Sa, 31.01.04:
ALEMANNIA - Wacker Burghausen 0:1 (0:1)
Straub - Landgraf (64. Salou), Klitzpera, Lanzaat, Blank - Grlic, Paulus (46. Fiel), Pflipsen, Brinkmann (75. Michalke) - Meijer, Krontiris
(Memmersheim - Bediako, van der Luer / Berger)
Gospodarek - Forkel, Örüm, Hertl, Everaldo - Wiesinger (89. Jarosch), Komljenovic, Schmidt, Oslislo - Younga-Mouhani, Zikovic (59. Geißler)
(Trainer: Bommer)

Zuschauer: 12137 (ca. 50 aus Burghausen)
Gelb: Fiel, Meijer - Everaldo, Oslislo

0:1 Zikovic (25.)





(Fotos: Thorsten/A-Team)









(Fotos: Thorsten/A-Team)



Mit einer glänzenden Ausgangsposition ging die Alemannia ins erste Spiel der Rückrunde gegen Wacker Burghausen. Zum ersten Mal seit 1984 war die Alemannia Herbstmeister, hatte drei Punkte Vorsprung auf den vierten Platz und hätte sich mit einem Sieg weiter absetzen können. Gerade mal fünf Tage nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft konnte man gegen Burghausen mit einer großen, euphorischen Kulisse rechnen. Leider war davon nichts zu sehen, es fanden sich kaum mehr als 10000 Zuschauer im Stadion ein, die sich zudem leise genug verhielten, dass die kaum 50 mitgereisten Fans aus Burghausen zeitweise bis zum Würselner Wall zu hören waren - aber Hauptsache, alle wollen Karten gegen Bayern haben. Nicht gerade hilfreich war in diesem Zusammenhang im übrigen die schwachsinnige Anstoßzeit von 13.30 Uhr. Welche völlig verblödeten Arschlöcher bei der DFL auf solche Ideen kommen, weiß man nicht.
Während bei der Alemannia nur der gesperrte Daniel Gomez und Afrika-Cup-Teilnehmer George Mbwando fehlten, musste Burghausen auf eine ganze Reihe Stammspieler verzichten. Mit Berger (Gelb-Rot-Sperre), Mokhtari (Afrika-Cup), Frühbeis (Knie), Rosin (Gesichtsfraktur), Bonimeier (Ellenfraktur) und Reisinger (Oberschenkel) fehlten gleich sechs Spieler, die im Hinspiel in der Anfangsformation gestanden hatten. Trotzdem hätte die Alemannia gewarnt sein sollen. Gegen Burghausen konnte man noch nie gewinnen, und vor einem Jahr setzte man das erste Heimspiel der Rückrunde gegen Burghausen in den Teich.
Burghausen zog sich wie erwartet weit zurück und überließ der Alemannia den Spielaufbau. Die machte allerdings wenig draus. Es wurden zwar viele Ecken und Freistöße, aber kaum klare Chancen erarbeitet. Gefährlich wurde es das erste Mal, als Uwe Gospodarek nach einer Grlic-Ecke knapp vor Alexander Klitzpera klärte. Die Gäste kamen nur selten gefährlich in die Aachener Hälfte, aber es reichte. Younga-Mouhani, der die Alemannia vor einem Jahr mit drei Toren im Alleingang besiegt hatte, tauchte nach einer Unachtsamkeit in der Aachener Hintermannschaft frei vor Stephan Straub auf. Bedrängt von Straub legte er den Ball zurück. Straub rettete einmal, aber wieder kam der Ball zu Younga-Mouhani, der quer auf Zikovic legen konnte, der den Ball schließlich volley im Netz versenkte - während mittlerweile sechs Aachener drum herum standen. Der in dieser Szene angeschlagene Stephan Straub hätte wenig später beinahe das 0:2 verschuldet, als er einen Eckball von der linken Seite aus der Hand fallen ließ. Auf der anderen Seite konnte sich Emmanuel Krontiris einmal gegen Örüm durchsetzen, schoss aber links am kurzen Pfosten vorbei. Dann musste Gospodarek noch zwei Ecken von Ivica Grlic von der linken Seite von der Linie holen, und Stefan Blank schoss aus 20 Metern über das Tor - mehr lief leider nicht zusammen.
Nach der Pause hatte die Alemannia den an diesem Tag recht heftigen Wind im Rücken, aber auch das half nichts. Im Gegenteil - bei den immer zahlreicher werdenden Ecken und Freistößen stellte man sich bei der Ausführung immer dämlicher an. Insbesondere Emmanuel Krontiris schien nicht in der Lage zu sein, den Wind zu berechnen und schlug die eine oder andere Flanke hinter das Tor. Die Gäste machte es schon besser: Nach einer Ecke von links kam Torschütze Zikovic zum Kopfball, und Karlheinz Pflipsen musste am langen Pfosten auf der Linie klären. Auf der Gegenseite fanden scharfe Hereingaben von Ivica Grlic und Alexander Klitzpera keine Abnehmer. Dann legte Emmanuel Krontiris einen Freistoß quer auf Karlheinz Pflipsen, dessen abgefälschter Flachschuss eine sichere Beute von Gospodarek wurde. Die Alemannia war klar feldüberlegen, aber die besseren Chancen hatten dank unkonzentrierter Aachener Abwehrarbeit die Gäste. Örüm kam nach einer Ecke von Schmidt frei zum Kopfball, zielte aber links am Tor vorbei, etwas später musste Stephan Straub eine verunglückte Flanke von Everaldo über die Latte lenken. Mittlerweile hatte Jörg Berger mit dem vom Publikum geforderten Bachirou Salou und Kai Michalke die letzten Optionen gezogen, um dem Spiel noch eine Wende zu geben, aber es half alles nichts. Die beste Chance zum Ausgleich vergab der ebenfalls eingewechselte Cristian Fiel, der nach Grlic-Freistoß vier Meter vor dem Tor über den Ball trat. Fünf Minuten vor dem Ende hätte Younga-Mouhani bei einem Konter alles klar machen müssen, aber Stephan Straub konnte seinen Kopfball mit einem Reflex abwehren. Kurz vor Schluss konnte sich Cristian Fiel noch einmal auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durchsetzen. Seine Flanke verpasste Erik Meijer um Haaresbreite. Zu allem Überfluss wollte der Schiedsrichter auch noch den Versuch Meijers gesehen haben, den Ball mit der Hand zu erreichen, so dass Erik Meijer in Mainz mit fünf gelben Karten zuschauen muss.
Für die Alemannia war es die erste Heimniederlage in dieser Saison, zuletzt gab es am 11.4.2003 ein 1:3 gegen Eintracht Braunschweig. Damit musste auch die neue Anzeigetafel im 15. Pflichtspiel zum ersten Mal eine Niederlage anzeigen. Die Alemannia hat durch die in jeder Hinsicht ernüchternde Pleite die Chance verpasst, die Tabellenführung zu behaupten und sich vor den schweren Spielen gegen Mainz und Cottbus ein kleines Polster zu verschaffen - bei einem Sieg hätte man fünf Punkte Vorsprung auf den vierten Platz gehabt.

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