Sa, 20.05.06:
ALEMANNIA II - 1.FC Union Solingen 4:2 (3:2)
Schell - Putzier, Henseler, Lehnen, Prüter - Balaban (62. Zitzen), Brüggemann (75. Kekilli), Popova, El Hammouchi - Rentmeister, Heller (90. Moosmayer)
(Trainer: Emmerling)
Heskamp - Bülbül (77. Knaup), Stankiewicz, Bozic, Meier - Kowski, Gashi, Dittrich, Eyüboglu - Schleger, Ysewyn (62. Ari)
(Trainer: Malura)

Zuschauer: 150 (ca. 80 aus Solingen)
Gelb: Putzier
13 Minuten Unterbrechung nach 6 Spielminuten wegen Gewitter

1:0 Heller (8.)
1:1 Dittrich (14.)
2:1 Heller (25.; Popova)
3:1 Heller (33.; Brüggemann, Rentmeister)
3:2 Stankiewicz (42.)
4:2 Popova (74.)











(Fotos: Wolfgang Pomp)

Auf zwei Dinge kann man sich in Aachen verlassen: Beim Bend regnet es, und beim CHIO regnet es. Unter letzterem hatten vor allem die Zuschaer des Oberligaspiels Aachen II gegen Solingen zu leiden, die anders als die Besucher des Reitstadions kein Dach über dem Kopf hatten. Besonders laut fluchten diejenigen, die die Orkanwarnungen im Wetterbericht verpasst und den Regenschirm zu Hause gelassen hatten.
Immerhin hatte der Schiedsrichter nach fünf Minuten Spielzeit ein Einsehen und schickte bei einsetzendem Gewitter alle Anwesenden ins Trockene. Dort ging es beim zahlreich erschienenen Solinger Anhang ein wenig lauter zu, und es gab einige Rangeleien mit dem Ordnungsdienst. So kriegten viele in der Cafeteria Unterstehende gar nicht mit, dass sich die Spieler nach einer Viertelstunde wieder herausgeschlichen hatten und unbemerkt angefangen hatten, Tore zu schießen.
Das erste gelang direkt nach Wiederanpfiff Marcel Heller, der den Ball trotz des starken Windes zielsicher über Torwart Heskamp zum 1:0 ins Netz hob. Uwe Brüggemann verpasste nach einer guten Kombination über Faton Popova und Michael Rentmeister das 2:0, stattdessen schoss auf der Gegenseite Oliver Dittrich nach Anspiel von Dirk Ysewyn das 1:1. Nach Vorlage von Adnan Gashi hätte er seine Mannschaft sogar in Führung bringen können, aber danach spielte erstmal nur noch die Alemannia. Faton Popova bediente Uwe Brüggemann, der den Ball über die Latte setzte, dann scheiterte Popova nach Vorarbeit von Heinz Putzier und Yunus Balaban an Torwart Heskamp. Nach 25 Minuten bediente Faton Popova mit einem traumhaften Steilpass Marcel Heller, der seinem Gegenspieler davonlief und den Ball zum 2:1 ins linke Eck schob. Die Gäste waren dem Aachener Angriffswirbel zeitweise sehr hilflos ausgesetzt, egal ob er durch die Mitte kam (Faton Popova verfehlte das Tor nach Vorarbeit von Balaban und Rentmeister) oder über die Flügel wie beim 3:1. Uwe Brüggemann schickte Michael Rentmeister entlang der rechten Außenlinie, und Marcel Heller verwertete dessen präzise Flanke zum 3:1. Natürlich wäre Alemannia II nicht Alemannia II, wenn man diesen Vorsprung problemlos über die Runden gebracht hätte. Oliver Dittrich traf vom rechten Strafraumeck die Latte des Aachener Tores, wenig später köpfte Jaroslav Stankiewicz eine Freistoßflanke zum 3:2 ins Netz.
Wer sich jetzt auf eine weitere Viertelstunde im Trockenen gefreut hatte, wurden enttäuscht: Die Cafeteria war mittlerweile geschlossen worden, nachdem sich die zahlreich anwesende Polizei einstimmig gegen weiteren Alkoholausschank an die Solinger Fans ausgesprochen hatte.
In der zweiten Halbzeit war zwar das Wetter besser, dafür aber das Spiel schlechter (man kann ja nicht alles haben). Unsere Mannschaft erholte sich vom gewaltigen Tempo in der ersten Halbzeit und kämpfte mit dem Gegenwind. Die Gäste kamen dem Ausgleich mit vier Chancen zwischen der 58. und 72. Minute recht nah. Oliver Dittrich traf nach Anspiel von Adnan Gashi den Ball nicht richtig, dann zielte Ercan Bülbül am rechten Pfosten vorbei. Kurz darauf schoss Bülbül einen Aachener an, und Sekunden später setzte Dittrich den Ball freistehend aus fünf Metern am linken Pfosten vorbei. Das rächte sich prompt zwei Minuten später. Faton Popova kam in halblinker Position zu Fall und zirkelte den Freistoß aus 17 Metern Torentfernung zum 4:2 in den linken Winkel.
In einem insgesamt guten und unterhaltsamen Spiel gewann die Alemannia verdient. Auffälligster Akteur war einmal mehr Marcel Heller, den die Gäste vor allem in ersten Durchgang überhaupt nicht in den Griff bekamen. Trotz der Niederlage ist der Klassenerhalt für Solingen so gut wie sicher, die Alemannia verbesserte sich auf Platz 8. Deutlich wichtiger als dieser Sieg ist das Pokalfinale am Mittwoch bei Leverkusen II. Anstoß im Ulrich-Haberland-Stadion (neben der BayArena) ist um 19 Uhr, um 16.30 fährt vom Tivoli ein Fanbus zum Fahrpreis von 5 Euro.

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