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Nicht - Pinto, Herzig, Sichone, Leiwakabessy - Plaßhenrich,
Lehmann (69. Reghecampf), Fiel (46. Dum), Rösler,
Schlaudraff - Ebbers (69. Ibisevic)
(Straub - Klitzpera, Casper, Noll / Frontzeck) |
Schäfer - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Galasek,
Banovic (67. Mnari), Mintal (75. Saenko) - Vittek,
Schroth, Kristiansen (75. Polak)
(Klewer - Paulus, Beauchamp, Benko / Meyer) |
Mit vier sieglosen Spielen im Rücken und schweren Begegnungen gegen
Bremen und Hertha vor der Nase musste die Alemannia gegen die zuletzt
schwächelnden Nürnberger dringend punkten. Die Mannschaft von
Michael Frontzecks Ex-Chef war nach zwei Auftaktsiegen und einer Menge
Unentschieden mittlerweile seit neun Spielen sieglos. Bei der Alemannia war
Nationalspieler Jan Schlaudraff nach seiner Denkpause wieder dabei, für
Thomas Stehle rückte wieder Sergio Pinto in die Anfangsformation. Die
Doppelsechs mit Lehmann und Plaßhenrich aus dem Dortmund-Spiel blieb
bestehen, dafür blieb Sascha Dum zunächst auf der Bank und Jan
Schlaudraff rückte auf die linke Seite.
Ähnlich wie gegen Bochum oder Stuttgart gelang es der Alemannia im
eigenen Stadion nicht, das Heft in die Hand zu nehmen. Der FCN dominierte die
Anfangsphase klar. Ein Aachener Freistoß wurde von der Mittellinie auf
Nico Herzig zurückgespielt, der ausrutschte und von Markus Schroth
überlaufen wurde. Der schoss am Ende zum Glück Kristian Nicht an.
Wenig später ließ Robert Vittek zwei Mann stehen und setzte den
Ball aus gut 20 Metern rechts am Tor vorbei. Das 0:1 war spätestens
überfallig, als Dominik Reinhardt den Ball von der rechten Seite
zurück auf Tomas Galasek legte, der aus 15 Metern nur den rechten
Pfosten traf. Marek Mintal stand noch dazwischen und hätte nur den
Fuß hinhalten müssen. Eine Viertelstunde war erst gespielt, als
sich den Gästen nach verunglückter Kopfballrückgabe von
Cristian Fiel bereits die vierte gute Chance bot. Markus Schroth legte
zurück auf Marek Mintal, der flach ins lange Eck zielte, aber am gut
aufgelegten Kristian Nicht scheiterte. Mitte der ersten Halbzeit kam die
Alemannia allmählich ins Spiel und hätte gleich beim ersten
ernsthaften Angriff einen Elfmeter bekommen müssen. Jan Schlaudraff
wurde nach Doppelpass mit Marius Ebbers unsanft von Dominik Reinhardt von
den Beinen geholt, aber Babak Rafati aus Hannover zeigte an "Ball
gespielt". Bis auf diese Szene blieb Jan Schlaudraff im übrigen
trotz erkennbaren Bemühens größtenteils wirkungslos. Nach
einer knappen halben Stunde legte Marek Mintal, von Matthias Lehmann nicht
ernsthaft gestört, den Ball von der rechten Seite in die Mitte auf
Tomas Galasek, der viel zu viel Platz hatte und aus 18 Metern zum 0:1 in den
linken oberen Winkel traf. Schon wieder ein Rückstand auf dem Tivoli,
und die Alemannia gab endlich etwas mehr Gas. Jan Schlaudraff eroberte den
Ball gegen Wolfgang oder wie auch immer Wolf und flankte zum langen Pfosten,
wo Sascha Rösler noch einmal auf Marius Ebbers hätte ablegen
können, es aber ohne Erfolg direkt versuchte. Etwas später legte
Ivica Banovic an der Strafraumgrenze Sascha Rösler, und es gab
Freistoß statt Elfmeter. Dann schoss Ivica Banovic bei der Abwehr
einer Flanke von Cristian Fiel seine eigene Hand an, aber
wieder verzichtete Babak Rafati auf den Elfmeterpfiff.
