So, 28.03.04:
ALEMANNIA - Jahn Regensburg 1:0 (0:0)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Bediako, Blank - Grlic, Michalke, Pflipsen, Fiel (60. Salou) - Meijer, Krontiris (46. Gomez)
(Memmersheim - Ewertz, Paulus, Mbwando, van der Luer / Berger)
Martin - Stieglmeier, Schmidt, Keuler - Sträßer (84. Stiegl), Kritzer, Knackmuß (77. Rraklli), Binder, Hutwelker, Kolomaznik - Tölcseres (54. Willmann)
(Trainer: Brandl)

Zuschauer: 15859 (ca. 80 aus Regensburg)
Gelb: Landgraf - Sträßer, Kritzer

Martin hält Foulelfmeter von Grlic (52.; Gomez)
1:0 Meijer (75.; Landgraf, Grlic)









(Fotos: Thorsten/A-Team)



Irgendwie ist seit dem Finaleinzug alles anders: Nicht nur, dass sich längst verschollen geglaubte Personen bei einem melden und nach Berlin-Karten fragen und Alemannia-Forum und Leserbriefseiten der Zeitung mit Beschwerden über die Kartenvergabe überquellen - nein, auch zum Heimspiel gegen einen Gegner wie Jahn Regensburg ist der Tivoli mit 15859 Zuschauern gut gefüllt (dabei hatte man schon Sorge gehabt, der eine oder andere könnte das Spiel in der ganzen Berlin-Hysterie glatt vergessen). Nach dem 0:3 von RWO gegen Duisburg am Freitag hatte die Alemannia die Möglichkeit, nach Punkten mit Oberhausen gleichzuziehen und zumindest bis zum Montagabend auf einen Aufstiegsplatz vorzurücken. Dabei gab es weiterhin personelle Probleme. Quido Lanzaat und Dennis Brinkmann fielen weiterhin aus, und der Einsatz von Ivica Grlic und Karlheinz Pflipsen war lange fraglich gewesen - großes Aufatmen, als beide zum Warmmachen auf dem Tivoli-Rasen erschienen. Für Lanzaat spielte einmal mehr Edwin Bediako in der Innenverteidung, vorne erhielt Emmanuel Krontiris wie schon in Unterhaching den Vorzug vor Daniel Gomez.
Die Alemannia machte gegen anfangs schwache Gäste gewaltig Druck und hatte schnell die ersten Chancen. Kai Michalke gab nach nur zwei Minuten den ersten vielversprechenden Schuss ab, nach vier Minuten hätte es fast schon geklingelt. Ivica Grlic lupfte einen Freistoß über die Mauer, und Kai Michalke legte den Ball mit dem Kopf zurück auf Emmanuel Krontiris. Der nahm den Ball aus 11 Metern direkt, traf aber nur den Arsch von Carsten Sträßer. Die Gäste konzentrierten sich hauptsächlich auf die Defensive, nur ein Distanzschuss von Michal Kolomaznik sorgte für ein wenig Gefahr. Die Alemannia war zwar klar überlegen, aber nur bei Standardsituationen wirklich gefährlich. Alexander Klitzpera köpfte den Ball nach Ecke von Ivica Grlic aus drei Metern über die Latte. Dann war es Karlheinz Pflipsen, der einen Gegenspieler aussteigen ließ und mit einem Flachschuss am starken Torwart Peter Martin scheiterte. Wenig später brachte wieder eine Ecke von links von Ivica Grlic Gefahr. Dieses Mal setzte Edwin Bediako den Kopfball aus kurzer Distanz rechts am Pfosten vorbei. Pünktlich nach 44 1/2 Minuten pfiff der Schiedsrichter zur Pause, die Alemannia hatte es bis dahin versäumt, aus ihrer Überlegenheit Zählbares zu machen.
Zur Pause kam mit Daniel Gomez für Emmanuel Krontiris ein frischer Stürmer. Es war klar, dass es noch ganz schwer werden würde, die Defensive der Gäste zu knacken. Ein Geschenk des Schiedsrichters sollte helfen, der sich nach 51 Minuten bei einem Zusammenprall zwischen Daniel Gomez und Mario Stieglmair gewaltig verguckte und auf den Punkt zeigte. Das war beileibe noch kein Grund zu vorzeitiger Freude, hatte die Alemannia doch schon drei Elfmeter in dieser Saison verschossen - Karlheinz Pflipsen beim Hinspiel in Regensburg und zuletzt gegen Cottbus (und beim Elfmeterschießen in Erfurt) sowie Ivica Grlic gegen Aue. Dieses Mal versuchte wieder Grlic sein Glück, schoss halbhoch in die linke Ecke, aber Peter Martin war früh und beherzt in die richtige Ecke unterwegs und lenkte den Ball um den Pfosten. Das ließ schon wieder Schlimmes befürchten, und auch die nächsten Chancen wurden vergeben. So kam Kai Michalke am langen Pfosten nach Flanke von Erik Meijer frei zum Kopfball, traf aber nur die Beine von Stefan Binder. Nach einer Stunde brachte Jörg Berger mit Bachirou Salou für Cristian Fiel einen dritten Stürmer. Dann verfehlte Willi Landgraf aus 25 Metern das Tor nur um Zentimeter. Mitte der zweiten Halbzeit hätte das Spiel komplett kippen können. Stefan Binder flankte von links auf Michal Kolomaznik. Der legte ab auf Mario Stieglmair, der aus 14 Metern frei zum Schuss kam, aber zum Glück links am Pfosten vorbeizielte. Auf der anderen Seite wurde Bachirou Salou nach Hereingabe von Karlheinz Pflipsen von Carsten Keuler umgestoßen, aber der Schiedsrichter verzichtete auf einen zweiten Elfmeterpfiff. Ivica Grlic scheiterte mit dem Nachschuss einmal mehr an Peter Martin. Die Zeit lief davon, und eine Viertelstunde vor Schluss schien ein weiterer Angriff zu verpuffen. Ivica Grlic schlug einen langen Ball eigentlich zu hoch und zu nah ans Tor. Während man schon über den vermeintlich missglückten Ball fluchte, schaffte es Erik Meijer tatsächlich, höher als der in dieser Szene zu zaghafte Peter Martin zu springen und den Ball zum 1:0 im Tor unterzubringen. Die Gäste reklamierten Foul, aber der Torwart war außerhalb des Fünfmeterraums gewesen und Meijer hatte sich nicht aufgestützt o.ä. In den letzten 15 Minuten geriet der Sieg dann noch mehrmals in Gefahr, als Regensburg zur Schlussoffensive blies. Carsten Keuler köpfte nach Ecke von Karsten Hutwelker am Tor vorbei, dann hielt Stephan Straub einen 16m-Schuss von Mario Stieglmair. Schließlich hielt der freistehende Carsten Keuler bei einem Schuss von Martin Willmann den Fuß hin, aber der Ball ging über das Tor. Wieder pfiff der Schiedsrichter überpünktlich ab, und diesmal waren es die Gäste, die sich darüber aufregten.
Die Alemannia hatte nicht gut gespielt, aber am Ende wichtige drei Punkte am Tivoli behalten. Damit steht die Alemannia bis zum Montagabend auf Platz Drei und könnte bei einem Unentschieden zwischen Mainz und Bielefeld eine Woche dort bleiben. Sollte man am Freitag in Trier nachlegen können, sind die Chancen gut, bis zum Ende ganz oben dranzubleiben. So nah am Aufstieg in die Bundesliga war die Alemannia zuletzt 1989...

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