Mo, 12.04.04:
TuRa Hennef - ALEMANNIA A 0:6 (0:6)
Willems - Rubel, Szewczyk, Khalag, Brkan - Mukuna, Sluka (73. Hüsein), Schmitz, Gerards - Sulla (59. Bockrath), Schneider (73. Jarkurtay)
(Trainer: Bloch)
Hesse - Lehnen, Bediako, Manga (56. Marotta) - Ewertz, Hacker (65. Kemen), El Hammouchi, Addai, Moosmayer - Bayock, Onal (71. Rentmeister)
(Trainer: Emmerling)

Zuschauer: 150 (ca. 20 aus Aachen)
Gelb: Willems, Gerards - Kemen

0:1 Onal (7.; Bediako)
0:2 Bayock (10.; Addai, Ewertz)
0:3 El Hammouchi (17.; Onal)
0:4 Bayock (20.; El Hammouchi)
0:5 Addai (23.; Foulelfmeter; Onal)
0:6 Ewertz (43.; Addai, Onal)





Am Ostermontag reiste die U23 der Alemannia zum Nachholspiel zum Aufsteiger TuRa Hennef. In der Vorwoche hatte die Elf von Stefan Emmerling beim 6:1 in Wesseling-Urfeld endlich noch einmal einen klaren Sieg einfahren können, und beim Tabellenvorletzten in Hennef sollte man nachlegen können. Der gastgebende Verein hatte seine besten Zeiten in den 50er-Jahren in der Amateurliga gehabt und war 2003 erstmals in die Verbandsliga Mittelrhein aufgestiegen. Hier tut sich die unerfahrene Mannschaft schwer und lag trotz ansprechender Leistungen vor dem Spiel drei Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. Dabei ist das Drumherum mit einer schönen Sportanlage und Kuchen durchaus verbandsligatauglich. Bei der Alemannia fiel kurzfristig Frederic Donkor aus, dafür waren mit Edwin Bediako, Fabian Ewertz und Thierry Bayock drei Spieler aus dem Profikader dabei. Bayock bildete mit Sebahi Onal das Sturmduo, Ewertz ersetzte Yunus Balaban auf der Position vor der Abwehr.
Die Gastgeber hielten zwei Minuten gut mit, dann hatte Thierry Bayock die erste Chance für die Alemannia. Nach sechs Minuten erlief Sebahi Onal einen langen Ball vor Torwart Christoph Willems. Der bedrängte den mit dem Rücken zum Tor stehenden Onal 20 Meter vor dem Tor etwas zu vehement, und es gab Freistoß aus halblinker Position. Edwin Bediako schlenzte den Ball flach in die Torwartecke, Willems konnte nur abklatschen, und Sebahi Onal hatte wenig Mühe, zum 1:0 abzustauben. Drei Minuten später spielte die Hennefer Abwehr offenbar auf Abseits, Gordon Addai spielte steil auf Fabian Ewertz, der zusammen mit zwei weiteren Aachenern alleine auf den Torwart zulief. Thierry Bayock war es schließlich vorbehalten, den Ball im leeren Tor zu versenken. Danach dauerte es immerhin sieben Minuten bis zum nächsten Treffer. Sebahi Onal wurde auf der rechten Seite leicht abseitsverdächtig angespielt, Torwart Willems warf sich in seine Hereingabe, und Raschid El Hammouchi drosch den Abpraller zum 3:0 unter die Latte. Bei Hennef brachen bereits in dieser frühen Phase des Spiels alle Dämme. Drei Minuten nach dem dritten Tor spazierte Raschid El Hammouchi durch die Abwehr (wenn man sie überhaupt noch so nennen konnte) der Gastgeber, wieder war der Torwart dazwischen, aber Thierry Bayock war zur Stelle, tanzte den Torwart aus und traf zum 4:0. Wieder nur drei Minuten später war Sebahi Onal durchgebrochen, wurde gefoult, und Gordon Addai verwandelte den fälligen Strafstoß zum 5:0. Die erste Halbzeit war gerade einmal zur Hälfte vorbei. Die heimischen Zuschauer befürchteten schon, unsere Mannschaft würde in dem Tempo weiter und die Zwanzig voll machen, aber die Jungs wurden im Gefühl des leichten Sieges zu verspielt und wollten den Ball ein ums andere Mal ins Tor tragen. Andre Lehnen hätte beinahe Marcus Hesse mit einer Kopfballrückgabe bezwungen, auf der anderen Seite vergab Raschid El Hammouchi, bevor kurz vor der Pause das halbe Dutzend vollgemacht wurde. Fabian Ewertz markierte den Treffer, nachdem sich die Aachener im gegnerischen Fünfmeterraum den Ball hin und her geschoben hatten.
Die zweite Halbzeit des allzu einseitigen Spiels bot dann nicht mehr als gepflegte Langeweile. Die Alemannia versäumte es, noch etwas mehr für ihr Torverhältnis zu tun, und die Gastgeber kamen immerhin bei Eckbällen und Freistößen zu einigen gefährlichen Aktionen. Neuzugang Jimmy Mukuna vergab kurz vor Schluss freistehend die Möglichkeit zum Ehrentreffer.
Damit hatte die Alemannia nach der Blamage gegen Alsdorf zwei klare und überzeugende Siege in Folge eingefahren. Die Ausgangsposition für die restlichen sieben Spiele, bei denen man fünf mal zu Hause antreten darf, ist somit weiterhin gut. Härtester Konkurrent auf den zweiten Platz ist nach den beiden Niederlagen von Rheinbach Germania Dattenfeld, die bei drei Spielen weniger neun Punkte hinter der Alemannia liegen. Für Hennef hingegen wird es mit solchen Leistungen ganz, ganz schwer werden, die Klasse zu halten - die Hilflosigkeit, mit der man in der ersten Hälfte den Aachener Angriffen gegenüberstand, war schon erschreckend. Für die Alemannia geht es mit drei Heimspielen innerhalb von einer Woche weiter. Erster Gegner ist am Sonntag um 15 Uhr kein Geringerer als der glückliche Gewinner des Köpi-Cups Borussia Brand, seit Neuestem mit Stefan Emmerlings Vorgänger André Winkhold in der Abwehr. Die Vorstädter haben zwar jedesmal massive Probleme, wenn ein Spielfeld größer ist als eine Turnhalle, werden es der Alemannia aber nicht annähernd so leicht machen wie Hennef.



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