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M. Schmitz - Ronca, Jacobs, B. Hamacher - Willms,
Pütz (72. Fell), Rhein, Geerkens,
Lehnen (34. Kastrati) - O. Röder, M. Röder
(Trainer: Barth) |
Memmersheim - Schäfer, Rauw, Mathes, El Hammouchi (84. Marso) -
Gülez, Tümmler, Bayock, Retterath (46. Hansen) - Telle,
Keller (68. Morton)
(Trainer: Dooley) |
Am vierten Spieltag ging es für unsere Amateure ins Beecker Waldstadion,
wo vor gut drei Monaten der Aufstieg mit einem 3:1 im Relegationsspiel gegen
Hamborn 07 so gut wie perfekt gemacht wurde. Ca. 450 Aachener begleiteten
damals ihr Team, heute waren unter den insgesamt 400 Zuschauern gut 100
Öcher, darunter auch Eugen Hach, Hans Bay und Bernd Krings.
Sie sahen eine überlegen geführte erste Halbzeit ihrer Elf, die
sich konzentriert und geduldig ihre Chancen erarbeitete, ohne in Konter zu
laufen. Dabei wurde sie lautstark und kontinuierlich von der Tribüne
unterstützt, wobei einige allerdings nochmal den Text von "Aber eins,
aber eins ..." lernen sollten. An diesem Tag jedenfalls mussten einige
etwas ältere Fans den Gesang der zweiten Strophe übernehmen.
Nach einer halben Stunde war es der heute ganz starke Bernd Rauw, der
das 1:0 einleitete. Im Stile eines Lothar Matthäus in besten Jahren
marschierte er über das halbe Spielfeld, bevor er Marc Keller
mustergültig freispielte, der eiskalt zur Führung abschloss.
Kurz vor der Pause bediente Dieter Bayock auf der rechten Seite Metin Telle,
der seinen Gegenspieler überlief und präzise nach innen flankte, wo
Marc Keller nur noch den Fuß hinhalten musste - 2:0.
Gegen Ende der Halbzeitpause bauten sich einige Aachener mit Fotoapparaten
und Videokameras bewaffnet auf dem Spielfeld vor der Tribüne auf und
warteten dort minutenlang auf die Rückkehr der Mannschaften auf den
Rasen. Das hätte die anwesenden Herren in Grün sicherlich stutzig
gemacht, wenn man nicht wieder einmal das Gehirn zu Hause vergessen
hätte. Die ohnehin schon quantitativ sehr beachtliche Pyro-Show wurde
noch durch die Windverhältnisse begünstigt, so dass auf der
kompletten Tribüne niemand mehr die Hand vor Augen sehen
konnte. Über die Stadionlautsprecher wurde jetzt folgende Ansage
vorgelesen: "Ein Hinweis an die Spieler: hinten rechts können Sie
nicht laufen, da stehen welche, die ihren Schwachsinn auch noch fotografieren
müssen." Das war wohl derselbe Stadionsprecher, der beim
Relegationsspiel darauf hingewiesen hatte, dass ein Fußballplatz keine
Toilette ist. Nun wurde sogar die Polizei aufmerksam, die begleitet von
"ACAB"-Gesängen diverse Rucksäcke und Taschen
durchsuchte, wobei es zu einigen kleineren Rangeleien kam.
Nachdem sich die Herren Wachtmeister trotzig bis beleidigt von dem ganzen
asozialen Verbrecherpack entfernt hatten,
konnte man sich endlich wieder aufs Spiel konzentrieren - und schon stand es
1:2. Die Aachener Abwehr war noch im Halbschlaf, so dass ein Beecker Spieler
ungehindert von rechts in die Mitte flanken konnte, wo zwei Stürmer den
Ball irgendwie über die Linie stolperten. Nun ging die Ordnung für
kurze Zeit völlig flöten, was der Gegner zum Glück nicht in
einen weiteren Torerfolg ummünzen konnte. So langsam bekamen die
Aachener das Spiel wieder in den Griff. Nachdem Alan Hansen mit einem
schönen Volleyschuss nur den linken Torpfosten getroffen hatte, machte
es Metin Telle zehn Minuten vor dem Ende besser. Von Kris Morton freigespielt,
hob er den Ball über den herauseilenden Beecker Torhüter ins Netz.
Über 90 Minuten gesehen war dies die beste Saisonleistung unserer jungen
Mannschaft. Nach den etwas glücklichen Siegen gegen Mönchengladbach
und Essen hatte man an diesem Tag den Gegner recht deutlich dominiert. Etwas
nachdenklich stimmte nur die auffällige Undiszipliniertheit einiger
Spieler. Dieter Bayock, der in der zweiten Halbzeit die Einzelaktionen
übertrieb, hatte Glück, dass seine Grätsche den Mann
verfehlte, und Kris Morton konnte froh sein, dass der Schiedsrichter sein
Nachtreten nicht gesehen hatte. Nicht ganz so viel Glück hatte Bastian
Retterath, der schon wieder (!) eine gelbe Karte für eine Schwalbe sah -
eine überzogene Entscheidung, aber wahrscheinlich war der Schiedsrichter
von seinem Kollegen, der das Velbert-Spiel gepfiffen hatte, gewarnt worden:
"Pass auf den einen Blonden bei Aachen auf, auf der linken Seite, der
lässt sich immer fallen!"