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Johns - Grallert, Jost, Petereit (89. Urbainski), Schikora -
Acar (69. Katriniok), Puschmann, Saracevic, Lekesiz (80. Beka) -
Ouro-Akpo, Wolf
(Trainer: Kontny) |
Hohs - Pawolka, Haas, Kaiser, Sabacinski - Niewiadomski, Hajri,
Gümüstas (57. Lambertz), Schmitz (63. Cozza),
Amachaibou (73. Schmied) - Miljkovic
(Trainer: Hengen) |
In dieser Saison bot die Fahrt zum Essener Uhlenkrug nicht nur einen
kulinarischen Höhepunkt: Der Gastgeber ging als Tabellenführer
und einziges ungeschlagenes Team der Oberliga in die Partie. Mit einem
Aufruf eines Fanclubs und einer Tombola wollte man beim ETB erstmals seit
Jahren die 1000-Zuschauer-Marke erreichen. Am Ende boten bei bestem
Fußballwetter sogar 1150 Zuschauer eine würdige Kulisse im
traditionsreichen Uhlenkrugstadion.
Die Alemannia musste dieses Mal ohne Profiunterstützung auskommen.
Murat Gümüstas und Enis Hajri rückten anstelle von Emmanuel
Krontiris und Jérome Polenz in die Startformation, zudem ersetzte
Emil Miljkovic den verletzten Abdul Özgen.
Essen agierte zwar leicht spielbestimmend, aber unsere Mannschaft stand sehr
gut, ließ wenig zu und hatte nach zehn Minuten die erste Chance des
Spiels. Nach Flanke von Abdenour Amachaibou schoss Murat Gümüstas
mit vollem Risiko vorbei. Im Gegenzug lenkte David Hohs einen Schuss des
halbrechts durchgebrochenen Torjägers Sascha Wolf zur Ecke. Nach
Steilpass von Sunay Acar zielte Abdou Nassirou Ouro-Akpo links vorbei, dann
verpasste Sascha Wolf eine Hereingabe von Björn Grallert. Nach einer
guten halben Stunde kam wieder Ouro-Akpo nach Vorarbeit von Bilal Lekesiz
und Elvir Saracevic zum Abschluss, aber David Hohs lenkte den Ball über
die Latte. Nur eine Minute später war es wieder Abdou Nassirou Ouro-Akpo,
dessen Chancenverwertung seinem Trainer Frank Kontny ungefähr soviel
Kopfzerbrechen bereitet wie mir das ständige Eintippen seines Namens,
freistehend hob er den Ball über David Hohs und über das Tor.
Treffischerer zeigte sich beim ETB nur Torwart Marcel Johns, der zur Behandlung
eines verletzten Spielers den Ball ins Seitenaus beförderte und dabei
den einzigen Rollstuhlfahrer im Stadion abschoss - auch eine Leistung.
Die erste gute Gelegenheit nach der Pause hatte wieder die Alemannia.
Abdenour Amachaibou steckte durch auf Raimund Schmitz, dessen Heber über
das Tor ging. Auf der Gegenseite gab es nach einer Essener Ecke Chaos im
Aachener Fünfmeterraum, Michael Jost scheiterte gleich zweimal. In der
52. Minute fiel das Tor des Tages. Bei einem langen Abschlag von Emil
Miljkovic stellte sich Emil Miljkovic deutlich cleverer an als sein
Gegenspieler, allerdings wurde sein Schussversuch von Torwart Johns
mit dem Fuß abgewehrt. Der Ball sprang glücklich an den
Oberschenkel des zurückeilenden Christian Petereit und von da zum 0:1 ins Tor.
Zwei Minuten später bot ein indirekter Freistoß zehn Meter vor
dem Tor die Gelegenheit, früh nachzulegen, aber aus dieser Szene wurde
deutlich zu wenig gemacht. Dann bediente Abdenour Amachaibou rechts Kamil
Niewiadomski. Der brachte den Ball scharf in die Mitte, Emil Miljkovic hielt
den Fuß hin, aber der Ball flog über die Latte. Auf der Gegenseite
rutschte Sascha Wolf an einer Hereingabe von Björn Grallert vorbei und
verpasste drei Minuten später auch die nächste gefährliche
Flanke, wobei von Essener Seite Elfmeter wegen Festhaltens reklamiert wurde.
Der Alemannia boten sich immer mehr Räume zum Kontern. Torwart
Johns ließ eine Flanke von Abdenour Amachaibou in die Mitte abprallen,
aber der eingewechselte Christoph Lambertz verpasste den richtigen Moment
des Abspiels auf den ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Domenico Cozza. Im
Gegenzug setzte Elvir Saracevic den Ball aus 16 Metern links am Pfosten
vorbei. Die Gastgeber machten Druck, aber unsere Elf kämpfte
großartig und stand in der Defensive weiter sehr gut. Allerdings
hätte man dem Anhang bei weniger haarsträubender Verwertung der
Konterchancen einige graue Haare ersparen können. Enis Hajri schickte
Emil Miljkovic steil, der nach innen zog und aus 13 Metern abschloss, dem
aber der Ball ein wenig über den Spann rutschte. Beim nächsten
Überzahlangriff legte Christoph Lambertz quer auf Domenico Cozza, der
den Ball auf Kamil Niewiadomski weiterleitete... drüber. Eine Minute
später lief Dominik Pawolka von rechts alleine auf das Tor zu,
hätte selber abschließen können, legte aber quer auf Emil
Miljkovic, dessen Schuss nur Abwehrspieler Tom Schikora auf der Linie traf. So
wäre der ETB fast doch noch zum Ausgleich gekommen. Im Anschluss an
einen Eckball von der rechten Seite kam Michael Jost am langen Pfosten zum
Schuss, Nicola Kaiser stand auf der Linie goldrichtig und rettete den
hart umkämpften Sieg.
Den hat sich die Mannschaft mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung
redlich verdient. Während der ETB trotz der ersten Niederlage noch vier
Punkte Vorsprung auf Platz 5 und gute Chancen auf einen Regionalligaplatz
nach 29 Jahren Oberliga hat, klettert die Alemannia erstmals in der
Saison auf Platz 11, der als letzter zur Oberligaqualifikation berechtigt.
Am nächsten Wochenende wird die erste Runde des Mittelrheinpokals
erstmals ohne Zweitvertretungen von Profivereinen ausgetragen, das
nächste Pflichtspiel ist daher erst am 20.10., 15.30 Uhr, wenn der
Tabellendritte Bayer Leverkusen II in der Münzenberg-Kampfbahn erwartet
wird.