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Krichels - Montanes, Büchel, Knorr -
Baumann, Hartmanns, Delzemich (89. Ghazouzi), Backhaus,
Caniklioglu (89. Zeroual) - Bouria,
Milic
(Trainer: Baur) |
Hesse - Lehnen, Memic, Manga - Balaban, El Hammouchi,
Bayock, Addai (92. Kemen), Moosmayer - Marotta (61. Kim),
Donkor (90. Hacker)
(Trainer: Emmerling) |
Als klarer Favorit reiste die U23 der Alemannia zum Derby nach Alsdorf.
Jeweils 4:0 hatte man die Rhenania in einem Test- und einem Pokalspiel
während der Saisonvorbereitung geschlagen. Zudem hatten die Alsdorfer im
bisherigen Verlauf gerade bei Heimspielen sehr schlecht ausgesehen - 1:3
gegen Renault Brühl, 1:6 gegen Bad Honnef und 0:5 gegen Wesseling-Urfeld.
Entgegen kam der Rhenania als spielerisch unterlegener Mannschaft sicherlich
der holprige Boden im Goebbels-Stadion, wo in dieser Saison neben den
Kreisliga-Spielen der heimischen Viktoria auch die Verbandsliga-Partien der
Rhenania ausgetragen werden - auf dem Kunstrasenplatz der Rhenania hätte
die Alemannia womöglich leichtes Spiel gehabt.
Die alte Regel "Never change a winning team" wurde zum Spiel beim
Tabellenvorletzten ignoriert, es gab drei Umstellungen gegenüber den
vorherigen Spielen. Für zwei davon sorgte Jörg Berger, der Fabian
Ewertz mit nach Regensburg nahm und Thierry Bayock einen Amateureinsatz als
Denkpause verordnete. Für Ewertz spielte Ado Memic zum ersten Mal nach
seiner Verletzung wieder von Anfang an. Für Bayock wurde derweil das komplette
Mittelfeld umgekrempelt: Tom Moosmayer rückte zurück auf die
linke Außenbahn, Raschid El Hammouchi auf die rechte, und Matthias
Hacker blieb zunächst auf der Bank. Schließlich erhielt Piero
Marotta erstmals in dieser Saison den Vorzug vor Chucky Kim als zweite
Sturmspitze neben Frederic Donkor.
Die Alemannia fand nur sehr schwer ins Spiel, was nur zum Teil auf den schwer
bespielbaren Untergrund zurückzuführen ist. Auch der Einsatz von
Thierry Bayock wirkte sich nicht unbedingt positiv aus - allzu oft standen
Bayock und Yunus Balaban sich beim Spielaufbau gegenseitig im Weg. Bayock
zeigte sich relativ schnell frustriert, was sich in Fouls äußerte,
die ebenso unnötig waren wie das Verhalten eines Alsdorfer Rentners, der
ihn als schwarzen Zigeuner beschimpfte - wahrscheinlich sind im
Goebbels-Stadion nur reinrassige Arier zugelassen.
Nach knapp zehn Minuten hatte der Gastgeber die erste Torchance des Spiels.
Nach einem Ballverlust von Yunus Balaban spielte Jens Baumann Abdel Bouria an,
der zum Glück im Abschluss harmlos blieb und aus halbrechter Position am
kurzen Pfosten vorbeischoss. Auf der anderen Seite brachte gleich die erste
halbwegs gefährliche Szene die Führung. Eine Hereingabe von Tom
Moosmayer nahm Frederic Donkor mit dem Rücken zum Tor an und wurde dabei
umgerissen. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Gordon Addai zur
standesgemäßen, aber zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich verdienten
Führung verwandelte. Weitere Chancen blieben Mangelware. Die Alemannia
agierte zwar überlegen, aber viel sprang dabei nicht heraus. Die Versuche
von Tom Moosmayer nach Flanke von Raschid El Hammouchi sowie Frederic Donkor
und Gordon Addai aus der Distanz wirkten eher harmlos.
Nach dem Wechsel änderte sich das Bild nicht. Die Alemannia rannte
ebenso unermüdlich wie ideenlos an, während sich der Gastgeber
trotz Rückstandes auf die Verteidigung beschränkte - noch Minuten
vor dem Abpfiff ließ sich Torwart Krichels bei Abstößen so
viel Zeit, als läge seine Mannschaft in Führung. Die Alemannia
versuchte es mangels besserer Ideen immer häufiger aus der Distanz;
abgefälschte Schüsse von Piero Marotta und Frederic Donkor brachten
zumindest etwas Gefahr. Eine Viertelstunde vor Schluss verwehrte der
Schiedsrichter der Alemannia nach einem Schubser gegen den eingewechselten
Chucky Kim einen Elfmeter. Sieben Minuten vor dem Abpfiff hatte unsere
Mannschaft die erste wirklich klare Torchance seit dem 1:0. Raschid El
Hammouchi bediente in einem der wenigen ansehnlichen Spielzüge Thierry
Bayock auf der rechten Seite. Dessen Flanke köpfte Frederic Donkor mit
Anlauf aus zehn Metern am Tor vorbei. So musste bis zum Ende gezittert werden.
Zwar war der Gegner harmlos, und die Abwehr und Andre Lehnen stand sicher,
aber auf dem Boden musste man mit allem rechnen. Eine Minute vor Ende der
regulären Spielzeit trug die Alemannia nach einer Alsdorfer Ecke einen
Konter in Überzahl zu langsam vor, und Frederic Donkor schoss
schließlich aus wenig aussichtsreicher Position am Tor vorbei. In der
Nachspielzeit ging es nach zahlreichen Auswechslungen drunter und drüber.
Alsdorfs Trainer Maurice Baur wurde der Anlage verwiesen, und der kurz zuvor
ins Spiel gekommene Matthias Hacker brachte es nach Vorlage von Chucky Kim
fertig, den Ball aus einem Meter Entfernung über das leere Tor zu
schießen.
Insgesamt waren sich alle Zuschauer einig, dass sich die Alemannia nicht
gerade mit Ruhm bekleckert hatte - Streitpunkt war nur die Frage, ob die
schlechten Bodenverhältnisse nun als Ausrede gelten oder nicht. Im
Prinzip ist es egal, denn der Blick auf die Tabelle ist mehr als erfreulich.
Die Alemannia ist nunmehr seit vier Spielen ohne Gegentor und bleibt an der
Tabellenspitze. Am nächsten Samstag erwartet die Mannschaft von Stefan
Emmerling um 17 Uhr (nach dem A-Jugend-Spiel) die SpVgg Wesseling-Urfeld in
der Münzenberg-Kampfbahn; zuvor steht dienstags noch ein Testspiel gegen
Alemannia Mariadorf auf dem Programm.