|
|
|
Miller - Kies, Eggimann, Stoll, Eichner -
Federico (86. Männer), Aduobe, Schwarz, Carnell -
Freis (70. Rothenbach), Dundee
(Fischer - Kapllani, Mutzel, Staffeldt, Dick / Becker) |
Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Casper (75. Bruns) -
Plaßhenrich, Reghecampf, Rösler (13. Sukalo)
Fiel (56. Ebbers) - Schlaudraff, Meijer
(Straub - Landgraf, Noll, Heidrich / Hecking) |
Mit acht Spielen ohne Niederlage und vier Punkten Vorsprung auf Platz Vier im
Rücken reiste die Alemannia zum sechsten Montags-Auswärtsspiel der
Saison. Unsere Mannschaft konnte in Bestbesetzung antreten, Sorgen bereitete
nur der Zustand des hartgefrorenen Platzes, der das gewohnte Kurzpassspiel
erschweren sollte.
Leider erinnerte das Spiel der Alemannia an den Pokalauftritt von Werder
Bremen in St.Pauli, und bereits nach 40 Sekunden hatten die rund 300
Alemannia-Fans ihre tiefgefrorenen oder schon abgestorbenen Zehen vergessen:
Moses Sichone verteidigte in Nähe der Eckfahne nur halbherzig, und Mirko
Caspers zu kurzer Klärungsversuch kam wie ein Bumerang zurück.
Alexander Klitzpera hatte Standschwierigkeiten gegen Sean Dundee, und Sergio
Pinto ging allzu lässig dazwischen und wurde von Dundee so angeschossen,
dass der Ball unglücklich zum frühen 1:0 im rechten Eck landete.
Es kam noch dicker: Nach drei Minuten bekam Sascha Rösler beim
Kopfballduell einen Schlag aufs Auge und musste wenig später
ausgewechselt werden. Unsere Spieler schienen große Probleme mit dem
Boden zu haben, offenbarten eklatante Unsicherheiten in der Abwehr und nahmen
den Kampf nie richtig an. Die Quittung folgte nach einer Viertelstunde.
Christian Eichner nutzte ein ungeahndetes Foul an Laurentiu Reghecampf zu
einem langen Lauf aus der eigenen Hälfte, vorbei am indisponierten Sergio
Pinto. Bei Eichners Hereingabe trat Alexander Klitzpera über den Ball,
und Giovanni Federico hatte wenig Mühe, zum 2:0 einzuschießen.
Der Alemannia gelang lange gar nichts, die einzige Torchance hatte nach 25
Minuten Laurentiu Reghecampf aus halbrechter Position, nachdem der
eingewechselte Goran Sukalo mit einer Körpertäuschung zwei Gegner
stehengelassen hatte. Ansonsten hatte die Alemannia Glück, dass die
stark auftrumpfenden Gastgeber nicht noch vor der Pause ein drittes oder
viertes Tor nachlegten. Nach einer halben Stunde konnte Sebastian Freis von
drei Aachenern nicht am Doppelpass mit Christian Eichner gehindert werden,
setzte den Ball aber aus acht Metern rechts am Tor vorbei. Völlig die
Ordnung verlor unsere Mannschaft in den letzten fünf Minuten vor der
Pause, als hintereinander Danny Schwarz und Sebastian Freis der zu weit
aufgerückten Aachener Abwehr enteilten und nur von Kristian Nicht
gestoppt wurden. Zwischendurch hätte man sich auch fast selber noch
weitere Eier ins Nest gelegt, so durch einen arroganten Rückpass von Erik
Meijer auf Kristian Nicht. Schließlich kassierte auch noch Moses Sichone
die fünfte gelbe Karte.
Nach dem Wechsel zeigte sich die Alemannia bemüht, hatte aber nie eine
Chance, ins Spiel zurückzukommen. Erst, als die Gastgeber sich durch eine
gelb-rote Karte von Thomas Kies (Foul an Mirko Casper) selber schwächten,
gelang es allmählich, den Gegner unter Druck zu setzen. Goran Sukalo
setzte den Ball nach Ablage von Marius Ebbers aus dem Gewühl Zentimeter
am linken Pfosten vorbei. Wenig später war es wieder Sukalo, der das
Karlsruher Tor mit einem Kopfball verfehlte. Nachdem sich auch noch Sergio
Pinto für einen nicht näher auszumachenden Blödsinn die
fünfte gelbe Karte eingehandelt hatte, kam die Alemannia aus heiterem Himmel
doch noch zum Anschluss. Zwei Karlsruher sprangen, irritiert von Erik Meijer,
unter einer Flanke von Laurentiu Reghecampf hindurch, und Florian Bruns traf
mit einem herrlichen Außenspannschuss in den rechten oberen Winkel. Das
nun folgende Aufbäumen der Alemannia kam zu spät, sieben Minuten
Fußball war gegen starke Karlsruher zu wenig.
Die Platzverhältnisse kann man keineswegs als Ausrede durchgehen lassen,
vielmehr scheiterte die Alemannia an Konzentrationsschwächen und
zeitweise pomadigem Auftreten. In Karlsruhe kann man verlieren, aber das Wie
ist ärgerlich. Noch sind die Aussichten gut, aber bei den vermeintlich
leichten Spielen in den nächsten Wochen kann die Angelegenheit schnell
kippen. Mit der Partie gegen Unterhaching steht der Alemannia eines der
wichtigsten Saisonspiele bevor.