So, 07.03.04:
FC Junkersdorf - ALEMANNIA A 2:1 (1:0)
Hesse - Balaban, Memic, Manga - Kemen (73. Etouké), El Hammouchi, Onal, Addai, Moosmayer - Donkor (63. Kim), Rentmeister
(Trainer: Emmerling)

Zuschauer: 350 (ca. 15 aus Aachen)
Gelb: Donkor, Kemen, Onal, Addai - 2 mal Gelb für Junkersdorf
Gelb-Rot: Rentmeister (49.; Hochspringen bei gegnerischem Einwurf)

1:0 Ahrens (7.)
1:1 Onal (56.; Addai)
2:1 Voike (69.; Foulelfmeter)



Die U23 der Alemannia, lange Zeit Tabellenführer der Verbandsliga, hatte nach starkem Saisonstart aus den letzten acht Spielen eher magere 14 Punkte geholt. Das nutzte der FC Junkersdorf, um mit fünf Siegen in Folge davonzuziehen. Vier Punkte betrug der Abstand vor dem Spiel, und das direkte Duell gab der Alemannia noch einmal die Möglichkeit, das Meisterschaftsrennen offen zu halten. Deutlich mit 4:0 wurde das Hinspiel gegen Junkersdorf gewonnen, aber ein ähnliches Spiel durfte man in Junkersdorf (bzw. im Sportzentrum Cöln-Weiden) kaum erwarten. Ganze zwei Punkte konnte die Mannschaft von Stefan Emmerling von den letzten drei Auswärtsspielen mitbringen, und an diesem Tag kam erschwerend hinzu, dass der Rasenplatz von der Stadt Cöln gesperrt worden war und auf Asche gespielt werden musste, was der Spielweise unserer Mannschaft sicherlich kaum entgegenkam. Zu allem Überfluss fiel kurzfristig Libero Andre Lehnen mit einer Außenbanddehnung aus. Yunus Balaban übernahm die Liberoposition, während Stefan Kemen ins defensive Mittelfeld nachrückte. In der Offensive spielte Neuzugang Sebahi Onal erstmals von Anfang an.
Leider verschlief unsere Mannschaft die ersten Minuten völlig, was in einem derart wichtigen Spiel nun wirklich nicht passieren darf. Bereits nach wenigen Sekunden tauchte ein Junkersdorfer Stürmer frei vor Marcus Hesse auf, traf aber den Ball nicht richtig. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Ahrens bereits die zweite gute Chance der Gastgeber vergab. Nach sieben Minuten war es dann passiert: Junkersdorf kam über rechts, der Ball wurde in die Mitte geflankt, wo ein Stürmer der Gastgeber allzu frei zum Schuss kam. Der Ball prallte vom rechten Innenpfosten entlang der Linie in Richtung linker Pfosten, wo Yunus Balaban mit dem Kopf klärte, allerdings zu kurz und genau auf den Kopf des langen Ahrens, dessen Kopfballbogenlampe sich zum 1:0 ins Netz senkte. So dumm der Gegentreffer auch war, verdient war die Führung der Gastgeber, die bis dahin die engagiertere Mannschaft gewesen waren. Erst nach rund 20 Minuten bekam unsere Mannschaft das Spiel und das Pressing der Gastgeber etwas besser in den Griff. Probleme hatte man nach wie vor mit dem Boden, der Spielaufbau wurde durch viele Stockfehler und Ballverspringer gestört. Probleme machte Mitte der ersten Halbzeit auch der Schiedsrichter. Zunächst gab es nach einem harmlosen Foul von Gordon Addai im gegnerischen Strafraum Gelb - allerdings nicht für Addai, sondern für Michael Rentmeister. Eine verständliche Verwechslung, die beiden sehen sich auch wahnsinnig ähnlich. Eine Minute später sah Frederic Donkor für einen kaum freistoßwürdigen Rempler die gelbe Karte, und allmählich musste man sich Gedanken machen, ob man das Spiel zu zehnt oder eher zu neunt beenden würde. Allerdings kam unabhängig von der Schiedsrichterleistung lange Zeit zu wenig von unserer Mannschaft. Fast eine halbe Stunde dauerte es bis zum ersten (harmlosen) Torschuss von Gordon Addai. Kurz vor der Pause steigerte sich die Alemannia und erarbeitete sich die ersten guten Chancen. Ado Memic schoss im Anschluss an eine Ecke von Tom Moosmayer aus zwölf Metern über das Tor. Sekunden später flankte Frederic Donkor auf Michael Rentmeister, dessen Kopfballablage auf Gordon Addai vom Torwart abgefangen wurde. Die beste Möglichkeit vergab der sonst so treffsichere Tom Moosmayer, der nach Hereingabe von Raschid El Hammouchi und Pressschlag von Gordon Addai und einem Abwehrspieler am langen Pfosten frei zum Schuss kam. Der Ball rutschte ihm über den Spann und ging am kurzen Pfosten vorbei. Fast mit dem Pausenpfiff legte Michael Rentmeister den Ball von der rechten Seite zurück zum Sechzehner, und dieses Mal hatte Tom Moosmayer Pech, als sein Schuss vom linken Innenpfosten in die Arme des Torhüters sprang.
