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Stuckmann - Casper, Vukovic, Olajengbesi, Achenbach -
Fiel (77. Brinkmann), Seitz (71. Müller), Lehmann, Holtby -
Nemeth, Auer (84. Oussalé)
(Straub - Szukala, Milchraum, Lasnik / Seeberger) |
Schäfer - Diekmeier (59. Judt), Maroh, Reinartz, Bieler -
Mnari, Kluge, Mintal (69. Risse), Frantz (59. Gygax) -
Eigler, Boakye
(Stephan - Wolf, Gündogan, Perchtold / Oenning) |
Die Erwartungen an das achtletzte Spiel auf dem Tivoli waren angesichts der
Formkurven von Mannschaft und Gegner und allgemein gereizter Atmosphäre
nicht besonders hoch. Schließlich hatte man als Schiedsrichter auch
noch Babak Rafati geschickt, der uns beim
letzten Heimspiel gegen Nürnberg
gründlich verpfiffen hatte. Zum Glück schafft es der Fußball
immer noch hin und wieder, einen zu überraschen.
Bei der Alemannia begann hinten rechts nach langer Pause Mirko Casper für
den gesperrten Polenz, dazu ersetzte Lewis Holtby den zuletzt wenig
überzeugenden Milchraum. Bei Nürnberg ersetzte Michael Oenning an
der Seitenlinie den fallsüchtigen Wolf und den überbezahlten Meyer.
Immerhin Raphael Schäfer war noch dabei, auch wenn er nur selten
erfolgreich ins Spiel eingreifen sollte.
Unsere Mannschaft war gegenüber den letzten lustlosen Auftritten nicht
wiederzuerkennen und gab Vollgas. Nach zehn Minuten setzte Benny Auer Lewis
Holtby mit einem schönen Pass in Szene, und der traf aus gut 20 Metern
zum 1:0 ins linke Eck. Holtby erzielte nach einer kurz abgewehrten Ecke mit
einem Flachschuss aus 18 Metern auch das 2:0. Das spielte der Alemannia in
die Karten, zu Aggressivität und Laufbereitschaft kam nun auch noch
Spielfreude. Babak Rafati nutzte unterdessen bei einem Foul an Benny Auer
seine einzige Chance des Spiels, uns einen Elfmeter zu verweigern. Eine halbe
Stunde war gespielt, als es plötzlich durch Kopfball Boakye nur noch 2:1
hieß; Olajengbesi und Achenbach waren sich nicht einig gewesen.
Fünf Minuten vor der Pause erzielte Mirko Casper per Kopf nach
Freistoß Holtby sein erstes Profitor. Noch vor der Halbzeit legte Benny
Auer nach mehrfachem Doppelpass mit Szilárd Nemeth sogar noch den
vierten Treffer nach.
Damit war die Partie schon zur Halbzeit entschieden. Nach dem Wechsel
ließen sich die Gäste hängen, während besonders Lewis
Holtby nur noch durch Fouls zu halten war. Im Anschluss an eine Ecke holte
Torwart Schäfer einen Kopfball von Benny Auer aus der Ecke, den
Nachschuss nahm Szilárd Nemeth mit vollem Risiko volley und traf aus
spitzem Winkel zum 5:1. Auf der Gegenseite traf wieder Boakye per Kopf zum
5:2. Cristian Fiel sorgte volley nach abgewehrter Ecke für den Endstand. Holtby und Nemeth
hätten sogar weitere Treffer erzielen können. Auch so bot das
Ergebnis den Zuschauern Gelegenheit, die beim Anpfiff hochgehaltenen
Papptafeln mit der Acht noch einmal hervorzukramen.
Nach Abpfiff hieß es dann "hinsetzen" statt "wir sind
Aachener und ihr nicht" - so schnell geht das manchmal. In jedem Fall
hat es nochmal Spaß gemacht, und das nicht mal wegen der vielen
schönen Tore, sondern weil das Feuer bei der Mannschaft da war und
niemand (!) gespielt hat wie ein Mädchen. Mehr verlangt man ja gar nicht...