Mi, 17.07.02:
PSI Yurdumspor Köln - ALEMANNIA A 2:0 (1:0)
Schmidt - Hartmann, Kniat, Dussin (60. Jaajoui), Batmaz (60. Derneden) - Türkmen (84. Bossassi), Maaßen, Lehnen, Stasczak - Meven (46. Nesimi), Marotta
(Trainer: Winkhold)

Zuschauer: 80 (ca. 12 aus Aachen)
Gelb: -

1:0 (19.)
2:0 (58.)





Seit knapp zwei Wochen ist auch unsere U23 wieder im Training. Nach einer erfolgreichen ersten Oberligasaison war die Mannschaft von Trainer Steven Dooley leider aus finanziellen Gründen komplett auseinandergebrochen. Mit Dirk Memmersheim, Christian Schäfer, David Marso, Marc Keller und Baba Iddi wurden fünf Spieler in den Profikader übernommen, der Rest der alten Mannschaft ist in alle Richtungen verstreut. Mit Stefan Tümmler (Augsburg), Ali Gülez (Neunkirchen) und Claudio Marasa (Saarbrücken) haben immerhin drei Spieler den Sprung in die Regionalliga geschafft. Bastian Retterath zog es zurück nach Düsseldorf, wo er mit einer schweren Verletzung zunächst einmal monatelang pausieren muss. "Dorf" ist auch das Stichwort für Alan Hansen und Kris Morton, die ihren Brüdern zur Borussia aus Freialdenhoven folgten, für die sie bereits im Testspiel gegen die Alemannia zum Einsatz kamen. Auch Carsten Mathes wird demnächst bei einem unserer Ligakonkurrenten spielen, ihn zieht es zum Aufsteiger GFC Düren. Raschid El Hammouchi wechselt wie zuvor schon Petr Hodulik zu den Amateuren von Greuther Fürth - Hodulik hat den Verein übrigens mittlerweile wieder mit unbekanntem Ziel verlassen. Ebenfalls schon während der Saison verließ uns Metin Telle, der nun bei Bursaspor in der ersten türkischen Liga spielt. Stefan Hamacher und Christian Schiefer werden künftig in der Verbandsliga für Germania Lich-Steinstraß spielen, und Manuel Peiffer und Bart Meulenberg haben beim belgischen Zweitligaaufsteiger AS Eupen unterschrieben, wo mit Pascal Jost bereits ein Ex-Aachener spielt. Was aus Aytac Azmaz geworden ist, wissen hingegen noch nicht einmal die Groupies.
Aus dem alten Kader sind nur noch Gökhan Batmaz, Roman Derneden, Daniel Maaßen und Michael Meven übriggeblieben. Somit steht die Mannschaft vor einem kompletten Neuanfang. Diesen Neuanfang sollte zunächst Markus von Ahlen bewerkstelligen, der dann vom Verein aus unerfindlichen Gründen wieder ausgebootet wurde. Jetzt ist es an Andre Winkhold und Franz Stolz, mit den finanziell mehr als bescheidenen Mitteln das fast unmöglich scheinende Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Der neue Kader setzt sich hauptsächlich aus Spielern zusammen, die letztes Jahr unter Winkhold in unserer A-Jugend gespielt haben. Mit Schell, Hartmann, Kniat, Stasczak, Lehnen, Nesimi, Marotta und Türkmen wurden acht Spieler aus der U19 übernommen. Von den Leistungsträgern der letztjährigen A-Jugend sind somit fast alle an Bord, nur Alex Calianu (Ziel unbekannt) und Michael Grümmer (Borussia Brand) verließen den Verein. Ralph Gunesch ist derweil direkt in den Profikader aufgestiegen. Für namhafte Neuzugänge reichte der Oberligaetat erwartungsgemäß nicht. Bisher haben Michael Dussin (Freialdenhoven), Taofik Jaajoui (TuS Schmidt), Glory Bossassi (Fortuna Cöln II) und Thomas Sinkiewicz (RS Waldbröl A-Jugend) unterschrieben, zudem werden noch weitere Spieler getestet. Im Tor wird Christian Schmidt stehen, der Hannes Kau als Torwarttrainer abgelöst und den Platz im Profikader zugunsten von Dirk Memmersheim geräumt hat.
Nach einem mageren 3:1 gegen den Bezirksligisten FSV Setterich stand mit Yurdumspor Cöln der erste echte Härtetest auf dem Programm. Yurdumspor - der einzige Cölner Verein ab Verbandsliga aufwärts, der nicht aus einer Fusion hervorgegangen ist - gilt als Top-Favorit für den Aufstieg in die Oberliga. Mehrere Spieler wurden vom Verbandsligaaufsteiger Blau-Weiß Brühl übernommen, der unsere Amateure vor anderthalb Jahren aus dem Pokal geworfen hatte - auf türkischer Seite erinnerte man sich noch gut an dieses Spiel. Yurdumspor hatte im Gegensatz zu unseren Amateuren schon mehrere Testspiele bestritten und u.a. den Bonner SC mit 4:0 besiegt.
Unter diesen Umständen hielt unsere Mannschaft gut mit und war in den ersten Minuten sogar tonangebend. Piero Marotta vergab die Chance zur Führung, bevor man nach knapp 20 Minuten etwas unglücklich in Rückstand geriet. Yurdumspor wurde danach stärker und hatte die besseren Chancen. Michael Meven mit einem Kopfball und Adrian Stasczak mit einem Fernschuss hatten die einzigen Torgelegenheiten für die Alemannia. In der zweiten Hälfte spielte unsere Elf weiter gut mit, wurde aber immer harmloser, je näher sie dem Tor kam. Nachdem Christian Schmidt noch eine Chance vereiteln konnte, war auch er machtlos, als die Aachener Abseitsfalle ausgespielt wurde. Am Ende gewann Yurdumspor verdient mit 2:0.
Unsere junge Mannschaft hatte gut dagegengehalten und teilweise schön gespielt - leider nur bis zum Sechzehnmeterraum, danach war meistens Endstation. Spielerisch wird man in der Oberliga mithalten können, allerdings machte sich hier und da die fehlende Erfahrung bemerkbar, die im Abstiegskampf am Ende den Ausschlag geben kann. Auffälligste Spieler waren Piero Marotta und der eingewechselte Florim Nesimi, auch Daniel Maaßen und Adrian Stasczak konnten im großen und ganzen überzeugen. Von den Neuzugängen kamen Michael Dussin, Taofik Jaajoui und Glory Bossassi zum Einsatz. Dussin bildete mit Stefan Kniat zusammen die Innenverteidigung, beide zeigten gute Spielübersicht, sahen allerdings bei den Gegentoren nicht allzu glücklich aus. Jaajoui wurde nach einer Stunde für Dussin eingewechselt und wirkte ebenso engagiert wie nervös. Bossassi kam im Sturm nur zu einem Kurzeinsatz.
Am Samstag wartet mit dem TuS Schmidt der nächste schwere Gegner, bevor man in der nächsten Woche bei den Spielen gegen den ESV Aachen, den SV 07 Setterich und den SV Rott Gelegenheit hat, sich einzuschießen.

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