Do, 18.04.02:
ALEMANNIA A - FSV Geilenk.-Hünshoven 2:1 (1:1)
Memmersheim - Maaßen, Schäfer, Azmaz - Mathes, El Hammouchi, Morton, Hansen, Retterath - Iddi (93. Meven), Tümmler
(Trainer: Dooley)

Zuschauer: 150 (ca. 0 aus Geilenkirchen)
Gelb: Morton, Tümmler

1:0 Iddi (16.; Hansen, Tümmler)
1:1 Esser (30.)
2:1 Tümmler (65.; Iddi, Mathes)



Nach dem Durchmarsch aus der Landesliga hat sich die U23 der Alemannia in der Oberliga etabliert. Dort steht man im gesicherten Mittelfeld ohne Ambitionen nach oben und weit weg von den Abstiegsrängen. Somit kann man sich auf den FVM-Pokal konzentrieren, bei dessen Gewinn eine lukrative Teilnahme am DFB-Pokal winkt. Bei drei ausstehenden Runden bei mindestens zwei unterklassigen Gegnern standen die Chancen nicht schlecht, den "Net-Cologne-Cup" zu gewinnen und mit etwas Losglück sehr viel Geld in die leeren Kassen des Vereins zu bringen. Leider scheint das alles den Verein einen Dreck zu interessieren, wird doch der Oberligaetat samt Spielergehältern im Zuge der Sparmaßnahmen in der neuen Saison drastisch gekürzt und das erfolgreiche Trainergespann nicht weiterbeschäftigt. So gerät der Rest der Saison zum Schaulaufen für unsere Spieler, um sich für Verträge bei den umliegenden Dorfvereinen bzw. den Amateurvertretungen zahlungskräftigerer Profivereine zu empfehlen. Und während sich die Einäugigen auf den Dörfern und die rheinischen Fusionsvereine über talentierte neue Spieler freuen, werden für uns die Fahrten nach Düsseldorf, Cöln-Süd, Solingen, Wuppertal oder Velbert im nächsten Jahr bei bevorstehendem Abstieg in die Verbandsliga nicht ganz so spaßig, wie es die künftige Zusammensetzung der Oberliga verspricht. Dass der Verein sparen muss, steht außer Frage, aber man kann auch am falschen Ende sparen.
Trotz der düsteren Zukunft bereitet die U23 dem Fan im Gegensatz zur Profiabteilung im Moment noch Freude, so auch beim Pokalspiel gegen Geilenkirchen. Hier trat man mit dem letzten Aufgebot an. Neben den verletzten Keller, Gülez und Derneden fehlte auch David Marso, der als Lizenzspieler nicht spielberechtigt war, was den Gegner der letzten Runde, Rhenania Alsdorf, zu einem (abgewiesenen) Protest veranlasst hatte. Trotz des Klassenunterschieds war nicht mit einem einfachen Sieg zu rechnen. Der FSV um Ex-Alemannen Jörg Beyel hat sich nach dem Aufstieg aus der Landesliga im Mittelfeld der Verbandsliga etabliert, außerdem waren die Zittersiege gegen Schmidt und Alsdorf sowie das Ausscheiden gegen Blau-Weiß Brühl im letzen Jahr Warnung genug.
Entsprechend engagiert begann die Alemannia und setzte die Gäste mächtig unter Druck. Nach drei Minuten hätte Baba Iddi schon die Führung erzielen können, als er völlig frei zum Kopfball kam und knapp das Tor verfehlte. Wenig später blieb den knapp 200 Zuschauern der Torjubel im Hals stecken, als ein Tor von Bastian Retterath nach Hereingabe von Kris Morton wegen Abseits aberkannt wurde. Dirk Memmersheim wurde nach einer Geilenkirchener Kopfballstafette nach zehn Minuten erstmals geprüft. Nach einer Viertelstunde fiel die verdiente Führung für die Alemannia, als eine Ecke von Alan Hansen an den langen Pfosten auf Baba Iddi verlängert wurde, der akrobatisch zum 1:0 vollstreckte. Einige Minuten später konnte der Torwart der Gäste einen Schuss von Stefan Tümmler mit Mühe zur