Sa, 27.07.02:
Fortuna Düsseldorf - ALEMANNIA 0:0 (0:0)
Koch (46. Petrick) - Böcker (79. Rossow), Bellinghausen, Sesterhenn (68. Bilajic), Schön (79. Vucic), Tauer, Rösele (68. Fregene), Niestroj, Mayer (70. Kizilaslan), Hopp (74. Abelski), Tytarchuk Memmersheim - Klitzpera, F. Schmidt, Benthin (46. Ferl) - Landgraf, Grlic, Bediako, Heeren (71. Gunesch), Pflipsen - Bayock (75. Iddi), Spizak
(Trainer: Berger)

Zuschauer: 1700 (ca. 60 aus Aachen)
Gelb: Niestroj, Böcker



Wie zuvor schon Rot-Weiß Essen hatte sich auch Fortuna Düsseldorf zur Saisoneröffnung die Alemannia als Gegner ausgesucht (bzw. man hatte keinen besseren gefunden). Immerhin wurde in Düsseldorf nicht aus finanziellen Gründen auf eine Saisoneröffnung verzichtet. Die Fortuna, in gerade mal fünf Jahren von der ersten in die vierte Liga durchgereicht, hat ebenso wie wir große Geldprobleme und lässt sich einiges einfallen, um das Konto zu entlasten. So fielen in der Stadt die zahlreichen Plakate auf, auf denen zu einer Party samt Verkauf von Einzelteilen des Rheinstadions eingeladen wurde.
Während das Rheinstadion abgerissen wird, hat sich im Paul-Janes-Stadion seit unserem letzten Besuch im Mai nicht viel verändert. Die Nordseite ist nach wie vor eine Baustelle, die nicht wirklich erkennen lässt, was da genau getan werden soll. Positiv fiel hingegen die Musikauswahl aus (ganz ohne Tote Hosen) - in der Halbzeitpause wurden Social Distortion, AC/DC und The Clash aufgelegt - verglichen mit der Mallorca-Party-Kacke, die in den meisten Fußballstadien läuft, eine Wohltat. Wenn sie dazu noch vernünftiges Bier statt Eistee mit Kohlensäure und Alkohol verkaufen würden, könnte man es in diesem Stadion beinahe aushalten.
Die Alemannia spielte wieder im 3-5-2-System mit den Neuzugängen Klitzpera auf der rechten Abwehrseite und Spizak im Sturm. Bei Düsseldorf erkannte man einige Spieler wie Sesterhenn, Vucic, Mayer, Hopp oder Abelski aus der letzten Saison wieder. Der mit Gips und Krücken anwesende Bastian Retterath wird voraussichtlich die komplette Saison aussetzen müssen. Das Spiel endete torlos 0:0 - bei konsequenter Chancenverwertung beider Mannschaft hätte es aber auch gut und gerne 1:0 für Düsseldorf enden können. Die knapp 2000 Zuschauer wurden mit Sommerfußball eingeschläfert, wobei die Alemannia von Zweitliganiveau ebenso weit entfernt war wie die Fortuna. Nach 38 Minuten tauchte Thierry Bayock erstmals gefährlich im Düsseldorfer Strafraum auf. In der zweiten Halbzeit verfehlte Frank Mayer aus spitzem Winkel das Tor, bevor sich Tytarchuk die beste Chance des Spiels bot. Frei durchgebrochen scheiterte er am gut reagierenden Dirk Memmersheim. Auch der Nachschuss von Kizilaslan brachte nichts ein. Die Alemannia hatte außer zwei Freistößen von Karlheinz Pflipsen und Ivica Grlic nichts mehr zu bieten. Nur Willi Landgraf sorgte mal wieder für Spaß, als er in der zweiten Halbzeit die Außenbahn vor der Tribünenseite beackerte und fortwährend nach dem Motto "Rot-Weiß Essen, ficken und vergessen" bepöbelt wurde.
Nach 90 langen Minuten Antifußball wurden die Zuschauer vom Schiedsrichter erlöst. Fragt sich, wie eine solche Leistung zustande kommt. Wurde wie beim Maastricht-Spiel wieder vorher zu hart trainiert? Der Fortuna als zwei Klassen tiefer spielendem Verein kann man wohl keinen Vorwurf machen. Am zweiten Spieltag der Oberliga gibt es ein Wiedersehen auf dem Tivoli. Leider ist es im Moment schwer vorstellbar, dass unsere Amateure da eine Chance haben werden.



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