Sa, 09.02.02:
Rhenania Alsdorf - ALEMANNIA A 1:3 (0:1, 1:1) n.V.
Bleimann - Baumann, Delzemich, Kroll - Feldmann (91. Adamski), Vitkovskis (109. Kappes), Aretz, Knorr - Heinze, Büchel, Beeck (71. Redemann)
(Trainer: Schleiden)
Hesse - Derneden (54. El Hammouchi), Mathes, Marso - Schäfer, Maaßen, Hansen (67. Azmaz), Retterath (82. Meulenberg), Morton - Tümmler, Iddi
(Trainer: Dooley)

Zuschauer: 150
1 mal Gelb für Alsdorf

0:1 Morton (28.; Schäfer)
1:1 Baumann (80.)
1:2 Tümmler (94.; Schäfer)
1:3 Iddi (105+1.; El Hammouchi)









In der zweiten Runde des FVM-Pokals mussten die Amateure der Alemannia bei Rhenania Alsdorf antreten. Der Landesligaaufsteiger hat eine ambitionierte Mannschaft, die in der letzten Saison überlegen Meister der Bezirksliga wurde und in der Landesliga den zweiten Platz hinter Lich-Steinstrass belegt. Bereits im August absolvierten unsere Amateure ein Testspiel bei der Rhenania und unterlagen dank schlechter Chancenauswertung und merkwürdiger Abseitsentscheidungen mit 2:3. Die Rhenania, mit angeblichen Regionalligaambitionen, will die Sportanlage Nord an der Alsdorfer Gesamtschule in den nächsten Jahren mit einer Tribüne und einem Vereinsheim ausbauen. Davon hatten die knapp 200 Zuschauer des Pokalspiels allerdings wenig, denn sie standen erstmal schutzlos im Regen.
Auf dem trotz des Wetters gut bespielbaren Kunstrasen entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, der Zweiklassenunterschied machte sich zu keiner Zeit bemerkbar. Aachen war ohne die verletzten Memmersheim, Keller und Gülez angetreten. Auch Raschid El Hammouchi und Aytac Azmaz blieben vorerst auf der Bank und wurden erst später eingewechselt. Nach wenigen Minuten gab es zum ersten Mal Aufregung, als ein Alsdorfer Stürmer einen Abpraller zur scheinbaren Führung verwertete, aber unter den Protesten den Alsdorfer Anhangs wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Nach 16 Minuten hatte ein Alsdorfer nach Fehler von Roman Derneden schon den Torwart umspielt, traf aber aus spitzem Winkel das leere Tor nicht. Die erste Chance für Aachen hatte Stefan Tümmler mit einer Kopfballbogenlampe. Die Alemannia wurde jetzt etwas stärker. In der 28. Minute wurde Kris Morton steil geschickt und traf zur 1:0-Führung für die Schwarz-Gelben. Ein Freistoß von Christian Schäfer verfehlte das Tor knapp, bevor Stefan Tümmler in der Nachspielzeit nach Pass von Bastian Retterath das 2:0 auf dem Fuß hatte.
Nach dem Wechsel hatte die Rhenania die erste Chance. Ein Kopfball aus kurzer Distanz strich nur knapp am Aachener Gehäuse vorbei. Der Regen war mittlerweile einem Wolkenbruch gewichen, und viele Zuschauer flüchteten in die Kneipe oder nach Hause. Die, die noch übrig waren, hofften eigentlich nur noch auf einen Spielabbruch oder wenigstens auf ein pünktliches Spielende ohne Verlängerung. Auf einem Rasen- oder Aschenplatz wäre das Spiel vielleicht abgebrochen worden, aber während Laufbahn und Stufen unter Wasser standen, war der Kunstrasen immer noch in einem guten Zustand. Etwas ärgerlich war die Aussicht auf helleren Himmel in allen Richtungen. Nur über dem Platz hing eine bösartige dunkle Wolke. Mitte der zweiten Halbzeit spielte Alsdorf druckvoller und drängte auf den Ausgleich. Baba Iddi mit einem Kopfball nach Flanke von Retterath sowie Retterath selbst, der eine Hereingabe von Schäfer verpasste, vergaben gute Konterchancen. Zehn Minuten vor dem Ende gab es eine Serie von Eckbällen für Alsdorf, von denen einer schließlich zum durchaus verdienten 1:1 durch Jens Baumann führte. David Marso ließ sich bis zum Schlusspfiff noch zweimal überlaufen und ermöglichte so Alsdorfer Chancen, aber es blieb beim 1:1.
Als ob es für die Zuschauer, denen die nasse Kleidung am zitternden Körper klebte, nicht ärgerlich genug war, noch eine halbe Stunde länger im Regen stehen zu müssen, beschloss der Schiedsrichter kurzerhand, in die Kabine zu gehen und sich etwas trockenes anzuziehen. Eine verregnete Viertelstunde später ging es auch "schon" weiter. Bei den mittlerweile in hellblauen Trikots spielenden Alsdorfern ließen ein wenig die Kräfte nach, während die Aachener clever ihre Chancen nutzten. Stefan Tümmler nahm den Abpraller nach einem abgeblockten Schuss von Christian Schäfer volley und traf den rechten Innenpfosten, von wo der Ball zur Führung ins Tor sprang. Wäre man als Zuschauer noch in der Lage gewesen, sich zu bewegen, hätte man jetzt wohl die Entscheidung bejubelt. Kurz vor Ende der ersten Verlängerung setzte sich Raschid El Hammouchi auf der linken Seite gegen zwei Alsdorfer durch und flankte auf Baba Iddi, der nur noch den Fuß hinhalten musste. In der letzten Viertelstunde hatten die Alsdorfer bei einem Lattentreffer und einem weiteren Distanzschuss noch Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, während Stefan Tümmler sehr zum Unmut von Christian Schäfer eine Riesenchance zum 4:1 versemmelte.
Auch der ballverliebte Baba Iddi hatte sich ein ums andere Mal den Unmut von Trainer und Mitspielern zugezogen. Allgemein endeten die Angriffe der Alemannia öfter in Schimpfen und Fluchen als in Torchancen, während die Abwehrdreierkette mit Derneden, Mathes und Marso nicht gerade sicher stand. Wie schon beim ebenfalls verregneten 2:1 in Schmidt in der ersten Runde hatten sich unsere Amateure wirklich nicht mit Ruhm bekleckert, erreichten aber dank der größeren Cleverness letztlich verdient das Viertelfinale. Dort wird man auf den Verbandsligisten FSV Geilenkirchen-Hünshoven treffen, der sich ebenfalls nach Verlängerung bei Adler Dellbrück durchsetzte. Im Halbfinale würden bei normalem Verlauf die Amateure eines gewissen Karnevalsvereins warten, dann vielleicht auch wieder mit Erfolgstrainer (null Punkte, null Tore usw.) John.

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