrich / Frontzeck)

Zuschauer: 21350 (ca. 4000 aus Aachen)
Gelb: Misimovic

1:0 Gekas (25.)
1:1 Ibisevic (35.; Rösler)
2:1 Epalle (53.)
2:2 Lehmann (58.; Klitzpera, Rösler)













Vor gut einem Jahr zog es Bochumer Zuschauern und Mannschaft ob des 1:4 gegen die mäßig in die zweite Liga gestartete Alemannia die Schuhe aus. Nun sah man sich zum Abstiegskampf wieder und drehte den Spieß mit ebenso albernen wie erfolglosen Einlasskontrollen erst einmal rum. Die komplette Kurve (inklusive des zweiten Stehplatzblocks gegenüber des Gästeblocks) war in Aachener Hand, allerdings auf den Sitzplätzen schlechter gefüllt als man es sich bei der Bedeutung des Spiels gewünscht hätte.
Michael Frontzeck vertraute derselben Elf, die gegen Bayern überzeugen konnte, Marius Ebbers fehlte dieses Mal nicht suspendiert, sondern aufgrund einer im Training zugezogenen Verletzung. Bochum gestaltete das Spiel optisch überlegen, aber wenig effektiv. Den ersten Aufreger gab es Mitte der ersten Halbzeit im Bochumer Strafraum. Jan Schlaudraff zog von links nach innen, und Thomas Zdebel ließ den Fuß stehen. Schiedsrichter Sippels Wahrnehmung sah ein wenig anders aus, und statt Elfmeter und Führung ging der Schuss nach hinten los. Philipp Bönig wurde links steil geschickt und flankte den Ball auf den langen Pfosten. Christoph Dabrowski köpfte zurück in die Mitte, und Theofanis Gekas vollendete aus kurzer Distanz zum 1:0. Auf der Gegenseite bot sich Nico Herzig nach Freistoß Reghecampf und Kopfballablage Leiwakabessy die Chance zum Ausgleich, aber unser Innenverteidiger schoss die Hand von Marcel Maltritz an - wieder zeigte Sippel nicht auf den Punkt. Zum Glück hatte Bochum anders als die Alemannia in der Winterpause eingekauft: Einer der Neuzugänge, Torwart Drobny, half beim Ausgleich kräftig mit. Philipp Bönig rutschte bei der Annahme eines Abwurfs von Drobny aus und verlor den Ball an den energisch nachsetzenden Sascha Rösler. Der hielt aus 20 Metern mit links drauf, Drobny wehrte den Ball mit einer Hand nach oben ab und versuchte den Ball am Boden liegend mit beiden Händen zu fangen. Das gelang nicht ganz, und Vedad Ibisevic bedankte sich mit dem 1:1.
Jan Schlaudraff, der 45 Minuten wenig engagiert über den Platz getrabt war, blieb zur Pause in der Kabine, für ihn kam Sascha Dum. Nach gut fünf Minuten ging der VfL erneut in Führung. Nico Herzig wehrte eine Misimovic-Ecke zu kurz ab, und Bochums zweiter Neuzugang Joel Epalle hielt aus 16 Metern drauf. Der dritte Neuzugang Anthar Yahia stand auf der Torlinie im Abseits und irritierte Stephan Straub sicherlich mehr als damals der zweite Ball, aber Schiedsrichter Sippel empfahl sich an diesem Tag wirklich nicht für eine Alemannia-Ehrenmitgliedschaft und zeigte nach Beratung mit seinem Linienrichter zur Mitte. Danach fing es heftig zu regnen an, und die Alemannia fand gegen plötzlich unsortierte Bochumer zum zweiten Mal zurück ins Spiel. Alexander Klitzpera schlug einen langen Ball in den Bochumer Strafraum, Sascha Rösler legte den Ball per Kopf zurück, und Matthias Lehmann traf aus 16 Metern zum 2:2 in den rechten oberen Winkel. Nach diesem Tor hatte die Alemannia ihre stärkste Phase, Bochum wirkte verunsichert. Direkt nach dem Anstoß eroberte Sascha Dum den Ball, lief über links zwei Bochumern davon und legte quer auf Vedad Ibisevic, der den Ball nicht richtig traf. Nach Ballgewinn des stark aufspielenden Matthias Lehmann und präziser Flanke von Vedad Ibisevic hatte Sascha Dum die Chance zum Siegtreffer, als er aus sieben Metern völlig frei zum Kopfball kam, aber der Ball traf nur die Latte. Danach gab es bis auf eine herrliche Grätsche von Thomas Stehle nichts mehr zu sehen, es blieb beim leistungsgerechten 2:2.
Damit kann man sicher leben, auch wenn Mainz, Cottbus und Hamburg drei Punkte geholt haben. Wenn ein Jan Schlaudraff nur halb so viel Einsatz gezeigt hätte wie z.B. ein Reiner Plaßhenrich, wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, aber insgesamt überzeugten Einstellung und Moral der Mannschaft. Spielerisch gab es einige Mängel, aber wichtig ist vor allem, dass die Hintermannschaft zum dritten Mal in Folge stabil gestanden hat, und damit lässt sich halbwegs beruhigt in die nächsten wichtigen Spiele gehen.



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