Für den zweiten Durchgang hatte sich unsere Mannschaft allem Anschein nach viel vorgenommen; leider machte das Schiedsrichtergespann schnell einen Strich durch die Rechnung. Direkt vor den Augen des Linienrichters wurde Frederic Donkor sekundenlang festgehalten - Freistoß für Junkersdorf. Im Anschluss an den Freistoß gab es Einwurf für die Gastgeber, Michael Rentmeister sprang einen Meter vor dem Einwerfer in die Luft und sah absurderweise die gelb-rote Karte. Die erste gelbe Karte hatte er wohlgemerkt gesehen, weil ihm ein Foulspiel von Gordon Addai angelastet worden war. Wenige Minuten später bekam Yunus Balaban beide Beine eines von schräg hinten hereinrutschenden Gegenspielers ab, und es gab nur Gelb. Dank dieser Unverhältnismäßigkeit musste die Alemannia das Spiel in Unterzahl beenden und musste viel riskieren, was Platz für Junkersdorfer Konter gab: Wiederum Ahrens setzte einen Kopfball knapp am rechten Pfosten vorbei, etwas später parierte Marcus Hesse den Schuss eines halbrechts freistehenden Junkersdorfers. Hoffnung keimte in der 56. Minute auf: Gordon Addai schien sich am Sechzehner gegen mehrere Junkersdorfer zu verzetteln. Diese konnten ihn aber nicht vom Ball trennen, und Addai steckte durch auf Sebahi Onal, der sich frei vor dem Tor die Chance nicht mehr nehmen ließ. Zehn Minuten später hatte wieder Onal nach schönem Diagonalpass des eingewechselten Chucky Kim die Chance, schloss aber zu überhastet ab. Die Alemannia zeigte in der zweiten Hälfte eine starke Leistung, riskierte aber vielleicht in dieser Phase zu zehnt zu viel - bei gegebenem Tabellenstand verständlich. Jedenfalls fing man sich den entscheidenden Konter. Ein langer Ball titschte für Stefan Kemen unglücklich auf, und ein Junkersdorfer drohte Kemen 1 gegen 1 davonzulaufen. Beide nahmen ihre Arme zu Hilfe, Kemen stellte sich etwas ungeschickt an, und der Junkersdorfer wartete mit dem Hinfallen bis zum Strafraum. Bei dem Schiedsrichter war völlig klar, was passieren würde: 2:1 für Junkersdorf durch Klaus Voike. Die Alemannia gab in den letzten zwanzig Minuten alles, aber es reichte nicht mehr. Der Torwart der Gastgeber hielt sowohl einen Schuss von Tom Moosmayer vom linken Strafraumeck als auch einen Kopfball von Ado Memic sicher, während der Tabellenführer noch zwei gute Kontergelegenheiten verstreichen ließ.
Am Ende unterlag die Alemannia unglücklich mit 2:1 - wobei der verschlafene Start noch ärgerlicher war als die diversen dubiosen Schiedsrichterentscheidungen. Somit hat Junkersdorf nunmehr sieben Punkte Vorsprung, und die Alemannia wird sich mit Dattenfeld und Rheinbach einen Dreikampf um den zweiten Platz liefern müssen. Dieser berechtigt zur Teilnahme am Relegationsspiel um den Oberligaaufstieg. Falls es allerdings in der Regionalliga Nord dabei bleibt, dass weder der KFC Uerdingen noch die U23 von Sülz 07 auf einen Abstiegsplatz abrutschen, wäre das Relegationsspiel hinfällig und der zweite Platz würde in jedem Fall zum Aufstieg berechtigen - noch ist also nichts verloren. Allerdings müssen im Kampf um Platz Zwei dringend Punkte her. Ganz wichtig ist daher das Heimspiel am nächsten Wochenende gegen den SC Renault Brühl.



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