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Bleimann - Baumann, Delzemich, Kroll -
Feldmann (91. Adamski), Vitkovskis (109. Kappes),
Aretz, Knorr - Heinze, Büchel, Beeck (71. Redemann)
(Trainer: Schleiden) |
Hesse - Derneden (54. El Hammouchi), Mathes, Marso -
Schäfer, Maaßen, Hansen (67. Azmaz),
Retterath (82. Meulenberg), Morton - Tümmler, Iddi
(Trainer: Dooley) |
In der zweiten Runde des FVM-Pokals mussten die Amateure der Alemannia bei Rhenania
Alsdorf antreten. Der Landesligaaufsteiger hat eine ambitionierte Mannschaft,
die in der letzten Saison überlegen Meister der Bezirksliga wurde und
in der Landesliga den zweiten Platz hinter Lich-Steinstrass belegt. Bereits
im August absolvierten unsere Amateure ein Testspiel bei der Rhenania und
unterlagen dank schlechter Chancenauswertung und merkwürdiger
Abseitsentscheidungen mit 2:3. Die Rhenania, mit angeblichen
Regionalligaambitionen, will die Sportanlage Nord an der Alsdorfer
Gesamtschule in den nächsten Jahren mit einer Tribüne und einem
Vereinsheim ausbauen. Davon hatten die knapp 200 Zuschauer des Pokalspiels
allerdings wenig, denn sie standen erstmal schutzlos im Regen.
Auf dem trotz des Wetters gut bespielbaren Kunstrasen entwickelte sich ein
ausgeglichenes Spiel, der Zweiklassenunterschied machte sich zu keiner Zeit
bemerkbar. Aachen war ohne die verletzten Memmersheim, Keller und Gülez
angetreten. Auch Raschid El Hammouchi und Aytac Azmaz blieben vorerst auf der
Bank und wurden erst später eingewechselt. Nach wenigen Minuten gab es
zum ersten Mal Aufregung, als ein Alsdorfer Stürmer einen Abpraller zur
scheinbaren Führung verwertete, aber unter den Protesten den Alsdorfer
Anhangs wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Nach 16 Minuten hatte ein
Alsdorfer nach Fehler von Roman Derneden schon den Torwart umspielt, traf
aber aus spitzem Winkel das leere Tor nicht. Die erste Chance für Aachen
hatte Stefan Tümmler mit einer Kopfballbogenlampe. Die Alemannia wurde
jetzt etwas stärker. In der 28. Minute wurde Kris Morton steil geschickt
und traf zur 1:0-Führung für die Schwarz-Gelben. Ein Freistoß
von Christian Schäfer verfehlte das Tor knapp, bevor Stefan Tümmler
in der Nachspielzeit nach Pass von Bastian Retterath das 2:0 auf dem Fuß
hatte.
Nach dem Wechsel hatte die Rhenania die erste Chance. Ein Kopfball aus kurzer
Distanz strich nur knapp am Aachener Gehäuse vorbei. Der Regen war
mittlerweile einem Wolkenbruch gewichen, und viele Zuschauer flüchteten
in die Kneipe oder nach Hause. Die, die noch übrig waren, hofften
eigentlich nur noch auf einen Spielabbruch oder wenigstens auf ein
pünktliches Spielende ohne Verlängerung. Auf einem Rasen- oder
Aschenplatz wäre das Spiel vielleicht abgebrochen worden, aber
während Laufbahn und Stufen unter Wasser standen, war der Kunstrasen
immer noch in einem guten Zustand. Etwas ärgerlich war die Aussicht auf
helleren Himmel in allen Richtungen. Nur über dem Platz hing eine
bösartige dunkle Wolke. Mitte der zweiten Halbzeit spielte Alsdorf
druckvoller und drängte auf den Ausgleich. Baba Iddi mit einem Kopfball
nach Flanke von Retterath sowie Retterath selbst, der eine Hereingabe von
Schäfer verpasste, vergaben gute Konterchancen. Zehn Minuten vor dem
Ende gab es eine Serie von Eckbällen für Alsdorf, von denen einer
schließlich zum durchaus verdienten 1:1 durch Jens Baumann führte. David Marso
ließ sich bis zum Schlusspfiff noch zweimal überlaufen und
ermöglichte so Alsdorfer Chancen, aber es blieb beim 1:1.
Als ob es für die Zuschauer, denen die nasse Kleidung am zitternden
Körper klebte, nicht ärgerlich genug war, noch eine halbe Stunde
länger im Regen stehen zu müssen, beschloss der Schiedsrichter
kurzerhand, in die Kabine zu gehen und sich etwas trockenes anzuziehen.
Eine verregnete Viertelstunde später ging es auch "schon"
weiter. Bei den mittlerweile in hellblauen Trikots spielenden Alsdorfern
ließen ein wenig die Kräfte nach, während die Aachener
clever ihre Chancen nutzten. Stefan Tümmler nahm den Abpraller nach
einem abgeblockten Schuss von Christian Schäfer volley und traf den
rechten Innenpfosten, von wo der Ball zur Führung ins Tor sprang.
Wäre man als Zuschauer noch in der Lage gewesen, sich zu bewegen,
hätte man jetzt wohl die Entscheidung bejubelt. Kurz vor Ende der
ersten Verlängerung setzte sich Raschid El Hammouchi auf der linken
Seite gegen zwei Alsdorfer durch und flankte auf Baba Iddi, der nur noch
den Fuß hinhalten musste. In der letzten Viertelstunde hatten die
Alsdorfer bei einem Lattentreffer und einem weiteren Distanzschuss noch
Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, während Stefan Tümmler
sehr zum Unmut von Christian Schäfer eine Riesenchance zum 4:1
versemmelte.
Auch der ballverliebte Baba Iddi hatte sich ein ums andere Mal den Unmut
von Trainer und Mitspielern zugezogen. Allgemein endeten die Angriffe der
Alemannia öfter in Schimpfen und Fluchen als in Torchancen,
während die Abwehrdreierkette mit Derneden, Mathes und Marso nicht
gerade sicher stand. Wie schon beim ebenfalls verregneten 2:1 in Schmidt in
der ersten Runde hatten sich unsere Amateure wirklich nicht mit Ruhm
bekleckert, erreichten aber dank der größeren Cleverness
letztlich verdient das Viertelfinale. Dort wird man auf den Verbandsligisten
FSV Geilenkirchen-Hünshoven treffen, der sich ebenfalls nach
Verlängerung bei Adler Dellbrück durchsetzte. Im Halbfinale
würden bei normalem Verlauf die Amateure eines gewissen Karnevalsvereins
warten, dann vielleicht auch wieder mit Erfolgstrainer (null Punkte, null
Tore usw.) John.