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Klandt - Gallego (39. Mikolajczak), Schumann, Klitzpera,
Noll - Shapourzadeh, Spilacek, Y. Mokhtari, Mehic -
Bencik (51. Cenci), Hagner (66. O. Mokhtari)
(Petkovic - Sobotzik, Theodoridis, Ulm / Oral) |
Stuckmann - Lagerblom, Stehle, Olajengbesi, Achenbach -
Lehmann (74. Holtby), Müller (46. Brinkmann), Fiel,
Milchraum - Daun (81. Nemeth), Auer
(Straub - Szukala, Vukovic, Lasnik / Seeberger) |
Bei all der widerlichen Scheiße wie Hoffenheim, Leverkusen und wie sie
alle heißen, die man im heutigen Profifußball vorgesetzt bekommt,
freut man sich, wenn ein Traditionsverein wie der FSV Frankfurt nach Jahren
noch einmal den Aufstieg in die 2. Liga schafft. Der Verein vom Bornheimer
Hang, bei dem u.a. unser späterer Trainer Schorsch Knöpfle aktiv war,
stand 1925 im Finale um die Deutsche Meisterschaft, spielte von 1931 bis 1962
ununterbrochen in der höchsten Spielklasse und lockte in den 50er-Jahren
regelmäßig mehr als 10000 Zuschauer im Schnitt an. Sinnlos wurde
die heutige Veranstaltung nicht durch den Gegner, sondern erst durch Zeit und
Ort des Geschehens. Gespielt wurde nicht am im Umbau befindlichen Bornheimer
Hang, sondern im bestens als Heimat des SV Wehen Taunusstein bekannten
Waldstadion. Dem Freitagsnachmittagsstau rund ums Stadion nach zu urteilen
erwartete man eine ausverkaufte Kampfbahn, aber am Ende waren es doch nur
großzügig gezählte 3107 Zuschauer. Die restlichen
Interessenten hatten vermutlich im Stau aufgegeben oder im dunklen Wald keinen
Eingang gefunden, der gerade geöffnet war. Dabei scheut man in Frankfurt
keine Kosten und Mühen, dass sich die knapp 3000 FSV-Fans sogar im
durch-amerikanisierten Waldstadion wie zu Hause fühlen: Die Sitze werden
passend umgeschraubt, so dass das leere Rund mit Schriftzug und FSV-Wappen
umdekoriert wird, zusätzlich wurden rund ums Stadion hunderte Fahnen und
Schilder ausgetauscht. Und all das jede Woche. So erklärt sich dann auch
die große Zaunfahne der Heimfans "Senseless Crew". Man
hätte sich all das schönsaufen können, es war sogar Alkohol
im Bier, aber dank des "Pay Idiot"-Karten-Systems war einem auch das
zu dämlich.
Jürgen Seeberger hatte die Mannschaft nach dem Grottenkick gegen Ahlen
gründlich umgestellt. Für den mit gebrochener Nase in Aachen
gebliebenen Reiner Plaßhenrich spielte Cristian Fiel im zentralen
Mittelfeld, auf den Außenpositionen erhielten Florian Müller und
Patrick Milchraum ihre Chance. Markus Daun rückte in die Sturmspitze, und
Szilárd Nemeth und Lewis Holtby blieben zunächst auf der Bank.
Die Alemannia ging nach einem Stellungsfehler von Klitzperas Nebenmann in der
Verteidigung recht schnell durch Patrick Milchraum in Führung und geriet
danach nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Frankfurt agierte ungefähr auf
dem Niveau der Oberliga Hessen, und unsere Mannschaft spielte nicht besonders
gut, aber souverän. Markus Daun stand im weiteren Verlauf zweimal
völlig frei vor dem gegnerischen Torwart, der zweimal Sieger blieb.
Nach einer knappen Stunde war das Spiel entschieden, als Benjamin Auer nach
Vorlage von Cristian Fiel seinen siebten Saisontreffer erzielte. Ex-Alemanne
Emil Noll hätte bei der einzigen Torchance der Gastgeber noch einmal
für ein wenig Spannung sorgen können, stattdessen verwertete der
gerade eingewechselte Szilárd Nemeth eine Flanke von Patrick Milchraum
per Kopf zum Endstand.
Der Alemannia reichte eine durchschnittliche Leistung zu einem klaren Sieg, so
dass man den sinnlosen Nachmittag immerhin als Tabellenfünfter beenden
konnte. Wer nicht genug von Stadien mit weniger als 5 Prozent Auslastung hat,
kann sich morgen um 18 Uhr unsere Amateure auf dem Tivoli gegen den
Delbrücker SC ansehen.