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Hesse - Lehnen, Memic, El Hammouchi - Kemen (69. Nesimi),
Hacker, Addai, Balaban, Moosmayer - Donkor, Kim (59. Etouké)
(Trainer: Emmerling) |
Durdagi - Schmitz, Bedzeti, Herrmann -
Quasem (65. Oeztürk), S. Celik, Fohouo,
Yildiz (79. Sakkos), Akkan - F. Celik (71. Antakyali),
Pavlov
(Trainer: Beniesch) |
Am elften Spieltag hatten die Amateure der Alemannia beim Aufsteiger VfL
Leverkusen die erste Saisonniederlage hinnehmen müssen, aber trotzdem
knapp die Tabellenführung behaupten können. Beim Heimspiel gegen
den Tabellenletzten Blau-Weiß Brühl und Spielen der Verfolger
untereinander war die Konstellation günstig, um sich wieder etwas
abzusetzen. Damit, dass ausgerechnet Blau-Weiß Brühl, die in 11
Spielen 1 Punkt und 6:38 Tore erzielt hatten, ein Hindernis sein könnte,
rechente niemand ernsthaft. Dabei war man vor drei Jahren schon einmal im
FVM-Pokal über den damaligen Bezirksligisten gestolpert. Der vorwiegend
türkische Club konnte seitdem neben dem Gewinn des FVM-Pokals den
Durchmarsch bis in die Verbandsliga feiern. In dieser Saison geht es
allerdings nach vielen Abgängen steil bergab, der Abstieg in die
Landesliga scheint vorprogrammiert zu sein. Immerhin hatte man in Aachen als
krasser Außenseiter nichts zu verlieren.
Die Alemannia trat mit dem
letzten Aufgebot an, neben den länger verletzten Marotta, Kasten,
Derneden und Matuschek und den bedingt einsatzfähigen Kniat,
Etouké und Nesimi fiel auch noch Ben Manga mit Grippe aus. Zudem
standen weder Fabian Ewertz noch Thierry Bayock zur Verfügung, und anders
als in Leverkusen wurde nicht auf A-Jugendlich zurückgegriffen. So
stellte sich die Mannschaft von selbst auf: Raschid El Hammouchi spielte
anstelle von Ben Manga in der Abwehr, Yunus Balaban rückte ins offensive
Mittelfeld, und Stefan Kemen spielte etwas defensiver hinter Balaban.
Die favorisierte Alemannia tat sich vom Anpfiff an schwer, mehrmals waren in
den ersten Minuten Rufe wie "Werdet mal wach!" zu hören.
Zwölf Minuten dauerte es bis zum ersten Ansatz einer Chance, als es nach
einem Freistoß von Tom Moosmayer zu einem Gestochere im Brühler
Fünfmeterraum kam. Yunus Balaban köpfte über das Tor, und
Matthias Hacker schoss nach Ablage von Moosmayer links am Tor vorbei, bevor
der Schuss gleich beim ersten ernsthaften Angriff der Gäste nach hinten
losging. Ferdi Celik schlug den Ball von der rechten Seite in die Mitte. Dort
hatte man Vadym Pavlov aus irgendeinem Grund völlig alleingelassen, und
der bedankte sich mit dem 0:1. Die Alemannia wirkte in der Folgezeit
völlig verunsichert und brauchte eine Viertelstunde, um sich zu fangen.
Dann spielte Frederic Donkor steil auf Chucky Kim, der sich frei vor dem
Torwart die Ecke aussuchen konnte und auch noch quer auf Donkor hätte
legen können. Kim zeigte aber Nerven und schoss den Torwart an. Zum
Glück blieb nicht viel Zeit, um sich über diese Fahrlässigkeit
zu ärgern: Der anschließende Eckball wurde zu kurz auf Raschid El
Hammouchi abgewehrt. Der traf den Ball nicht richtig, und der zweite Versuch
von Tom Moosmayer wurde abgewehrt. Yunus Balaban stand richtig und staubte
aus fünf Metern zum 1:1 ab. Zwei Minuten später musste wieder eine
Standardsituation herhalten: Gordon Addai schlug einen Freistoß von der
linken Seite an den kurzen Pfosten. Kurz vor dem Torwart erreichte Gott den
Ball mit der Hand und ließ ihn von Yunus Balabans Kopf ins Tor prallen.
