So, 13.04.03:
Adler Osterfeld - ALEMANNIA A 5:2 (2:0)
Masuch - C. Bögüs, Durdu, Tempel, Wiwerink, T. Urban - E. Bögüs, Kempers (60. Bastürk), Lo Mele - Sesterheim (74. M. Urban), Küsters (83. Ulrich)
(Trainer: Bruns)
Schmidt - Schäfer, Zimmermann, Gunesch, Jaajoui (46. Marotta), Caspers (74. Iddi) - Keller, Ferl, Bayock (60. Nesimi) - Tümmler, Krontiris
(Trainer: Emmerling)

Zuschauer: 357 (ca. 30 aus Aachen)
Gelb: E. Bögüs, T. Urban - Ferl, Gunesch, Marotta

1:0 E. Bögüs (25.; Foulelfmeter)
2:0 Sesterheim (45+1.)
2:1 Krontiris (57.; Keller, Tümmler)
3:1 Lo Mele (71.)
3:2 Ferl (80.; Krontiris, Keller)
4:2 Durdu (83.)
5:2 M. Urban (93.)











Bei sieben Punkten Rückstand und sieben ausstehenden Spielen fuhr man ohne große Hoffnungen zum Tabellendritten nach Osterfeld. Leider bestätigten sich die meisten Befürchtungen: die Lustlosigkeit, mit der die erste Mannschaft gegen Braunschweig aufgetreten war, wurde auch an diesem Tag von einigen Spielern mit Profi-Vertrag an den Tag gelegt. Dabei lief es zunächst deutlich besser als beim letzten Auswärtsspiel in Velbert. Einigen war das Bemühen anzumerken. Vor allem Thierry Bayock setzte in der Anfangsphase Akzente, ließ aber im Laufe des Spiels deutlich nach. Die Alemannia spielte gegenüber dem Spiel gegen München Gladbach auf vier Positionen verändert: Mark Zimmermann, Dirk Caspers, Daniel Ferl und erstmals auch Emmanuel Krontiris wurden aus dem Profikader in die zweite Mannschaft beordert. Gebracht hat es nichts, im Gegenteil: einigen fehlte die Bindung zum Spiel, die Abstimmung fehlte, und die Folge waren Ballverluste. Ganz anders die Gastgeber, die sich als eingespielte Einheit präsentierten. Bei Osterfeld stand mit ein oder zwei Ausnahmen die Formation auf dem Platz, die man auch im Hinspiel in Aachen gesehen hatte - bei den Amateuren der Alemannia kam mit Emmanuel Krontiris unterdessen der 37. Spieler in dieser Saison zu einem Pflichtspieleinsatz.
Nach zehn Minuten hatte Osterfeld die erste Großchance, Daniel Ferl rettete für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie. Dann war es Torsten Sesterheim, der einen Schuss von Irfan Durdu für Christian Schmidt gefährlich mit dem Kopf abfälschte. Nach knapp 20 Minuten läutete ein Aachener Fehlpass auf der linken Seite die bis dahin beste Chance der Gastgeber ein. Der Ball wurde diagonal auf Christian Küsters gespielt, der, noch bedrängt von Taofik Jaajoui, aus 15 Metern die Latte des Aachener Tores traf. Es schien so, als wäre das Glück endlich einmal auf unserer Seite. Leider hatte man da die Rechnung ohne den Schiedsrichter gemacht, der den Gastgebern nach 25 Minuten das 1:0 schenkte. Nach einer Osterfelder Flanke von der rechten Seite gewann Ralph Gunesch das Kopfballduell gegen einen Osterfelder Stürmer und verlängerte den Ball zum langen Pfosten. Dort ließ sich Tobias "Turban" Urban plump und allzu offensichtlich über die Füße von Mark Zimmermann fallen. Der Schiedsrichter hatte scheinbar einen Turban von den Augen, jedenfalls gab er statt gelber Karte wegen Schwalbe Elfmeter. Ecevit Bögus lief an, stoppte regelwidrig ab, lief weiter an und schob den Ball zum 1:0 ins Tor. Die Alemannia spielte nach dem Tor entschlossener nach vorne. Nach einer halben Stunde setzte sich Stefan Tümmler auf der rechten Seite nach Pass von Thierry Bayock gegen einen Gegenspieler durch und stand frei an der Torauslinie. Mit einem Rückpass ins Niemandsland wählte er leider die in dieser Situation falsche Variante. Eine Direktabnahme von Mark Zimmermann ging am langen Pfosten vorbei, bevor einmal mehr das Schiedsrichtergespann im Mittelpunkt stand. Zunächst wurde endlich einmal eine Schwalbe von Turban korrekt als solche erkannt, aber dann wurden zwei Abseitsstellungen der Gastgeber übersehen. In einer Szene hob der Linienrichter seine Fahne, um sie sofort wieder runterzunehmen - für ein Oberligagespann machte das