Zur Pause kam Sascha Dum für Cristian Fiel. Die Alemannia war
jetzt die aktivere Mannschaft, wenn auch wenig durchschlagkräftig.
Nach Diagonalpass von Sergio Pinto hätte Sascha Rösler den
Ball noch stoppen können, versuchte es aber direkt mit einem Heber
über Torwart Schäfer. Dann rückte wieder Babak Rafati
in den Mittelpunkt, als er einen Schubser von Banovic gegen Rösler
im Strafraum nicht ahndete. Nach Flanke von Sergio Pinto hatten die
Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, aber Sascha Rösler köpfte
den Ball rechts am Tor vorbei. Als Nico Herzig Markus Schroth bei einem
Konter festhielt und mit Gelb-Rot vom Platz musste, sah es düster aus.
Den Gästen standen bei ihren Kontern nun Tür und Tor offen.
Kristiansen hätte es nach Anspiel von Mintal aus spitzem Winkel
selber versuchen müssen, versuchte es aber mit einem Querpass
zurück auf Mintal. Dann trat Sergio Pinto beim Versuch eines
Befreiungsschlags in den Boden, Markus Schroth hielt aus 12 Metern drauf,
aber Sascha Rösler und der stark reagierende Kristian Nicht retteten
zumindest das 0:1. Vedad Ibisevic war mittlerweile für den erneut
schwachen Marius Ebbers im Spiel, setzte sich über links durch und
setzte den Ball rechts am Tor vorbei. Die Alemannia kämpfte in
Unterzahl bravourös und kam acht Minuten vor dem Ende
bei einer Reghecampf-Ecke beinahe zum Ausgleich, aber Rafael Schäfer
wehrte den Kopfball von Sascha Rösler mit einem Reflex ab. Wenig
später hätte Pinolo den Sack zumachen müssen, als er
Jeffrey Leiwakabessy anschoss und sich im zweiten Versuch völlig frei
vor Kristian Nicht die Ecke aussuchen konnte. Zum Glück schoss er
rechts vorbei, und auch in der nächsten Szene war das Glück auf
unserer Seite. Der eingewechselte Saenko ging wie nichts am platten
Reiner Plaßhenrich vorbei und legte zurück auf Polak, der aus
16 Metern die Latte traf. Während die Gäste immer wieder an
ihrer Abschlussschwäche und gelegentlich am Aluminium scheiterten,
haderte man bei der Alemannia vor allem mit Babak Rafati, der zwei Minuten
vor dem Ende bei einem von Kleber mit der Hand abgewehrten
Rösler-Schuss schon wieder nicht auf den Punkt zeigte. In der
Schlussminute fiel dann doch noch der kaum noch für möglich
gehaltene Ausgleich. Nach einem Kopfball-Querschläger von Dominik
Reinhardt reichte ein genialer Moment von Jan Schlaudraff, um Reiner
Plaßhenrich in Szene zu setzen, der durch die Beine von Schäfer
zum vielumjubelten 1:1 traf. Danach gab es sogar noch einmal Freistoß
durch Sergio Pinto. Der wurde zur Ecke abgewehrt, aber die ließ Babak
Rafati nach nur einer Minute Nachspielzeit nicht mehr ausführen.
Gerüchteweise soll aufgrund der Proteste gegen Rafati beim
nächsten Spiel ein Spot mit dem Text "die Hälfte aller
Elfmeter in der Bundesliga werden von Ausländern gepfiffen"
gezeigt werden. Sowohl die Alemannia mit großem Kampf als auch die
Gäste durch erbärmliche Chancenverwertung hatten sich das
Unentschieden verdient. Die dritte Heimniederlage in Folge wäre
bitter gewesen, aber auch so sollten der späte Ausgleich und die
diversen ausbleibenden Elfmeter nicht über die erneute spielerische
Unterlegenheit auf eigenem Platz und das fünfte sieglose Spiel in
Folge hinwegtäuschen. Die nächsten Wochen werden nicht
einfach...