Die Proteste der Gäste brachten außer einer gelben Karte nichts
ein - Zeugenaussagen zufolge hatten sie aber nicht ganz unrecht, und dass der
Tabellenführer die Hand Gottes braucht, um den Tabellenletzten zu
besiegen, ist ehrlich gesagt ein Armutszeugnis.
Mit der Führung im Rücken hätte man erwartet, dass doch noch
ein standesgemäß deutlicher Sieg herausspringen würde, aber
der Gast aus Brühl gab sich nicht geschlagen und machte zu Beginn der
zweiten Hälfte das Spiel. Die Alemannia hielt nicht energisch genug
dagegen und hatte Glück, dass die Gäste in ihren
Angriffsbemühungen im Großen und Ganzen harmlos blieben. Frederic
Donkor hätte nach 54 Minuten alles klar machen können, als er nach
einem langen Pass von Yunus Balaban alleine auf den Torwart zulief. Wie Chucky
Kim in der ersten Halbzeit scheiterte aber auch er am Torhüter. Unsere
Mannschaft spielte sich zwar weiterhin einen fürchterlichen Scheiß
zusammen, hatte aber trotzdem die eine oder andere Chance, der Zitterpartie
ein Ende zu bereiten. So verfehlten Frederic Donkor mit einem Kopfball und
Gordon Addai nach Pass des eingewechselten Joe Etouké das Tor. Auf der
anderen Seite hatte Pierre-Calvin Fohouo mit einem Kopfball 20 Minuten vor dem
Ende die beste Ausgleichschance. Gegen Ende machten die Gäste auf und
eröffneten diverse hochkarätige Gelegenheiten zum 3:1. So schoss
Frederic Donkor nach Pass von Yunus Balaban aus halbrechter Position am
langen Pfosten vorbei. Dann sorgte der klägliche Abschluss von Joe Etouké
nach Querpass von Florim Nesimi für Gelächter unter den Zuschauern.
Fünf Minuten vor Schluss kam Etouké nach Freistoß von Tom
Moosmayer frei zum Kopfball, wurde aber von Frederic Donkor behindert. Dann
scheiterte Tom Moosmayer mit einem Schlenzer am Torwart und traf Sekunden
später frei vor dem leeren Tor nach Flanke von Florim Nesimi den Ball
nicht richtig. Die letzte Chance vergab wieder Donkor, bevor die wenigen
Zuschauer endlich erlöst wurden.
Gegen einen kaum verbandsligatauglichen Gegner hatte die U23 der Alemannia
ihre schwächste Saisonleistung gezeigt. In der Spieleröffnung aus
der Abwehr heraus gab es erhebliche Defizite, und beide Spitzen waren wieder
einmal Totalausfälle. Gerade Frederic Donkor, der in den ersten sieben
Spielen immerhin fünf Tore erzielt hatte, fiel nicht gerade durch einen
großen Aktionsradius auf. So wurde mal wieder kein Tor aus dem Spiel
heraus erzielt, und das Spiel wurde mit zwei Standardsituationen umgebogen -
noch dazu durch ein unfair ergaunertes Tor des ansonsten einzigen Aacheners,
der Normalform erreichte. Unter dem Strich blieben drei Punkte und die
Gewissheit, dass sich die Konkurrenz die Punkte am Sonntag gegenseitig
abnehmen würde - in den nächsten Spielen ist aber eine gewaltige
Steigerung nötig, um die Tabellenspitze zu halten. Zunächst geht es am
nächsten Samstag im Pokal ins Jugendstadion zum Bezirksligisten
Schwarz-Weiß Düren 99.