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Löhe - Puhl, Stang, Kniat, Tadrosse - Seidel,
Andersen, Demir, Sahan (80. Köseoglu) -
Lamidi (46. Can), Schuchardt
(Trainer: Wohlers) |
Hohs - Pawolka, Haas, Kaiser, Sabacinski - Niewiadomski,
Kaesberg (63. Amachaibou), Gümüstas (63. Miljkovic),
Schmitz, Schattner (80. Quotschalla) - Özgen
(Trainer: Hengen) |
Besonders viel Freude haben die Spiele unserer zweiten Mannschaft bis jetzt
ohnehin nicht gemacht, und nun zwang uns der Spielplan auch noch, den Sonntag
in Rheydt zu verbringen. Seit dem einjährigen Gastspiel der Borussia in
der Regionalliga verfügt das Grenzlandstadion über einen
Gästeeingang, an dem zwei Kassierer, zehn Ordner und einige Polizeiwagen
offenbar auf einen Aachener Sonderzug warteten. Im Gästebereich der
Sitzplatztribüne fanden sich dann auch tatsächlich rund 20 Personen
ein, darunter drei Ordner, drei Polizisten, drei Groundhopper und fünf
Angehörige von Spielern. Auch bei der offiziellen Zuschauerzahl von 608
hatte man wohl die zahlreichen Ordner und Polizisten mitgezählt.
Trotz des Länderspielwochenendes erhielt unsere abstiegsbedrohte junge
Mannschaft keine Unterstützung aus dem Profikader, vielmehr standen mit
Waldemar Schattner und Raimund Schmitz zwei A-Jugendliche in der
Anfangsformation. Die Gastgeber waren wie erwartet feldüberlegen, boten
aber spielerisch auch kaum mehr als Oberligamittelmaß. Unsere
Hintermannschaft stand solide und ließ in den ersten 35 Minuten keine
klare Torchance des Gegners zu. Die gab es im Anschluss an einen Ballverlust
von Alleinunterhalter Abdul Özgen gegen fünf Gladbacher in der
gegnerischen Hälfte. Lamidi wurde lang angespielt, kurz vor der
Strafraumgrenze von Raimund Schmitz bedrängt und fiel in den Strafraum
herein. Der Schiedsrichter fiel vermutlich auf einen merkwürdigen
Blickwinkel herein und zeigte auf den Punkt. David Hohs reagierte ganz stark
und lenkte den vom Gefoulten selbst getretenen Ball mit einer
Hand über die Latte. Fast im Gegenzug sprang der Ball im Strafraum an die
Hand des Ex-Alemannen Michel Kniat, aber dieses Mal gab es keinen Pfiff.
Glück hatten wir kurz vor der Pause, als Schuchardt den Ball nach einer
Hereingabe von rechts, bedrängt von Dominik Pawolka und Felix Haas,
rechts am Pfosten vorbeisetzte.
Bei Rheydt-Nord durfte Elfmeterschütze Lamidi zur zweiten Halbzeit
draußen bleiben. Am Spiel änderte sich wenig, bis aus einer Ecke
von der rechten Seite das dumme Gegentor resultierte. Der von Puhl getretene
Ball wurde auf den langen Pfosten verlängert, wo Stang am höchsten
sprang und in Richtung linkes Eck köpfte. Zwischen Pfosten und Raimund
Schmitz auf der Linie sprang der Ball unglücklich zum 1:0 ins Netz. Im
Gegenzug kam die Alemannia zum ersten Mal gefährlich vor das gegnerische
Tor, aber Murat Gümüstas traf nur das Außennetz. Zwanzig
Minuten vor Schluss scheiterte Sahan nach Anspiel von Schuchardt an David
Hohs. "Die Sieben ist so eine blinde Nuss", schimpfte einer der
unzufriedenen Ordner im Nachbarblock immer wieder auf Sahan, der kurz darauf
auch ausgewechselt wurde. Vor lauter Langeweile hatte derweil der heimische
Support-Block das Singen eingestellt. Die lange
äußerst harmlose Alemannia wirkte nach den Einwechslungen von
Abdenour Amachaibou und Emil Miljkovic ein
wenig gefährlicher: Nach Lobpass von Miljkovic kam Amachaibou am
Elfmeterpunkt noch bedrängt zum Schuss, aber der Ball ging weit
drüber. Auf der Gegenseite kam Seidel nach Ecke von links frei zum
Kopfball, Waldemar Schattner kratzte den Ball von der Linie. Kurz vor Schluss
verstolperte Kamil Niewiadomski als letzter Mann den Ball, Andersen legte
quer auf Can, und der schob den Ball zum 2:0-Endstand ins linke Eck.
Unsere Mannschaft hatte sich für ihre Möglichkeiten ganz ordentlich
verkauft, ging aber wieder leer aus, während die Konkurrenz Punkte
sammelte. Sieben Spiele, drei Punkte, zwei Tore, drei Punkte Rückstand
auf Platz 11. Die Zahlen sehen ernüchternd aus, und ehrlich gesagt nicht
nur die. Aber die Saison ist noch jung; mit ein bisschen mehr Selbstvertrauen
und einer etwas entspannteren Personalsituation kann das alles schon anders
aussehen... Am Mittwoch um 18 Uhr gibt es noch ein Testspiel beim SCB
Laurenzberg, am Samstag um 15.30 Uhr kommt der Bonner SC zum nächsten
Oberligaspiel nach Aachen.