Zuschauer: 350 (ca. 15 aus Aachen)
Gelb: Donkor, Kemen, Onal, Addai - 2 mal Gelb für Junkersdorf
Gelb-Rot: Rentmeister (49.; Hochspringen bei gegnerischem Einwurf)
1:0 Ahrens (7.)
1:1 Onal (56.; Addai)
2:1 Voike (69.; Foulelfmeter)
Die U23 der Alemannia, lange Zeit Tabellenführer der Verbandsliga, hatte
nach starkem Saisonstart aus den letzten acht Spielen eher magere 14 Punkte
geholt. Das nutzte der FC Junkersdorf, um mit fünf Siegen in Folge
davonzuziehen. Vier Punkte betrug der Abstand vor dem Spiel, und das direkte
Duell gab der Alemannia noch einmal die Möglichkeit, das
Meisterschaftsrennen offen zu halten. Deutlich mit 4:0 wurde das Hinspiel
gegen Junkersdorf gewonnen, aber ein ähnliches Spiel durfte man in
Junkersdorf (bzw. im Sportzentrum Cöln-Weiden) kaum erwarten. Ganze zwei
Punkte konnte die Mannschaft von Stefan Emmerling von den letzten drei
Auswärtsspielen mitbringen, und an diesem Tag kam erschwerend hinzu, dass
der Rasenplatz von der Stadt Cöln gesperrt worden war und auf Asche
gespielt werden musste, was der Spielweise unserer Mannschaft sicherlich kaum
entgegenkam. Zu allem Überfluss fiel kurzfristig Libero Andre Lehnen mit
einer Außenbanddehnung aus. Yunus Balaban übernahm die
Liberoposition, während Stefan Kemen ins defensive Mittelfeld
nachrückte. In der Offensive spielte Neuzugang Sebahi Onal erstmals von
Anfang an.
Leider verschlief unsere Mannschaft die ersten Minuten völlig, was in
einem derart wichtigen Spiel nun wirklich nicht passieren darf. Bereits nach
wenigen Sekunden tauchte ein Junkersdorfer Stürmer frei vor Marcus Hesse
auf, traf aber den Ball nicht richtig. Keine zwei Minuten waren gespielt, als
Ahrens bereits die zweite gute Chance der Gastgeber vergab. Nach sieben
Minuten war es dann passiert: Junkersdorf kam über rechts, der Ball wurde
in die Mitte geflankt, wo ein Stürmer der Gastgeber allzu frei zum Schuss
kam. Der Ball prallte vom rechten Innenpfosten entlang der Linie in Richtung
linker Pfosten, wo Yunus Balaban mit dem Kopf klärte, allerdings zu kurz
und genau auf den Kopf des langen Ahrens, dessen Kopfballbogenlampe sich zum
1:0 ins Netz senkte. So dumm der Gegentreffer auch war, verdient war die
Führung der Gastgeber, die bis dahin die engagiertere Mannschaft gewesen
waren. Erst nach rund 20 Minuten bekam unsere Mannschaft das Spiel und das
Pressing der Gastgeber etwas besser in den Griff. Probleme hatte man nach wie
vor mit dem Boden, der Spielaufbau wurde durch viele Stockfehler und
Ballverspringer gestört. Probleme machte Mitte der ersten Halbzeit auch
der Schiedsrichter. Zunächst gab es nach einem harmlosen Foul von Gordon
Addai im gegnerischen Strafraum Gelb - allerdings nicht für Addai,
sondern für Michael Rentmeister. Eine verständliche Verwechslung,
die beiden sehen sich auch wahnsinnig ähnlich. Eine Minute später
sah Frederic Donkor für einen kaum freistoßwürdigen Rempler
die gelbe Karte, und allmählich musste man sich Gedanken machen, ob man
das Spiel zu zehnt oder eher zu neunt beenden würde. Allerdings kam
unabhängig von der Schiedsrichterleistung lange Zeit zu wenig von unserer
Mannschaft. Fast eine halbe Stunde dauerte es bis zum ersten (harmlosen)
Torschuss von Gordon Addai. Kurz vor der Pause steigerte sich die Alemannia
und erarbeitete sich die ersten guten Chancen. Ado Memic schoss im Anschluss
an eine Ecke von Tom Moosmayer aus zwölf Metern über das Tor.
