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Memmersheim - El Hammouchi, Schäfer, Mathes, Marso - Rauw,
Morton, Bayock, Iddi (67. Retterath) - Tümmler (67. Keller),
Telle
(Trainer: Dooley) |
Green - Margref, Bestler, Schiermoch - Kaul, Kempkens (89. Tönnies), Gensler,
Ballout, John - Ebersbach (82. Strauß), Nigbur (71. Walker)
(Trainer: Grabotin) |
Da es ja heute "gegen unsere Freunde - wie hießen sie doch
gleich" (Zitat Ago Vildic) ging, fand das Spiel aus
Sicherheitsgründen im Stadion statt. Im Nachhinein wäre das nicht
nötig gewesen, da die Velberter, die uns beim Testspiel einige Wochen
vorher belästigt hatten, sich als "wahre Fans" erwiesen und
wie schon so oft einfach zu Hause blieben. Laut kicker waren 1500 Zuschauer
im Stadion, mehr als bei jedem anderen Spiel an diesem Spieltag, inklusive
einem Heimspiel des Wuppertaler SV.
Nach sieben Jahren gab es also mal wieder Oberligafußball auf dem
Tivoli zu sehen, und die Atmosphäre erinnerte an alte Zeiten.
Abwechselnd wurde im S-Block die eigene Mannschaft angefeuert und der Gegner
oder Schiedsrichter bepöbelt. Jedoch ließen sich weder Ex-Alemanne
Oliver Ebersbach noch seine Mitspieler provozieren, und so fiel nach 9
Minuten durch ein beschissen dummes Tor die Führung für Velbert.
Ein Freistoß aus 40 Metern segelte an Freund und Feind vorbei,
vorbei auch am sichtlich irritierten Dirk Memmersheim an den Innenpfosten,
von wo der Ball zum 0:1 ins Tor sprang.
Die Alemannia, ohne den angeschlagenen Ali Gülez und den gesperrten
Eddie Bediako, aber mit allen
Profi-Kader-Kandidaten angetreten, lief von nun an einem Rückstand hinterher und verlor
dabei öfters die Ordnung in der Defensive. Dirk Memmersheim konnte
einen 20-Meter-Flachschuss gerade noch zur Ecke lenken. Auf der anderen Seite
verstolperte Rauw eine Chance, und David Marso fehlte frei auf den Torwart
zulaufend die Kraft zum Abschluss. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild.
Alemannia mit mehr Spielanteilen und einigen guten Chancen, Velbert mit
ebenso guten Gelegenheiten durch Konter. Ein Kopfball von Metin Telle landete
am selben Pfosten, von dem der Ball in der ersten Halbzeit noch in unser Tor
gesprungen war. Baba Iddi versemmelte den Nachschuss aus kurzer Distanz.
Eine Viertelstunde vor Schluss nutzte der Gegner eine Überzahlsituation
bei einem Konter, und das Spiel schien entschieden, zumal der schwache
Schiedsrichter kurze Zeit später zum zweiten Mal auf Schwalbe gegen den
eingewechselten Bastian Retterath entschied - gelb-rote Karte. So sehr ich
mich in dem Moment aufgeregt habe - es war nicht zu erkennen, ob Retterath
wirklich gefoult wurde, und spielentscheidend war das ganze auch nicht mehr.
Nach einem Distanzschuss von Christian Schäfer keimte nochmal Hoffnung
auf, aber auch ein Freistoß in der Nachspielzeit brachte nicht mehr
den Ausgleich.
Ein erster Rückschlag für unsere junge Mannschaft, die zum ersten
Mal an ihrer mangelnden Erfahrung und der größeren Cleverness des
Gegners gescheitert ist. Was Mut macht, ist der offensichtliche Respekt des Gegners
vor unserer Spielstärke: Velbert, immerhin als Aufstiegskandidat
gehandelt, überließ unseren Amateuren das Mittelfeld und
beschränkte sich aufs Kontern. "Wir sind stolz auf unser Team",
war am Ende von den Rängen zu hören. Wann konnten wir das zuletzt
mit voller Überzeugung bei der ersten Mannschaft singen?