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Memmersheim - Maaßen, Schäfer, Azmaz (46. Hamacher) -
El Hammouchi, Mathes, Marso, Retterath,
Hansen (85. Peiffer) - Iddi, Tümmler
(Trainer: Dooley) |
Miernik - Wronischewski, Kuhn, Kapitza, Janßen - Saracevic,
Galache (83. Hoffmann), dos Santos (71. Kundrotas),
Hupperts (61. Bungur) - Möllensiep, Schnelle
(Trainer: Benatelli) |
Durch die Berufungen von Daniel Maaßen und Stephan Hamacher in die
U20-FVM-Auswahl war das Meisterschaftsspiel der Alemannia-U23 auf den 1. Mai
verlegt worden. Obwohl es für beide Mannschaften um nichts mehr ging,
waren mehr als 200 Zuschauer erschienen. Unter ihnen waren rund 20
Gästefans mit drei Zaunfahnen - zumeist gealterte Kutten, die ihre
Mannschaft nicht unbedingt lautstark, aber ausdauernd unterstützten.
Damit brachten sie immerhin mehr zustande als der harte Kern der Aachener
Fans, die sich damit begnügten, mit ihrem Gebrabbel und Getratsche
denen auf die Nerven gingen, die Fußball sehen wollten. Leider bietet
das Sparkassenstadion weniger Möglichkeiten, sich aus dem Weg zu gehen,
als die immer noch gesperrte Münzenberg-Kampfbahn.
Unter dem wachsamen Auge von Freialdenhovens Trainer Winnie Hannes verschlief
unsere Mannschaft den Beginn des Spiels, was bereits nach 90 Sekunden
ins Auge ging. Saracevic konnte völlig frei auf Dirk Memmersheim
zulaufen und schlenzte den Ball rechts oben zum 0:1 in den Winkel. Einerseits
ärgerlich, andererseits musste man aus Aachener Sicht hoffen, dass die
Spieler, auf die Hannes ein Auge geworfen hatte, einen schlechten Tag
erwischen würden, so dass Hannes vielleicht das Interesse an ihnen
verlieren und Spieler von anderen Vereinen ins Auge fassen würde.
Schließlich spielen im Augenblick schon genug Ex-Aachener auf dem Dorf
in Freiaug... aldenhoven; wenn im Aug-ust die Saison beginnt, müssen es
für meinen Geschmack nicht noch mehr sein. Augenscheinlich interessierte
das Ergebnis aber die wenigsten Zuschauer, die unbeirrt des Gegentores ihren
Kaffeeklatsch fortsetzten. Nach ca. fünf Minuten hatten David Marso mit
einem Schuss aus 20 Metern und Baba Iddi mit einem Kopfball die ersten Chancen
für die Alemannia in einer ersten Halbzeit, die insgesamt arm an
Höhepunkten war. Aachen agierte leicht feldüberlegen und kam nach
20 Minuten verdient zum Ausgleich. Baba Iddi verlängerte eine Flanke
von Bastian Retterath von der linken Seite auf Stefan Tümmler, der den
Ball zunächst nicht richtig traf und im zweiten Versuch per Kopf zum
1:1 traf. Drei Minuten später hatte Christian Schäfer nach einem
Doppelpass mit David Marso das 2:1 auf dem Fuß, zielte aber aus
halbrechter Position rechts vorbei. Es entwickelte sich ein recht flottes
Spiel, bei dem allerdings für beide Mannschaften spätestens am
Strafraum Endstation war. Ein Fernschuss eines Esseners, der nur knapp das
Tor von Memmersheim verfehlte, war noch die packendste Torszene bis zum
Halbzeitpfiff.
Wie schon im ersten Durchgang verschlief unsere Elf den Start völlig,
wieder war ein Essener frei durchgebrochen, der allerdings diesmal seine
Chance nicht nutzen konnte. Nur wenig später kam Baba Iddi kurz hinter
der Mittellinie an den Ball, lief einige Meter und überwand etwas
überraschend den Essener Torwart mit einem Flachschuss ins rechte Eck.
