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Görgens - Welter, Hönerbach, Zeppenfeld - Brüggemann,
Baumann, Nikolaidis, Demandt, Khelaifia - Ramadani,
Ysewyn
(Trainer: Hönerbach) |
Memmersheim - Schäfer, Jaajoui (72. Gunesch), Bediako,
Caspers - Rosin, Keller, Ferl, Marso (72. Nesimi) -
Zimmermann, Iddi (72. Sinkiewicz)
(Trainer: Winkhold) |
Unterhalb der Woche hatten die Amateure der Alemannia mit dem 0:3 beim
Bezirksligisten Germania Dürwiß einen neuen, nicht für
möglich gehaltenen Tiefpunkt erreicht. Immerhin sollte diese Blamage die
Mannschaft vor dem fast schon vorentscheidenden Spiel bei Victoria Cöln
wachgerüttelt haben. Leider scheint das nicht bei allen Spielern
funktioniert zu haben, zwei verpassten die Abfahrt des Mannschaftsbusses.
Bei der Victoria sah die Lage nicht ganz so trist aus, die Elf um
Spielertrainer Matthias Hönerbach hatte vier Punkte mehr auf dem Konto
als unsere Jungs und lag damit auf dem letzten Nichtabstiegsplatz. Die Fans
in Höhenberg waren nichtsdestotrotz unzufrieden mit den gezeigten
Leistungen und organisierten zum Spiel gegen unsere Amateure einen Fanprotest.
Am Eingang wurden unter der Überschrift "Viktoria Fans gegen
Gleichgültigkeit" Flyer verteilt, der komplette Stehplatzbereich
blieb leer, und es wurde ein Transparent aufgehängt, auf dem zu lesen
war: "Leistungsverweigerung? Wir machen mit!"
Die Alemannia, bei der wieder neun Spieler mit Profivertrag auf dem Platz
standen, zeigte sich im Gegensatz zum Testspiel durchaus bemüht und
schien auch in der Lage zu sein, mit dem Gegner mitzuhalten. Nach zwei Minuten
schoss Baba Iddi zum ersten Mal auf das Tor der Victoria. Ein Kopfball von
Marc Keller nach einer Viertelstunde landete in den Armen von Torhüter
Patrick Görgens, auf der Gegenseite setzte sich Neuzugang Sven Demandt
gegen mehrere Gegenspieler durch, zielte aber vom linken Strafraumeck aus zu
hoch. Das Spiel verlief ausgeglichen und ohne große Höhepunkte.
Der ohnehin im Abstiegskampf nicht zu erwartende Spielfluss wurde noch
zusätzlich von starkem Wind beeinträchtigt. Ein Fernschuss von
Daniel Rosin strich nach einer halben Stunde knapp am linken Pfosten vorbei.
Auf der anderen Seite entschärfte Dirk Memmersheim einen gefährlichen
16m-Schuss von Hasan Ramadani. Dann war es Baba Iddi, der die beste Chance
für die Alemannia in der ersten Hälfte vergab. Von Marc Keller
freigespielt, kam er aus 12 Metern halblinks zum Abschluss, aber sein
Flachschuss drehte sich noch am rechten Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause
trat Christian Schäfer einen Eckball für unsere Mannschaft. Der
kopfballstarke Eddie Bediako war mit aufgerückt. Leider funktionierte
die Absicherung nicht richtig. Dirk Ysewyn wurde noch in der eigenen
Hälfte und deshalb nicht im Abseits angespielt und konnte frei auf Dirk
Memmersheim zulaufen. Der machte sich ganz lang und war rechtzeitig unten, um
den Rückstand zu verhindern.
In der zweiten Hälfte wurde der Gastgeber stärker und drängte
auf die Führung. Dirk Ysewyn spielte Eddie Bediako aus, schoss aber
aus 20 Metern genau auf Dirk Memmersheim. Nach 66 Minuten reklamierte die
Aachener Innenverteidigung Abseits und blieb kurz stehen, während Hasan
Ramadani durchlief und freistehend erst an Memmersheim und beim zweiten
Versuch am mittlerweile zu spitzen Winkel scheiterte. Drei Minuten später
vertändelte Daniel Ferl 20 Meter vor dem eigenen Tor den Ball.
Nourredine Khelaifia kam zum Schuss, fand aber seinen Meister in Dirk
Memmersheim, der auch beim Nachschuss von Matthias Hönerbach zur Stelle
war. 20 Minuten vor dem Ende wechselte Andre Winkhold dreimal aus, was
kurzzeitig neues Leben in unsere Mannschaft brachte. Der eingewechselte
Florim Nesimi hätte nach Flanke des ebenfalls neu ins Spiel gekommenen
Thomas Sinkiewicz den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, schoss
aber aus kurzer Distanz rechts vorbei. Fünf Minuten später fischte
Torwart Görgens einen schönen 30m-Schuss von Dirk Caspers aus dem
Winkel. In den letzten Minuten blies die Victoria noch einmal zur
Schlussoffensive. Mehrmals brannte es lichterloh im Aachener Strafraum. Dirk
Ysewyn setzte sich gegen Daniel Rosin durch und schoss aber nur die
Schienbeine von Dirk Memmersheim an. Dann wurden bei einem Gewühl vor
dem Aachener Tor mehrere Schussversuche abgeblockt, bis schließlich
Hasan Ramadane den rechten Außenpfosten traf. In der Nachspielzeit
hatte Florim Nesimi bei einem Konter sogar noch den Siegtreffer auf dem
Fuß, aber der wäre nicht verdient gewesen. Drei
Eins-gegen-eins-Situationen und einen Pfostenschuss musste der gut aufgelegte
Dirk Memmersheim überstehen. Mit dem Punkt sind unsere Amateure gut
bedient - leider ist ein Punkt in unserer Situation zu wenig. Andre Winkhold
äußerte sich, die Mannschaft habe sich relativ gut
präsentiert", man habe aber auch erkannt, wo beide Mannschaften
stehen. Man habe noch viel Arbeit vor sich, und solange der Abstand noch nicht
allzu groß sei, wolle man sich kämpferisch zeigen. Matthias
Hönerbach haderte derweil mit dem Linienrichter auf der Gegengerade,
räumte aber ein, man habe nicht das Recht, drei Punkte hierzubehalten,
wenn man fünf hundertprozentige Torchancen nicht nutze.