Sekunden später flankte Frederic Donkor auf Michael Rentmeister, dessen
Kopfballablage auf Gordon Addai vom Torwart abgefangen wurde. Die beste
Möglichkeit vergab der sonst so treffsichere Tom Moosmayer, der nach
Hereingabe von Raschid El Hammouchi und Pressschlag von Gordon Addai und einem
Abwehrspieler am langen Pfosten frei zum Schuss kam. Der Ball rutschte ihm
über den Spann und ging am kurzen Pfosten vorbei. Fast mit dem
Pausenpfiff legte Michael Rentmeister den Ball von der rechten Seite
zurück zum Sechzehner, und dieses Mal hatte Tom Moosmayer Pech, als sein
Schuss vom linken Innenpfosten in die Arme des Torhüters sprang.
Für den zweiten Durchgang hatte sich unsere Mannschaft allem Anschein
nach viel vorgenommen; leider machte das Schiedsrichtergespann schnell einen
Strich durch die Rechnung. Direkt vor den Augen des Linienrichters
wurde Frederic Donkor sekundenlang festgehalten - Freistoß für
Junkersdorf. Im Anschluss an den Freistoß gab es Einwurf für die
Gastgeber, Michael Rentmeister sprang einen Meter vor dem Einwerfer in die
Luft und sah absurderweise die gelb-rote Karte. Die erste gelbe Karte hatte er
wohlgemerkt gesehen, weil ihm ein Foulspiel von Gordon Addai angelastet worden
war. Wenige Minuten später bekam Yunus Balaban beide Beine eines von
schräg hinten hereinrutschenden Gegenspielers ab, und es gab nur Gelb.
Dank dieser Unverhältnismäßigkeit musste die Alemannia das
Spiel in Unterzahl beenden und musste viel riskieren, was Platz für
Junkersdorfer Konter gab: Wiederum Ahrens setzte einen Kopfball knapp am
rechten Pfosten vorbei, etwas später parierte Marcus Hesse den Schuss
eines halbrechts freistehenden Junkersdorfers. Hoffnung keimte in der 56.
Minute auf: Gordon Addai schien sich am Sechzehner gegen mehrere Junkersdorfer
zu verzetteln. Diese konnten ihn aber nicht vom Ball trennen, und Addai
steckte durch auf Sebahi Onal, der sich frei vor dem Tor die Chance nicht mehr
nehmen ließ. Zehn Minuten später hatte wieder Onal nach
schönem Diagonalpass des eingewechselten Chucky Kim die Chance, schloss
aber zu überhastet ab. Die Alemannia zeigte in der zweiten
Hälfte eine starke Leistung, riskierte aber vielleicht in dieser
Phase zu zehnt zu viel - bei gegebenem Tabellenstand verständlich.
Jedenfalls fing man sich den entscheidenden Konter. Ein langer Ball titschte
für Stefan Kemen unglücklich auf, und ein Junkersdorfer drohte Kemen
1 gegen 1 davonzulaufen. Beide nahmen ihre Arme zu Hilfe, Kemen stellte sich
etwas ungeschickt an, und der Junkersdorfer wartete mit dem
Hinfallen bis zum Strafraum. Bei dem Schiedsrichter war völlig klar, was
passieren würde: 2:1 für Junkersdorf durch Klaus Voike. Die
Alemannia gab in den letzten zwanzig Minuten alles, aber es reichte nicht
mehr. Der Torwart der Gastgeber hielt sowohl einen Schuss von Tom Moosmayer
vom linken Strafraumeck als auch einen Kopfball von Ado Memic sicher,
während der Tabellenführer noch zwei gute Kontergelegenheiten
verstreichen ließ.
Am Ende unterlag die Alemannia unglücklich mit 2:1 - wobei der
verschlafene Start noch ärgerlicher war als die diversen dubiosen
Schiedsrichterentscheidungen. Somit hat Junkersdorf nunmehr sieben Punkte
Vorsprung, und die Alemannia wird sich mit Dattenfeld und Rheinbach einen
Dreikampf um den zweiten Platz liefern müssen. Dieser berechtigt zur
Teilnahme am Relegationsspiel um den Oberligaaufstieg. Falls es allerdings in
der Regionalliga Nord dabei bleibt, dass weder der KFC Uerdingen noch die U23
von Sülz 07 auf einen Abstiegsplatz abrutschen, wäre das
Relegationsspiel hinfällig und der zweite Platz würde in jedem Fall
zum Aufstieg berechtigen - noch ist also nichts verloren. Allerdings
müssen im Kampf um Platz Zwei dringend Punkte her. Ganz wichtig ist daher
das Heimspiel am nächsten Wochenende gegen den SC Renault Brühl.
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