ganze einen eher erbärmlichen Eindruck. Christian Küsters mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz, Ecevit Bögus nach einem Eckball und Christoph Kempers mit einem Freistoß hatten kurz vor der Pause nacheinander Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. In der letzten Minute der ersten Hälfte hätte Daniel Ferl beinahe den Ausgleich erzielt, verpasste aber einen Freistoß von Christian Schäfer um Haaresbreite. Im Gegenzug fiel in der Nachspielzeit das 2:0. Spielmacher Massimo Lo Mele, den unsere Mannschaft nie in den Griff bekam, hatte im Mittelfeld viel zu viel Platz und spielte steil auf Christian Küsters. Der schloss aus halbrechter Position ab. Christian Schmidt machte bei dem Schuss keine allzu glückliche Figur und konnte nur abklatschen. Torsten Sesterheim staubte zum 2:0 ab.
Nach dem Wechsel zunächst unverändertes Bild: Osterfeld machte das Spiel gegen teils lustlose, teils hilflose Aachener. Christian Küsters flankte auf Massimo Lo Mele, der volley den langen Pfosten traf. Etwas überraschend fiel dann auf der Gegenseite der Anschlusstreffer. Stefan Tümmler hatte auf der linken Seite durch zwei Osterfelder hindurch auf Marc Keller durchgesteckt. Dessen Hereingabe erreichte wieder Tümmler, der auf Emmanuel Krontiris zurücklegte. Krontiris kam aus sechs Metern frei zum Schuss kam und ließ sich die Chance nicht entgehen. In der Folgezeit machte die Alemannia Druck, man hatte in dieser Phase durchaus den Eindruck, dass der Ausgleich möglich sei. In einer Szene versprang Emmanuel Krontiris in der Mitte der Ball nach Flanke von Marc Keller, dann wurde ein Tor von Stefan Tümmler wegen Abseits zurückgepfiffen. Die Gastgeber konterten gefährlich. Ecevit Bögüs bediente Massimo Lo Mele, dessen Schuss Christian Schmidt zur Ecke lenken konnte. Zwei Minuten später war Schmidt geschlagen: eine Osterfelder Ecke wurde zunächst geklärt, aber im Nachsetzen täuschte Turban einen Schuss an und lief durch die Aachener Abwehr hindurch bis zur Torauslinie. Sein Querpass fand am langen Pfosten Massimo Lo Mele, der den Ball zum 3:1 ins leere Tor schob. Damit schien das Spiel entschieden, aber zehn Minuten vor dem Ende kam unsere Mannschaft ähnlich überraschend wie beim 2:1 noch einmal heran. Daniel Ferl verwertete eine Flanke von Marc Keller mit dem Kopf zum 3:2. Drei Minuten konnte man hoffen, bevor das Spiel endgültig entschieden wurde. Ein Ballverlust von Baba Iddi leitete einen Konter ein, der zur Ecke geklärt werden konnte. Diese Ecke war lange unterwegs, und trotzdem stand Irfan Durdu im Strafraum ganz frei. Volley traf Durdu mit einem Sonntagsschuss zum 4:2 ins lange Eck. Zweimal hätte Durdu in den nächsten Minuten das 5:2 nachlegen können. Bei der Alemannia rutschte Stefan Tümmler in der Schlussminute an einer Flanke von Emmanuel Krontiris vorbei, bevor Mirko Urban nach Pass von Christoph Ulrich den Endstand besorgte.
Der Rückstand beträgt nach den anderen Ergebnissen zwar weiterhin "nur" sieben Punkte, trotzdem ist die Chance auf den Klassenerhalt nach dem Spiel auf ein Minimum gesunken. Entsprechend deprimiert zeigten sich nach dem Schlusspfiff die üblichen paar Spieler, denen der bevorstehende Abstieg nahegeht. Einige andere, die 90 Minuten nur mäßig motiviert über den Platz getrabt waren, hatten da weniger Probleme. Wer keine Lust hat, für die Amateure zu spielen, sollte demnächst überhaupt nicht mehr spielen, weder für die Amateure noch für die Profis. Unter dem Strich steht jedenfalls der kaum noch zu verhindernde Absturz in die Verbandsliga. Was dann aus der Mannschaft wird, ist kaum abzusehen, jedenfalls kann man sich kaum vorstellen, dass die Spieler, die sich zu schade sind, ihren Arsch durch das Osterfelder Waldstadion zu bewegen, auf den Äckern von Blau-Weiß Brühl oder Traktor Teveren um den Wiederaufstieg kämpfen werden.

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