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Willems - Rubel, Szewczyk, Khalag, Brkan - Mukuna,
Sluka (73. Hüsein), Schmitz, Gerards - Sulla (59. Bockrath),
Schneider (73. Jarkurtay)
(Trainer: Bloch) |
Hesse - Lehnen, Bediako, Manga (56. Marotta) - Ewertz,
Hacker (65. Kemen), El Hammouchi, Addai, Moosmayer - Bayock,
Onal (71. Rentmeister)
(Trainer: Emmerling) |
Am Ostermontag reiste die U23 der Alemannia zum Nachholspiel zum Aufsteiger
TuRa Hennef. In der Vorwoche hatte die Elf von Stefan Emmerling beim 6:1 in
Wesseling-Urfeld endlich noch einmal einen klaren Sieg einfahren können,
und beim Tabellenvorletzten in Hennef sollte man nachlegen können. Der
gastgebende Verein hatte seine besten Zeiten in den 50er-Jahren in der
Amateurliga gehabt und war 2003 erstmals in die Verbandsliga Mittelrhein
aufgestiegen. Hier tut sich die unerfahrene Mannschaft schwer und lag trotz
ansprechender Leistungen vor dem Spiel drei Punkte hinter einem
Nichtabstiegsplatz. Dabei ist das Drumherum mit einer schönen Sportanlage
und Kuchen durchaus verbandsligatauglich. Bei der Alemannia fiel kurzfristig
Frederic Donkor aus, dafür waren mit Edwin Bediako, Fabian Ewertz und
Thierry Bayock drei Spieler aus dem Profikader dabei. Bayock bildete mit
Sebahi Onal das Sturmduo, Ewertz ersetzte Yunus Balaban auf der Position vor
der Abwehr.
Die Gastgeber hielten zwei Minuten gut mit, dann hatte Thierry Bayock die
erste Chance für die Alemannia. Nach sechs Minuten erlief Sebahi Onal
einen langen Ball vor Torwart Christoph Willems. Der bedrängte den mit
dem Rücken zum Tor stehenden Onal 20 Meter vor dem Tor etwas zu vehement,
und es gab Freistoß aus halblinker Position. Edwin Bediako schlenzte den
Ball flach in die Torwartecke, Willems konnte nur abklatschen, und Sebahi Onal
hatte wenig Mühe, zum 1:0 abzustauben. Drei Minuten später spielte
die Hennefer Abwehr offenbar auf Abseits, Gordon Addai spielte steil auf
Fabian Ewertz, der zusammen mit zwei weiteren Aachenern alleine auf den
Torwart zulief. Thierry Bayock war es schließlich vorbehalten, den Ball
im leeren Tor zu versenken. Danach dauerte es immerhin sieben Minuten bis zum
nächsten Treffer. Sebahi Onal wurde auf der rechten Seite leicht
abseitsverdächtig angespielt, Torwart Willems warf sich in seine
Hereingabe, und Raschid El Hammouchi drosch den Abpraller zum 3:0 unter die
Latte. Bei Hennef brachen bereits in dieser frühen Phase des Spiels alle
Dämme. Drei Minuten nach dem dritten Tor spazierte Raschid El Hammouchi
durch die Abwehr (wenn man sie überhaupt noch so nennen konnte) der
Gastgeber, wieder war der Torwart dazwischen, aber Thierry Bayock war zur
Stelle, tanzte den Torwart aus und traf zum 4:0. Wieder nur drei Minuten
später war Sebahi Onal durchgebrochen, wurde gefoult, und Gordon Addai
verwandelte den fälligen Strafstoß zum 5:0. Die erste Halbzeit war
gerade einmal zur Hälfte vorbei. Die heimischen Zuschauer
befürchteten schon, unsere Mannschaft würde in dem Tempo weiter und
die Zwanzig voll machen, aber die Jungs wurden im Gefühl des leichten
Sieges zu verspielt und wollten den Ball ein ums andere Mal ins Tor tragen.
Andre Lehnen hätte beinahe Marcus Hesse mit einer Kopfballrückgabe
bezwungen, auf der anderen Seite vergab Raschid El Hammouchi, bevor kurz vor
der Pause das halbe Dutzend vollgemacht wurde. Fabian Ewertz markierte den
Treffer, nachdem sich die Aachener im gegnerischen Fünfmeterraum den
Ball hin und her geschoben hatten.
Die zweite Halbzeit des allzu einseitigen Spiels bot dann nicht mehr als
gepflegte Langeweile. Die
Alemannia versäumte es, noch etwas mehr für ihr Torverhältnis
zu tun, und die Gastgeber kamen immerhin bei Eckbällen und
Freistößen zu einigen gefährlichen Aktionen. Neuzugang Jimmy
Mukuna vergab kurz vor Schluss freistehend die Möglichkeit zum
Ehrentreffer.
Damit hatte die Alemannia nach der Blamage gegen Alsdorf zwei klare und
überzeugende Siege in Folge eingefahren. Die Ausgangsposition für
die restlichen sieben Spiele, bei denen man fünf mal zu Hause antreten
darf, ist somit weiterhin gut. Härtester
Konkurrent auf den zweiten Platz ist nach den beiden Niederlagen von Rheinbach
Germania Dattenfeld, die bei drei Spielen weniger neun Punkte hinter der
Alemannia liegen. Für Hennef hingegen wird es mit solchen Leistungen
ganz, ganz schwer werden, die Klasse zu halten - die Hilflosigkeit, mit der
man in der ersten Hälfte den Aachener Angriffen gegenüberstand, war
schon erschreckend. Für die Alemannia geht es mit drei Heimspielen
innerhalb von einer Woche weiter. Erster Gegner ist am Sonntag um 15 Uhr kein
Geringerer als der glückliche Gewinner des Köpi-Cups Borussia Brand,
seit Neuestem mit Stefan Emmerlings Vorgänger André Winkhold in der
Abwehr. Die Vorstädter haben zwar jedesmal massive Probleme, wenn ein
Spielfeld größer ist als eine Turnhalle, werden es der Alemannia
aber nicht annähernd so leicht machen wie Hennef.