Mi, 01.05.02:
ALEMANNIA A - Schwarz-Weiß Essen 2:1 (1:1)
Memmersheim - Maaßen, Schäfer, Azmaz (46. Hamacher) - El Hammouchi, Mathes, Marso, Retterath, Hansen (85. Peiffer) - Iddi, Tümmler
(Trainer: Dooley)
Miernik - Wronischewski, Kuhn, Kapitza, Janßen - Saracevic, Galache (83. Hoffmann), dos Santos (71. Kundrotas), Hupperts (61. Bungur) - Möllensiep, Schnelle
(Trainer: Benatelli)

Zuschauer: 230 (ca. 20 aus Essen)
Gelb: Schäfer, Azmaz, Tümmler, Hamacher, Peiffer - Janßen, Kuhn, Galache

0:1 Saracevic (2.)
1:1 Tümmler (20.; Retterath, Iddi)
2:1 Iddi (48.)



Durch die Berufungen von Daniel Maaßen und Stephan Hamacher in die U20-FVM-Auswahl war das Meisterschaftsspiel der Alemannia-U23 auf den 1. Mai verlegt worden. Obwohl es für beide Mannschaften um nichts mehr ging, waren mehr als 200 Zuschauer erschienen. Unter ihnen waren rund 20 Gästefans mit drei Zaunfahnen - zumeist gealterte Kutten, die ihre Mannschaft nicht unbedingt lautstark, aber ausdauernd unterstützten. Damit brachten sie immerhin mehr zustande als der harte Kern der Aachener Fans, die sich damit begnügten, mit ihrem Gebrabbel und Getratsche denen auf die Nerven gingen, die Fußball sehen wollten. Leider bietet das Sparkassenstadion weniger Möglichkeiten, sich aus dem Weg zu gehen, als die immer noch gesperrte Münzenberg-Kampfbahn.
Unter dem wachsamen Auge von Freialdenhovens Trainer Winnie Hannes verschlief unsere Mannschaft den Beginn des Spiels, was bereits nach 90 Sekunden ins Auge ging. Saracevic konnte völlig frei auf Dirk Memmersheim zulaufen und schlenzte den Ball rechts oben zum 0:1 in den Winkel. Einerseits ärgerlich, andererseits musste man aus Aachener Sicht hoffen, dass die Spieler, auf die Hannes ein Auge geworfen hatte, einen schlechten Tag erwischen würden, so dass Hannes vielleicht das Interesse an ihnen verlieren und Spieler von anderen Vereinen ins Auge fassen würde. Schließlich spielen im Augenblick schon genug Ex-Aachener auf dem Dorf in Freiaug... aldenhoven; wenn im Aug-ust die Saison beginnt, müssen es für meinen Geschmack nicht noch mehr sein. Augenscheinlich interessierte das Ergebnis aber die wenigsten Zuschauer, die unbeirrt des Gegentores ihren Kaffeeklatsch fortsetzten. Nach ca. fünf Minuten hatten David Marso mit einem Schuss aus 20 Metern und Baba Iddi mit einem Kopfball die ersten Chancen für die Alemannia in einer ersten Halbzeit, die insgesamt arm an Höhepunkten war. Aachen agierte leicht feldüberlegen und kam nach 20 Minuten verdient zum Ausgleich. Baba Iddi verlängerte eine Flanke von Bastian Retterath von der linken Seite auf Stefan Tümmler, der den Ball zunächst nicht richtig traf und im zweiten Versuch per Kopf zum 1:1 traf. Drei Minuten später hatte Christian Schäfer nach einem Doppelpass mit David Marso das 2:1 auf dem Fuß, zielte aber aus halbrechter Position rechts vorbei. Es entwickelte sich ein recht flottes Spiel, bei dem allerdings für beide Mannschaften spätestens am Strafraum Endstation war. Ein Fernschuss eines Esseners, der nur knapp das Tor von Memmersheim verfehlte, war noch die packendste Torszene bis zum Halbzeitpfiff.