Der Keeper war zwar noch dran, konnte aber das 2:1 nicht verhindern.
Unhaltbar sah Iddis Schuss allerdings nicht gerade aus. In der Folgezeit
verflachte das Spiel, was einem natürlich nur Recht sein kann, wenn man
in Führung liegt. Insgesamt taten die Aachener aber zu wenig, und mit
der Zeit kam der ETB immer besser ins Spiel. Nach einer guten Stunde erlaubte
sich Christian Schäfer als letzter Mann einen Ballverlust. Ein Essener
Stürmer, noch bedrängt von Raschid El Hammouchi, konnte in den
Strafraum eindringen, scheiterte aber an Memmersheim. Eine Minute später
hatte Baba Iddi nach Doppelpass mit Stefan Tümmler eine gute
Schusschance. Zwanzig Minuten vor dem Ende wurde es nach einem Freistoß
in den Aachener Strafraum richtig gefährlich, eine Viertelstunde vor dem
Ende dann wurde der Druck der Essener immer größer. Ein
Diagonalpass über die Aachener Abwehr hinweg erreichte einen Essener
Stürmer, der im Strafraum Bastian Retterath aussteigen ließ und
mit einem Flachschuss an Dirk Memmersheim scheiterte. Warum die Essener in
dieser Szene vehement Handspiel reklamierten, konnte ich nicht erkennen. Drei
Minuten nach dieser Szene wurde ein Freistoß von der Aachener Mauer
zur Ecke abgelenkt. Diese wurde zunächst abgewehrt, den Nachschuss aus
der zweiten Reihe parierte unser Torwart glänzend. Die Alemannia konnte
sich nun immer seltener aus der eigenen Hälfte befreien. Nach einer von
vielen Ecken hatte ein Essener noch eine Kopfballchance, dann ließen
sich unsere Jungs bei einem ihrer wenigen Vorstöße auch noch
auskontern. Ein Essener drang über halbrechts, noch verfolgt von
Christian Schäfer, in den Strafraum ein und schob den Ball in die lange
Ecke. Dirk Memmersheim war noch mit den Fingerspitzen am Ball, der
quälend langsam am Tor vorbeikullerte. Zwei Minuten danach strich ein
Distanzschuss knapp am Aachener Gehäuse vorbei, einige Minuten
später blockte erst Christian Schäfer einen Schuss ab, dann konnte
Dirk Memmersheim einen weiteren gerade noch abklatschen, und auch die folgende
Flanke blieb in der Aachener Abwehr hängen. In der Nachspielzeit
wäre Memmersheim von einem abgefälschten Freistoß aus
zwanzig Metern beinahe auf dem falschen Fuß erwischt worden, konnte
sich aber doch noch mit einem Hechtsprung auf den Ball werfen.
So blieb es beim am Ende glücklichen 2:1-Sieg, der in der letzten
Viertelstunde noch einmal massiv in Gefahr geraten war. Bester Aachener war
Dirk Memmersheim, der in dieser Form sicher eine Zukunft in der ersten
Mannschaft hat. Wer jetzt im einzelnen eine Zukunft in Freialdenhoven oder
bei anderen Vereinen hat, bleibt abzuwarten, jedenfalls zeigten einige der
Kandidaten auch gegen den ETB ansprechende Leistungen, die auch dem
prüfenden Auge eines Winnie Hannes oder anderer Späher standgehalten
haben dürften. Nach dem Sieg belegen unsere Amateure weiterhin einen
respektablen siebten Platz in der Oberliga. Das nächste Spiel in
Bocholt findet leider am Sonntag zeitgleich mit dem Zweitligaspiel gegen
Bochum statt, das nächste Heimspiel steht am 9.5. (Christi Himmelfahrt)
um 15.00 gegen die Sportfreunde Hamborn 07 an. Danach wird es noch einmal
richtig interessant, wenn man mit den Spielen in Cöln-Sülz
und auf dem Tivoli gegen Wuppertal-Vohwinkel entscheidend ins Aufstiegsrennen
eingreifen wird und außerdem das Halbfinale im Mittelrheinpokal
bestreiten wird.