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Hecimovic - Bestler, Salvador, Schlieter - Walker (88. Gözen), Weiß,
Kaya, Ballout, Celik (83. Nigbur) - Finnern (70. Reichert), Kohout
(Trainer: Bruns) |
Pauly - Schippers, Henseler, Zitzen (28. Putzier), El Hammouchi -
Popova (62. Kekilli), Brüggemann, Balaban, Moosmayer -
Heller (86. Emonts), Rentmeister
(Trainer: Emmerling) |
Die U23 der Alemannia trat am Sonntag im Velberter Stadion
Sonnenblume an, wo man beim 3:2 vor einem halben
Jahr das beste Saisonspiel abgeliefert hatte. Meine herzlichsten
Glückwünsche gehen dabei an unsere SKBs, die im fünften
Anlauf endlich auch diesen Ground punkteten und der Komplettierung der
Oberliga Nordrhein in kleinen Schritten immer näher rücken!
Weniger lobend erwähnt seien die Velberter Ordner, die den Aachener
Fans den Zugang zum in Velbert traditionell üppigen Kuchenbuffet
verwehrten.
Die Alemannia war in Abwesenheit der verletzten Andre Lehnen, Sören
Prüter und Philipp Reichartz mit neu sortierter Defensive angetreten:
Bastian Zitzen bildete mit Michael Henseler die Innenverteidigung, und
Daniel Schippers und Raschid El Hammouchi besetzten die Außenpositionen.
Zum ersten Mal seit seiner Verletzung von Beginn an dabei war Uwe
Brüggemann.
Die Gastgeber, im Jahr 1 nach Spielertrainer Marek Lesniak, bestätigten
ihren Ruf als sehr kompakte und defensivstarke Mannschaft, die aber
Probleme hat, wenn sie selber das Spiel machen muss. Umso wichtiger wäre
es für die Alemannia gewesen, keinem frühen
Rückstand hinterherlaufen zu müssen, aber Abstimmungsprobleme in
den Anfangsminuten machten der Elf von Stefan Emmerling einen
Strich durch die Rechnung.
Bereits nach zwei Minuten war Torwart Christian Pauly im Glück, als der
Ball im Anschluss an einen Freistoß von Benyounes Ballout aus dem
Gewühl heraus an den Pfosten sprang. Auf der anderen Seite setzte Marcel
Heller den Ball nach schöner Vorarbeit von Faton Popova volley
über den Querbalken. Musa Celik scheiterte nach Vorarbeit von Claudio
Salvador aus spitzem Winkel an Christian Pauly, bevor Velbert mit einem
schnellen Konter nach einer Viertelstunde die Führung gelang.
Christopher Finnern bediente mit einem langen Diagonalpass über den
schlecht postierten Michael Henseler Ales Kohout, der
nicht lange fackelte und den Ball aus halblinker Position flach zum 1:0 im
langen Eck unterbrachte.
Die Gastgeber ruhten sich im Anschluss in ihrer unnachahmlichen Weise auf der
Führung aus und kontrollierten das Spielgeschehen, ohne dabei
selbst ernsthafte Offensivbemühungen zu starten. Der Alemannia, die auch
in diesem Auswärtsspiel wieder lautstark von rund 40 mitgereisten
Fans und Angehörigen unterstützt wurde, fehlten die Mittel, sich
gegen die erfahrene Velberter Defensive entscheidend in Szene zu setzen.
Zu allem überfluss musste die Abwehr erneut umgestellt werden, nachdem
Bastian Zitzen angeschlagen das Feld verlassen musste. Daniel Schippers
rückte nun in die Innenverteidigung, und Heinz Putzier übernahm die
rechte Abwehrseite. Kurz vor dem Wechsel hatte die Alemannia Glück,
als Christopher Finnern nach Flanke von rechts und unfreiwilliger Ablage von
Michael Henseler aus kurzer Distanz zum Schuss kam, aber Christian Pauly mit
einer Fußabweh weiteres Unheil verhinderte.
Letzteres folgte leider im zweiten Durchgang, und zwar nicht zu knapp... Die
Gastgeber zogen sich immer weiter in die eigene Hälfte zurück und
lauerten auf Konter. Eine Chance gab es noch, die Partie zu wenden: Faton
Popova bediente Tom Moosmayer auf der linken Seite, und dessen Flanke
erreichte Heinz Putzier, der den Ball aber - bedrängt von einem
Gegenspieler - in den Boden köpfte.
Zwei Minuten später leistete sich die Alemannia einen unnötigen
Ballverlust im Spielaufbau, und Christopher Finnern schickte Musa Celik steil,
der von Raschid El Hammouchi umgesenst wurde. Der Schiedsrichter, der in der
ersten Halbzeit durch einige merkwürdige Entscheidungen aufgefallen war
(z.B. Halbzeitpfiff vor Ausführung eines Aachener Freistoßes in
aussichtsreicher Position), zeigte in dieser Szene zurecht auf den
Elfmeterpunkt. Trotzdem ließ sich Yunus Balaban offenbar leider dazu
hinreißen, wiederholt ungefragt seine Meinung kundzutun und sah
dafür zunächst Gelb und Sekunden später Gelb-Rot. Bereits im
ersten Durchgang hatte Michael Rentmeister Gelb wegen Meckerns gesehen -
solche Undiszipliniertheiten schwächen die eigene Mannschaft und sind
mehr als überflüssig: Unqualifiziertes Anpöbeln des
Schiedsrichtergespanns sollte dem Pöbel im Fanblock bzw. ins Unsachliche
abdriftenden Berichten im Internet vorbehalten sein.
Immerhin hielt der an diesem Tag stark haltende Christian
Pauly seine Mannschaft im Spiel und parierte den von Michael Bestler flach
in die rechte Ecke getretenen Elfmeter.
Wieder nur drei Minuten später hatte die Alemannia nach einem weiteren
haarsträubenden Ballverlust erneut Glück, dass Christopher Finnern
es alleine vor dem Tor zu lässig angehen wollte und mit einem Heber
seinen Meister in Christian Pauly fand. Eine Viertelstunde vor dem Ende war
die Partie endgültig entschieden, als Michael Henseler wegen Foulspiels
ebenfalls die gelb-rote Karte sah. Die erste gelbe Karte hatte er
wohlgemerkt nach einer leichten Tätlichkeit gegen ihn gesehen,
nur weil er sich drohend vor dem Übeltäter aufgebaut hatte - ein
Michael Ballack muss so etwas 37 Mal hintereinanander bringen, bevor er
endlich Gelb sieht.
Den anschließenden Freistoß
schlug Markus Kaya auf den eingewechselten Tim Reichert, der den Ball volley
glücklich abgefälscht und mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:0 im
Tor unterbrachte.
Neben der sicheren Niederlage verlor die Alemannia auch noch Tom Moosmayer,
der nach einer eher harmlosen Situation an der Seitenlinie zum Duschen geschickt wurde
und zumindest in der nächsten Partie (12.11. in der
Münzenberg-Kampfbahn gegen Aufsteiger VfB Speldorf) fehlen wird.
Als einzig erfreuliches Ereignis im ansonsten in allen Belangen beschissen
verlaufenen Spiel bleibt die Einwechslung von Janosch Emonts festzuhalten,
der in den Schlussminuten zu seinem ersten Oberligaeinsatz kam. Insgesamt
geht die Niederlage in Ordnung, Velbert präsentierte sich zwar als
keineswegs spielerisch überragender (siehe Spiel 11 gegen 8), aber
äußerst unbequemer Gegner, der auch gegen elf Aachener kaum eine
Torchance zuließ.