So, 18.04.04:
ALEMANNIA A - Borussia Brand 2:1 (1:0)
Hesse - Lehnen, Bediako, Manga - Balaban, Hacker, El Hammouchi (46. Donkor), Addai, Moosmayer - Onal (75. Marotta), Bayock (70. Rentmeister)
(Trainer: Emmerling)
Goertz - Hölters (84. Atruschi), Nickell, Albrecht, Formberg, Fischer - Malleck, Kisko, Schmitz (67. Quadflieg), Grümmer - Hammer
(Trainer: Barth)

Zuschauer: 220 (ca. 80 aus Brand)
Gelb: Marotta - Kisko, Grümmer, Hammer

1:0 Moosmayer (17.; El Hammouchi, Bayock)
2:0 Donkor (68.; Addai, Bayock)
2:1 Grümmer (81.)





Als klarer Favorit gingen die Amateure der Alemannia in das Lokalderby gegen die Hallenspezialisten aus Brand. Deren Trainer Klaus Barth hatte vor dem Hinspiel noch große Töne gespuckt ("die Alemannia fängt sich bei uns die erste Niederlage"), wählte aber diesmal angesichts seiner dünnen Personaldecke das Understatement: "Alles andere als eine Niederlage wäre eine Überraschung." So etwas änhliches hatte wohlgemerkt auch Maurice Baur gesagt, bevor seine Rhenania bei der Alemannia gewann. Die Borussia musste u.a. ohne Aquah, Hofmann, Hilgers, Igras, Hoffmann und den rotgesperrten Lenneper auskommen. Zudem fand auch André Winkhold welchen Grund auch immer, nicht gegen seine ehemaligen Schützlinge auflaufen zu müssen. Laut Zeitung sollten auch noch Formberg und evtl. noch Hölters, Schmitz und Malleck ausfallen, aber alle vier konnten auflaufen. Bei der Alemannia waren alle Mann an Bord, inklusive Edwin Bediako und Thierry Bayock, der als zweite Sturmspitze neben Sebahi Onal auflief, während Frederic Donkor zunächst auf der Bank blieb. Dem setzte die Borussia eine defensive 5-4-1-Aufstellung mit einer kompakten Abwehr um die langen Formberg und Hölters entgegen. Da die Münzenberg-Kampfbahn aufgrund einiger Schäden gesperrt war, wurde auf Rasen gespielt, was eher der kampfstarken Borussia dienen sollte.
Vor gut 200 Zuschauern (mehr als doppelt so viele wie bei sonstigen Heimspielen) spielte sich das Geschehen zunächst nur in der Hälfte der Borussia ab, in der sich zeitweise außer Marcus Hesse alle 22 Spieler aufhielten. Nach zwei Minuten hatte Gordon Addai nach Flanke von Matthias Hacker die erste Chance. Fünf Minuten später hatte wieder Gordon Addai nach Vorarbeit von Thierry Bayock die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber mit seinem Schlenzer an Torwart Goertz. Wenig später setzte Raschid El Hammouchi den Ball nach Flanke von Ben Manga aus kurzer Distanz volley am Tor vorbei. Nach 17 Minuten fiel die überfällige Führung für die Alemannia. Raschid El Hammouchi brachte den Ball von rechts in die Mitte. Thierry Bayock und einige Brander stocherten nach dem Ball, bevor schließlich Tom Moosmayer zum 1:0 abstaubte. Was genau Ede Hausen in dieser Szene lautstark beim Schiedsrichter reklamierte, war leider nicht zu erkennen. Eine Minute später nahm Sebahi Onal eine Flanke von Gordon Addai direkt, setzte den Ball aber rechts am Tor vorbei. Mitte der ersten Halbzeit schoss Gordon Addai aus 25 Metern nur knapp über das Tor. Der Druck der Alemannia ließ von da an langsam nach, trotzdem boten sich noch genügend Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. So traf Sebahi Obal nach Flanke von Tom Moosmayer beim Kopfball den Ball nicht richtig. Fünf Minuten vor der Pause hatte Tom Moosmayer nach Foul an Thierry Bayock aus seiner Lieblingsposition die Möglichkeit, per Freistoß das zweite Tor zu erzielen. Dummerweise hatten sich seine Künste bis nach Brand herumgesprochen, und der kurze Pfosten wurde zusätzlich von Formberg abgesichert. Moosmayer versuchte es mit der Torwartecke, aber Goertz war zur Stelle, und im folgenden Gewühl blieb der Elfmeterpfiff nach vermeintlichem Handspiel eines Branders aus.
So stand es zur Pause nur 1:0, und das Spiel war noch keineswegs gewonnen. Mit Frederic Donkor für Raschid El Hammouchi kam nach dem Wechsel ein dritter Stürmer. Auch die Borussia wurde ein klein wenig mutiger und kam nach 50 Minuten tatsächlich zu ihrem ersten Torschuss. Die Alemannia tat sich derweil schwer, gegen die nach wie vor dicht gestaffelte Gästeabwehr klare Chancen herauszuspielen. Außer zwei Schüssen aus der Halbdistanz von Thierry Bayock und Matthias Hacker sprang bis Mitte des zweiten Durchgangs nichts heraus. Dann wurde Thierry Bayock von Gordon Addai per Doppelpass in Szene gesetzt. Bayock zog mehrere Brander auf sich und legte auf für Frederic Donkor, der nicht im Abseits stand, da ein Brander als einziger nicht auf Abseits gespielt hatte. Donkor ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0. Eine Viertelstunde vor dem Ende vergab Yunus Balaban aus kurzer Distanz die Möglichkeit zum 3:0. Zehn Minuten vor Schluss lief der Ball über Edwin Bediako und Frederic Donkor zu Gordon Addai, der aus 15 Metern freistehend über das Tor schoss. Statt des 3:0 geriet der scheinbar sichere Sieg plötzlich in Gefahr, als Andre Lehnen ohne Not einen zu kurzen Rückpass auf Marcus Hesse spielte, den Michael Grümmer erlief und zum 2:1 im Tor unterbrachte. Das Tor mobilisierte bei der Borussia ungeahnte Kräfte, die Alemannia wurde plötzlich früh unter Druck gesetzt. Die hatte zwar sichtbar Schwierigkeiten mit der veränderten Spielweise der Gäste, brachte das Ergebnis aber ohne größere Schrecksekunden über die Zeit. Piero Marotta vergab in der Nachspielzeit gleich zweimal bei Kontern freistehend das 3:1.
Über 90 Minuten war der Sieg in einem fairen (!) Spiel gegen erwartet defensive und kampfstarke Brander hochverdient. Die Gäste hatten sich für ihre mit dieser Aufstellung sehr begrenzten Möglichkeiten gut geschlagen, rutschen aber durch das Ergebnis hinter Alsdorf auf einen Abstiegsplatz ab und müssen befürchten, ihre Derbys demnächst in Mariadorf oder Richterich austragen zu müssen. Die Alemannia hat durch die gleichzeitigen Punktverluste von Rheinbach und Dattenfeld allerbeste Chancen auf Platz Zwei. Mehr scheint nicht drin zu sein, da Ausrutscher von Junkersdorf nach wie vor ausbleiben. Bereits am Mittwoch um 20 Uhr geht es weiter mit dem Nachholspiel gegen den SC Renault Brühl.

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