Letztes Heimspiel vor ausverkaufter Kulisse?

Samstagabend um 19.00 Uhr geht in der Neuköllner Straße die erste Erstligasaison - zumindest was die Heimspiele angeht - zu Ende. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird dieser Erstliga-Volleyball ab Oktober in die zweite Alemannia-Spielzeit geführt, denn nur noch rein rechnerisch könnte es passieren, dass Chemnitz (zur Zeit mit 2 Pluspunkten Tabellenletzter) die "Ladies in Black" (6 Punkte) noch ein- bzw. überholen würde.

Und da es nur einen Absteiger in dieser laufenden Spielzeit gibt, plant der Stab um die Mannschaft zur Zeit erstligagemäß. Trainer Reinhard Strauch hat zusammen mit den beiden Assistenztrainern Falter und Kranzhoff auf die mittels Video analysierten Stärken und Schwächen Stuttgarts hinarbeiten lassen: "Es wäre vermessen, von einem lockeren Sieg gegen diese Stuttgarterinnen auszugehen, aber bei unserem Publikum im Rücken ist an einem guten Tag alles drin!"

Der Süd-Aufsteiger hatte vor Saisonbeginn - anders als die anderen beiden Neu-Erstligisten Aachen und Chemnitz - mächtig in 6 gestandene Erstliga-Spielerinnen inverstiert, was sich in bisher 26:22 Punkten und dem zur Zeit 6. Tabellenplatz widerspiegelt. Auch für die kommende Saison vermeldete Stuttgart diese Woche den wohl spektakulärsten Neu-Transfer. Atika Bouagaa, eine gebürtige Offenburgerin mit großer internationaler Erfahrung, hat einen Zweijahresvertrag mit Verlängerungsoption unterschrieben. Und mit Rekordnationalspielerin Renate Riek-Bauer (512 Länderspiele) haben die starken Schwäbinnen die wohl prominenteste Zuspielerin, die Deutschland ja hatte, im Trainingskader. Nach dem kürzlich vollzogenen Trainerwechsel (Alexander Waibl wurde überraschend durch Jan Lindenmair ersetzt) gab es zwei Niederlagen (0:3 in Hamburg und 2:3 in Münster), jedoch andererseits auch 3 Siege (3:1 über Köpenick und Chemnitz und 3:0 gegen Sonthofen). Das Selbstbewusstsein der Spielerinnen aus der Schwabenmetropole dürfte nach dem bisherigen Saisonverlauf groß sein.

Und somit wird ein Sieg für die Aachenerinnen nur in den Bereich des Möglichen rücken, wenn die Tagesform mitspielt. Doch wenn wie in den letzten Jahren das letzte Heimspiel mit Rekordzuschauerzahlen besucht wird, dürfte die "volle Hütte" eine würdige Kulisse bilden, nach den tollen Leverkusen- und Münster-Siegen erneut eine starke Leistung abzurufen. Es wird den Zuschauern jedenfalls geraten, an diesem Spieltag früh in der Neuköllner Straße zu erscheinen.

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