Und wieder eine Niederlage vor wieder toller Traumkulisse
Zehntes Spiel - zehnte Niederlage, haarsträubende Eigenfehler
vermasseln Großchance auf Sieg
Alemannia Aachen - Allgäu Team Sonthofen 0:3 (19:25, 21:25, 22:25):
Allmählich fühlen sich die Verantwortlichen der Alemannia wie
Hauptdarsteller in "Und täglich grüßt das
Murmeltier". Denn die Heimspiele laufen nach eigentlich dem immer
gleichen Muster ab mit teilweise durchaus guten Phasen, in denen man immer
wieder den Gegner beherrscht, mit immer wiederkehrenden Einbrüchen, mit
häufig haarsträubender Eigenfehler-Quote, mit einer unglaublichen
Kulisse und mit den immer gleichen lobenden Kommentaren der Gegner nach der
(verlorenen) Partie. Diesmal Gästetrainer Andi Wilhelm: "Euer
Publikum ist der absolute Wahnsinn. Ihr müsst es schaffen, drin zu
bleiben, alleine wegen der Atmosphäre. Ihr seid eine Bereicherung der
Liga und für den deutschen Volleyball!" Diesmal pilgerten über
1300 Zuschauer in die Neuköllner Straße und machten die Halle
phasenweise zu einem echten Hexenkessel. Doch genauso wie bei den eben
aufgezählten Punkten kommt man auch immer wieder zu der stereotypen
Gewissheit, dass man für diese durchaus berechtigte Lobhudelei zum Thema
Zuschauer-Quantität und -Qualität keinen berühmten Blumentopf
gewinnt - und erst recht keine Punkte in der Tabelle gutgeschrieben bekommt.
Neben den immer wieder aufblitzenden guten Aktionen im Block (Esther Stahl
oder Alex Preiß) oder im Angriff (hier vor allem Malgorzata Plebanek
und Jana Franziska Poll, die zum wiederholten Male vom Gästetrainer zur
besten Aachener Spielerin gewählt wurde), waren es vor allem die vielen
direkten Annahme- und Aufschlagfehler, welche einen Satzgewinn und erst recht
einen Matchgewinn an diesem Tag gegen eine solide aufspielende Sonthofener
Mannschaft verhinderten. Dabei gab es auch oft genug Missverständnisse
in der Feldverteidigung oder beim ersten Pass, oder auch die oft spürbare
Unsicherheit bei leichten oder so genannten "Dankebällen",
welche im Publikum etliche Male Kopfschütteln hervorrief. Selbst
Vorsprünge von vier, fünf Punkten - wie im dritten Satz - reichten
in der momentanen Verfassung des Aachener Teams nicht, den Satzgewinn zu Ende
zu "schaukeln". Aachens Trainer Luc Humblet brachte es hinterher auf
den Punkt: "Es ist und bleibt eine Kopfsache, weshalb wir da im Moment
nicht konstant genug sind", und ans Publikum gerichtet der Appell:
"Bleiben Sie uns treu, haben Sie Vertrauen in uns, unsere Zeit wird
kommen!" Das einzige, was momentan tröstet, ist die Tatsache, dass
Chemnitz ebenso punktlos am Tabellenende steht und es nunmehr ganz klar auf
einen Zweikampf um den rettenden vorletzten Tabellenplatz hinaus läuft!
Nach einer kurzen Erholungspause (eine Woche) erwartet die "Ladies in
Black" erst einmal auswärts am 13. Januar 2009 der starke Aufsteiger
Allianz Volley Stuttgart. Am 17. Januar dann das erste Duell mit den Fighting
Kangaroos - wieder auswärts - in Chemnitz, wobei diese dann am 1.
Februar (Sonntag, 16.00 Uhr) zum zweiten Duell in Aachen zu Gast sind.
Dazwischen gibt es noch das Heimspiel gegen das Zurich Team VC Olympia Berlin
(Samstag, 24.01., 19.00 Uhr). Grund für die besondere Situation, dass
man die beiden wichtigsten Spiele der Saison gegen Chemnitz innerhalb von 14
Tagen ableisten muß, ist eine Nationalmannschaftsmaßnahme,
für die der vorletzte Spieltag der gesamten Liga auf den Termin
31.1./1.2. vorgezogen und der letzte Spieltag auf den Termin des vorletzten
Spieles gezogen wurde. Aachens Manager André Schnitker:
"Sicherlich ist diese Geschichte nicht glücklich, aber ich bin kein
Freund davon, nicht zu ändernde Tatsachen zu bejammern. Sollten wir beide
Spiele gegen Chemnitz gewinnen - und dies ist nunmehr unser Ziel - ist der
Käse für uns gegessen. So einfach ist das!" Übrigens: Im
Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" gab es auch
ein Happy-End.
(André Schnitker)
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