Wie schon im ersten Durchgang verschlief unsere Elf den Start völlig, wieder war ein Essener frei durchgebrochen, der allerdings diesmal seine Chance nicht nutzen konnte. Nur wenig später kam Baba Iddi kurz hinter der Mittellinie an den Ball, lief einige Meter und überwand etwas überraschend den Essener Torwart mit einem Flachschuss ins rechte Eck. Der Keeper war zwar noch dran, konnte aber das 2:1 nicht verhindern. Unhaltbar sah Iddis Schuss allerdings nicht gerade aus. In der Folgezeit verflachte das Spiel, was einem natürlich nur Recht sein kann, wenn man in Führung liegt. Insgesamt taten die Aachener aber zu wenig, und mit der Zeit kam der ETB immer besser ins Spiel. Nach einer guten Stunde erlaubte sich Christian Schäfer als letzter Mann einen Ballverlust. Ein Essener Stürmer, noch bedrängt von Raschid El Hammouchi, konnte in den Strafraum eindringen, scheiterte aber an Memmersheim. Eine Minute später hatte Baba Iddi nach Doppelpass mit Stefan Tümmler eine gute Schusschance. Zwanzig Minuten vor dem Ende wurde es nach einem Freistoß in den Aachener Strafraum richtig gefährlich, eine Viertelstunde vor dem Ende dann wurde der Druck der Essener immer größer. Ein Diagonalpass über die Aachener Abwehr hinweg erreichte einen Essener Stürmer, der im Strafraum Bastian Retterath aussteigen ließ und mit einem Flachschuss an Dirk Memmersheim scheiterte. Warum die Essener in dieser Szene vehement Handspiel reklamierten, konnte ich nicht erkennen. Drei Minuten nach dieser Szene wurde ein Freistoß von der Aachener Mauer zur Ecke abgelenkt. Diese wurde zunächst abgewehrt, den Nachschuss aus der zweiten Reihe parierte unser Torwart glänzend. Die Alemannia konnte sich nun immer seltener aus der eigenen Hälfte befreien. Nach einer von vielen Ecken hatte ein Essener noch eine Kopfballchance, dann ließen sich unsere Jungs bei einem ihrer wenigen Vorstöße auch noch auskontern. Ein Essener drang über halbrechts, noch verfolgt von Christian Schäfer, in den Strafraum ein und schob den Ball in die lange Ecke. Dirk Memmersheim war noch mit den Fingerspitzen am Ball, der quälend langsam am Tor vorbeikullerte. Zwei Minuten danach strich ein Distanzschuss knapp am Aachener Gehäuse vorbei, einige Minuten später blockte erst Christian Schäfer einen Schuss ab, dann konnte Dirk Memmersheim einen weiteren gerade noch abklatschen, und auch die folgende Flanke blieb in der Aachener Abwehr hängen. In der Nachspielzeit wäre Memmersheim von einem abgefälschten Freistoß aus zwanzig Metern beinahe auf dem falschen Fuß erwischt worden, konnte sich aber doch noch mit einem Hechtsprung auf den Ball werfen.
So blieb es beim am Ende glücklichen 2:1-Sieg, der in der letzten Viertelstunde noch einmal massiv in Gefahr geraten war. Bester Aachener war Dirk Memmersheim, der in dieser Form sicher eine Zukunft in der ersten Mannschaft hat. Wer jetzt im einzelnen eine Zukunft in Freialdenhoven oder bei anderen Vereinen hat, bleibt abzuwarten, jedenfalls zeigten einige der Kandidaten auch gegen den ETB ansprechende Leistungen, die auch dem prüfenden Auge eines Winnie Hannes oder anderer Späher standgehalten haben dürften. Nach dem Sieg belegen unsere Amateure weiterhin einen respektablen siebten Platz in der Oberliga. Das nächste Spiel in Bocholt findet leider am Sonntag zeitgleich mit dem Zweitligaspiel gegen Bochum statt, das nächste Heimspiel steht am 9.5. (Christi Himmelfahrt) um 15.00 gegen die Sportfreunde Hamborn 07 an. Danach wird es noch einmal richtig interessant, wenn man mit den Spielen in Cöln-Sülz und auf dem Tivoli gegen Wuppertal-Vohwinkel entscheidend ins Aufstiegsrennen eingreifen wird und außerdem das Halbfinale im Mittelrheinpokal bestreiten wird.

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