Fr, 31.10.08, Commerzbank-Arena:
FSV Frankfurt - ALEMANNIA 0:3 (0:1)
Klandt - Gallego (39. Mikolajczak), Schumann, Klitzpera, Noll - Shapourzadeh, Spilacek, Y. Mokhtari, Mehic - Bencik (51. Cenci), Hagner (66. O. Mokhtari)
(Petkovic - Sobotzik, Theodoridis, Ulm / Oral)
Stuckmann - Lagerblom, Stehle, Olajengbesi, Achenbach - Lehmann (74. Holtby), Müller (46. Brinkmann), Fiel, Milchraum - Daun (81. Nemeth), Auer
(Straub - Szukala, Vukovic, Lasnik / Seeberger)

Zuschauer: 3107 (ca. 350 aus Aachen)
Gelb: Hagner - Milchraum

0:1 Milchraum (12.; Daun)
0:2 Auer (57.; Lehmann, Fiel)
0:3 Nemeth (82.; Fiel, Milchraum)







Bei all der widerlichen Scheiße wie Hoffenheim, Leverkusen und wie sie alle heißen, die man im heutigen Profifußball vorgesetzt bekommt, freut man sich, wenn ein Traditionsverein wie der FSV Frankfurt nach Jahren noch einmal den Aufstieg in die 2. Liga schafft. Der Verein vom Bornheimer Hang, bei dem u.a. unser späterer Trainer Schorsch Knöpfle aktiv war, stand 1925 im Finale um die Deutsche Meisterschaft, spielte von 1931 bis 1962 ununterbrochen in der höchsten Spielklasse und lockte in den 50er-Jahren regelmäßig mehr als 10000 Zuschauer im Schnitt an. Sinnlos wurde die heutige Veranstaltung nicht durch den Gegner, sondern erst durch Zeit und Ort des Geschehens. Gespielt wurde nicht am im Umbau befindlichen Bornheimer Hang, sondern im bestens als Heimat des SV Wehen Taunusstein bekannten Waldstadion. Dem Freitagsnachmittagsstau rund ums Stadion nach zu urteilen erwartete man eine ausverkaufte Kampfbahn, aber am Ende waren es doch nur großzügig gezählte 3107 Zuschauer. Die restlichen Interessenten hatten vermutlich im Stau aufgegeben oder im dunklen Wald keinen Eingang gefunden, der gerade geöffnet war. Dabei scheut man in Frankfurt keine Kosten und Mühen, dass sich die knapp 3000 FSV-Fans sogar im durch-amerikanisierten Waldstadion wie zu Hause fühlen: Die Sitze werden passend umgeschraubt, so dass das leere Rund mit Schriftzug und FSV-Wappen umdekoriert wird, zusätzlich wurden rund ums Stadion hunderte Fahnen und Schilder ausgetauscht. Und all das jede Woche. So erklärt sich dann auch die große Zaunfahne der Heimfans "Senseless Crew". Man hätte sich all das schönsaufen können, es war sogar Alkohol im Bier, aber dank des "Pay Idiot"-Karten-Systems war einem auch das zu dämlich.
Jürgen Seeberger hatte die Mannschaft nach dem Grottenkick gegen Ahlen gründlich umgestellt. Für den mit gebrochener Nase in Aachen gebliebenen Reiner Plaßhenrich spielte Cristian Fiel im zentralen Mittelfeld, auf den Außenpositionen erhielten Florian Müller und Patrick Milchraum ihre Chance. Markus Daun rückte in die Sturmspitze, und Szilárd Nemeth und Lewis Holtby blieben zunächst auf der Bank.
Die Alemannia ging nach einem Stellungsfehler von Klitzperas Nebenmann in der Verteidigung recht schnell durch Patrick Milchraum in Führung und geriet danach nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Frankfurt agierte ungefähr auf dem Niveau der Oberliga Hessen, und unsere Mannschaft spielte nicht besonders gut, aber souverän. Markus Daun stand im weiteren Verlauf zweimal völlig frei vor dem gegnerischen Torwart, der zweimal Sieger blieb.
Nach einer knappen Stunde war das Spiel entschieden, als Benjamin Auer nach Vorlage von Cristian Fiel seinen siebten Saisontreffer erzielte. Ex-Alemanne Emil Noll hätte bei der einzigen Torchance der Gastgeber noch einmal für ein wenig Spannung sorgen können, stattdessen verwertete der gerade eingewechselte Szilárd Nemeth eine Flanke von Patrick Milchraum per Kopf zum Endstand.
Der Alemannia reichte eine durchschnittliche Leistung zu einem klaren Sieg, so dass man den sinnlosen Nachmittag immerhin als Tabellenfünfter beenden konnte. Wer nicht genug von Stadien mit weniger als 5 Prozent Auslastung hat, kann sich morgen um 18 Uhr unsere Amateure auf dem Tivoli gegen den Delbrücker SC ansehen.



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