Ecke lenken. Die Ecke landete bei Carsten Mathes, der ebenso am Torwart scheiterte wie zuvor Tümmler. Einige Minuten später war es wieder Tümmler, der das 2:0 auf dem Fuß hatte. Von Baba Iddi steil geschickt, lief er frei auf den Torwart zu und schob den Ball am Keeper vorbei, aber mittlerweile war ein Abwehrspieler zurückgeeilt und konnte auf der Linie klären. Wenig später prüfte Bastian Retterath aus 25 Metern den Torwart. Es hätte zu diesem Zeitpunkt schon 2:0 oder 3:0 stehen müssen, und so kam, was kommen musste: Nach einem Freistoß von rechts erzielte Esser per Kopf den Ausgleich. Fünf Minuten vor der Pause verpasste es Stefan Tümmler nach Pass von Alan Hansen gleich zweimal, die erneute Führung zu erzielen, dann traf Hansen aus zwanzig Metern nur den Pfosten. Baba Iddis Kopfball nach Flanke von Daniel Maaßen strich über das Tor, und Raschid El Hammouchi scheiterte aus zwanzig Metern am Torwart. Zur Pause hielten die Gäste ein für sie schmeichelhaftes 1:1.
In der zweiten Hälfte war vom guten Spiel der Alemannia nicht mehr viel zu sehen, dafür fing es, wie schon in den ersten Runden in Schmidt und Alsdorf, zu regnen an. Ein Geilenkirchener kam aus sechzehn Metern frei zum Schuss, ansonsten passierte in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit gar nichts. Dann bediente Baba Iddi mit einem schönen Diagonalpass Carsten Mathes, dessen Flachschuss der Torwart nur abklatschen konnte. Stefan Tümmler war zur Stelle und verwandelte aus kurzer Distanz zum 2:1. Der Gast öffnete nun die Defensive, was zwei Minuten nach der Führung zunächst eine gute Konterchance durch Baba Iddi ermöglichte. Fünf Minuten später legte Raschid El Hammouchi den Ball von rechts auf Alan Hansen, der aus sechzehn Metern links am Tor vorbeischoss. In den nächsten fünf Minuten waren ein Kopfball von Kris Morton auf die Latte nach Flanke von Daniel Maaßen, ein Distanzschuss von Alan Hansen und ein zweites Abseitstor, diesmal erzielt von El Hammouchi nach Hereingabe von Retterath, zu verzeichnen. Zehn Minuten vor dem Ende flankte El Hammouchi auf Morton, dessen Kopfball ebenso das Tor verfehlte wie ein Schuss von Alan Hansen fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Geilenkirchen warf jetzt alles nach vorne und kam ein oder zwei Mal gefährlich vor das Tor von Dirk Memmersheim. Auf der Gegenseite scheiterte Christian Schäfer noch einmal am Torwart, Raschid El Hammouchi am Außenpfosten, der kurz zuvor eingewechselte Michael Meven am Torwart und Bastian Retterath mit einem Kopfball an der Latte.
Damit war der Sieg unter Dach und Fach gebracht, dieses Mal sogar ohne Verlängerung. Unsere U23 bot eine überzeugende Leistung und muss sich nur die mangelhafte Chancenauswertung vorwerfen lassen. Im Halbfinale trifft die Elf von Steven Dooley auf den Tabellendritten der Landesliga 1 Mittelrhein, den FC Junkersdorf. Die Junkersdorfer hatten zuvor sensationell die Amateure von Sülz 07 mit 3:0 aus dem Pokal geworfen. In einem möglichen Finale hieße der Gegner Bonn, Euskirchen oder Wegberg-Beeck. Im DFB-Pokal warten dann Bayern, Dortmund, Schalke, Leverkusen und im Finale in Berlin die Profis von Alemannia Aachen (oder so). Wenn nur nicht Junkersdorf das große Los zieht, wie im letzen Jahr Blau-Weiß Brühl...



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