Mo, 17.08.09:
ALEMANNIA - FC St.Pauli 0:5 (0:4)
Stuckmann - Casper, Szukala, Olajengbesi, Achenbach - Fiel, Müller, Burkhardt, Adlung (46. Milchraum) - Nemeth (56. Gueye), Auer (56. Oussalé)
(Unger - Korte, Kratz, Özgen / Seeberger)
Hain - Rothenbach, Morena, Thorandt, Drobo-Ampem - Boll, Lehmann, Bruns (71. Schultz), Takyi, Naki (84. Daube) - Ebbers (68. Hennings)
(Pliquett - Gunesch, Lechner, Eger / Stanislawski)

Zuschauer: 32960 (ausverkauft; ca. 1600 aus St.Pauli)
Gelb: Fiel - Drobo-Ampem

0:1 Ebbers (24.)
0:2 Ebbers (28.)
0:3 Naki (35.)
0:4 Bruns (39.; Foulelfmeter)
0:5 Hennings (86.)





















Zum zweiten Spiel im neuen Stadion und zum ersten Meisterschaftsspiel seit 69 Jahren, das nicht auf dem Tivoli stattfand, traf die Alemannia auf den FC St.Pauli. Der hinterließ aufgrund des verblödeten Montagstermins einige Lücken auf dem Gästesitzplatz, während auf der Südtribüne einige Leute schon eine Stunde vor Öffnung der Tore nach urdeutscher Art die Wellenbrecher mit Schals reserviert hatten.
Die Euphorie war auf den Stehplätzen deutlich spürbar, auch wenn man sich ähnlich den UEFA-Cup-Spielen in Cöln (noch?) nicht ernsthaft zu Hause fühlte. Zwanzig Minuten lang war es auch richtig laut; unsere Mannschaft fand nach 10 Minuten langsam ins Spiel und hatte zwei Chancen durch einen Kopfball von Nemeth und den halbrechts durchgebrochenen Burkhardt. Die kalte Dusche folgte, als unsere indisponierte Abwehr Ex-Alemanne Bruns frei zum Schüsschen kommen ließ, Stuckmann nur abklatschen konnte, und Ex-Alemanne Ebbers zum 0:1 abstaubte. Wie eine E-Jugend brach die Alemannia nun komplett ein, ließ die Gegner nach Belieben durch die Abwehr spazieren und kassierte bis zur Pause drei weitere Gegentore. Milchraum kam auf der linken Seite für den schwachen Adlung, später Gueye und Oussalé für die kaum besseren Auer und Nemeth. Der völlig neben sich stehende Olajengbesi ermöglichte noch den fünften Treffer, der von den Vollpfosten auf Aachener Seite, die noch nicht auf dem Heimweg waren, lautstark bejubelt wurde.
Das Endergebnis von 0:5 markiert die höchste Meisterschafts-Heimniederlage der Alemannia seit 1947. In 81 Jahren auf dem alten Tivoli hat die Alemannia nur einmal höher verloren, als man kriegsbedingt nur eine Notelf stellen konnte. Um das ganze Mal in eine etwas freundlichere Richtung zu verdrehen: 1928 ging die Alemannia auch beim ersten Meiserschaftsheimspiel auf dem alten Tivoli übelst unter und gewann die nächsten vier Heimspiele. Letzteres scheint im Moment schwer vorstellbar, vielmehr sind erstmal leere Sitzplatzränge zu befürchten. Als wenn das alles nicht beschissen genug wäre, stürzte sich noch ein St-Pauli-Fan von der Tribüne fast in den Tod. Ein fürchterlicher Tag.



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