Mo, 30.01.06:
Karlsruher SC - ALEMANNIA 2:1 (2:0)
Miller - Kies, Eggimann, Stoll, Eichner - Federico (86. Männer), Aduobe, Schwarz, Carnell - Freis (70. Rothenbach), Dundee
(Fischer - Kapllani, Mutzel, Staffeldt, Dick / Becker)
Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Casper (75. Bruns) - Plaßhenrich, Reghecampf, Rösler (13. Sukalo) Fiel (56. Ebbers) - Schlaudraff, Meijer
(Straub - Landgraf, Noll, Heidrich / Hecking)

Zuschauer: 10300 (ca. 300 aus Aachen)
Gelb: Sichone, Pinto, Sukalo, Schlaudraff
Gelb-Rot: Kies (69.; wiederholtes Foulspiel)

1:0 Pinto (1.; Eigentor)
2:0 Federico (15.)
2:1 Bruns (83.; Reghecampf)





(Foto: AachenVC)









(Foto: AachenVC)





(Foto: AachenVC)

Mit acht Spielen ohne Niederlage und vier Punkten Vorsprung auf Platz Vier im Rücken reiste die Alemannia zum sechsten Montags-Auswärtsspiel der Saison. Unsere Mannschaft konnte in Bestbesetzung antreten, Sorgen bereitete nur der Zustand des hartgefrorenen Platzes, der das gewohnte Kurzpassspiel erschweren sollte.
Leider erinnerte das Spiel der Alemannia an den Pokalauftritt von Werder Bremen in St.Pauli, und bereits nach 40 Sekunden hatten die rund 300 Alemannia-Fans ihre tiefgefrorenen oder schon abgestorbenen Zehen vergessen: Moses Sichone verteidigte in Nähe der Eckfahne nur halbherzig, und Mirko Caspers zu kurzer Klärungsversuch kam wie ein Bumerang zurück. Alexander Klitzpera hatte Standschwierigkeiten gegen Sean Dundee, und Sergio Pinto ging allzu lässig dazwischen und wurde von Dundee so angeschossen, dass der Ball unglücklich zum frühen 1:0 im rechten Eck landete. Es kam noch dicker: Nach drei Minuten bekam Sascha Rösler beim Kopfballduell einen Schlag aufs Auge und musste wenig später ausgewechselt werden. Unsere Spieler schienen große Probleme mit dem Boden zu haben, offenbarten eklatante Unsicherheiten in der Abwehr und nahmen den Kampf nie richtig an. Die Quittung folgte nach einer Viertelstunde. Christian Eichner nutzte ein ungeahndetes Foul an Laurentiu Reghecampf zu einem langen Lauf aus der eigenen Hälfte, vorbei am indisponierten Sergio Pinto. Bei Eichners Hereingabe trat Alexander Klitzpera über den Ball, und Giovanni Federico hatte wenig Mühe, zum 2:0 einzuschießen. Der Alemannia gelang lange gar nichts, die einzige Torchance hatte nach 25 Minuten Laurentiu Reghecampf aus halbrechter Position, nachdem der eingewechselte Goran Sukalo mit einer Körpertäuschung zwei Gegner stehengelassen hatte. Ansonsten hatte die Alemannia Glück, dass die stark auftrumpfenden Gastgeber nicht noch vor der Pause ein drittes oder viertes Tor nachlegten. Nach einer halben Stunde konnte Sebastian Freis von drei Aachenern nicht am Doppelpass mit Christian Eichner gehindert werden, setzte den Ball aber aus acht Metern rechts am Tor vorbei. Völlig die Ordnung verlor unsere Mannschaft in den letzten fünf Minuten vor der Pause, als hintereinander Danny Schwarz und Sebastian Freis der zu weit aufgerückten Aachener Abwehr enteilten und nur von Kristian Nicht gestoppt wurden. Zwischendurch hätte man sich auch fast selber noch weitere Eier ins Nest gelegt, so durch einen arroganten Rückpass von Erik Meijer auf Kristian Nicht. Schließlich kassierte auch noch Moses Sichone die fünfte gelbe Karte.
Nach dem Wechsel zeigte sich die Alemannia bemüht, hatte aber nie eine Chance, ins Spiel zurückzukommen. Erst, als die Gastgeber sich durch eine gelb-rote Karte von Thomas Kies (Foul an Mirko Casper) selber schwächten, gelang es allmählich, den Gegner unter Druck zu setzen. Goran Sukalo setzte den Ball nach Ablage von Marius Ebbers aus dem Gewühl Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Wenig später war es wieder Sukalo, der das Karlsruher Tor mit einem Kopfball verfehlte. Nachdem sich auch noch Sergio Pinto für einen nicht näher auszumachenden Blödsinn die fünfte gelbe Karte eingehandelt hatte, kam die Alemannia aus heiterem Himmel doch noch zum Anschluss. Zwei Karlsruher sprangen, irritiert von Erik Meijer, unter einer Flanke von Laurentiu Reghecampf hindurch, und Florian Bruns traf mit einem herrlichen Außenspannschuss in den rechten oberen Winkel. Das nun folgende Aufbäumen der Alemannia kam zu spät, sieben Minuten Fußball war gegen starke Karlsruher zu wenig.
Die Platzverhältnisse kann man keineswegs als Ausrede durchgehen lassen, vielmehr scheiterte die Alemannia an Konzentrationsschwächen und zeitweise pomadigem Auftreten. In Karlsruhe kann man verlieren, aber das Wie ist ärgerlich. Noch sind die Aussichten gut, aber bei den vermeintlich leichten Spielen in den nächsten Wochen kann die Angelegenheit schnell kippen. Mit der Partie gegen Unterhaching steht der Alemannia eines der wichtigsten Saisonspiele bevor.



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