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Yelldell - Mavric, Bajic, Ndjeng (46. Krontiris) - Cha,
Hartmann, Ziehl, Lomic - Fischer (46. Taylor),
Kuqi (60. Gambino), Stieber
(Rickert - Forkel, Richter, Wiblishauser / Rapolder) |
Stuckmann - Polenz, Casper, Olajengbesi, Achenbach -
Brinkmann (74. Müller), Lehmann (88. Lagerblom), Fiel,
Holtby (74. Milchraum) - Oussalé, Auer
(Straub - Szukala, Lasnik, Özgen / Seeberger) |
Zum dritten Mal nach 1938 und
2007 trat die Alemannia zum Meisterschaftsspiel bei
der TuS Neuendorf an. Die Organisation dort war schlecht, aber nicht ganz so
katastrophal wie im Vorjahr, so dass dem Verein in dieser Saison auch nur drei
statt sechs Punkten abgezogen wurden. Abzüge in der B-Note gab es auch
beim Sonderzug, der eine eigene Damentoilette mit ordner-bewachtem
Schlüssel und entsprechend lange Schlangen an der benachbarten normalen
Toilette bot. Immerhin musste bei der Alemannia keine Quotenfrau mitspielen,
dafür wurde der verletzte Szilárd Nemeth durch Hervé
Oussalé ersetzt.
Besonders viel war im ersten Durchgang nicht gebacken. Eine Flanke von
Oussalé landete auf der Latte, und Bum-Kun Cha Junior verpasste aus
spitzem Winkel Tor und Mitspieler. Dafür war das Wetter schön.
Nach der Pause war unseren Spielern Glaube und Wille dann deutlich anzumerken,
auch nicht erschüttert durch die ersten vergebenen Tormöglichkeiten.
Daniel Brinkmann fand nach Hackentrick von Lewis Holtby den Weg durch mehrere
Koblenzer, spitzelte den Ball aber aus kurzer Distanz links am Tor vorbei.
Dann scheiterte Benjamin Auer bedrängt von einem Gegenspieler an Torwart
Yelldell. Der ließ wenig später einen Lehmann-Freistoß
abklatschen, und drei Aachener wussten nichts mit dem Abpraller anzufangen.
Daniel Brinkmann war es, der nach einer knappen Stunde mit einem brillianten
Steilpass auf Lewis Holtby die Führung einleitete. Holtby legte noch
einmal quer auf Hervé Oussalé und trat vor Freude erst einmal
die Werbebande um. Die Führung geriet danach selten ernsthaft in Gefahr;
für die einzige Schrecksekunde sorgte Emmanuel Klitoris, dessen
15m-Schuss vom eigentlich auf dem falschen Fuß erwischten Thorsten
Stuckmann dann doch noch aus dem Eck geholt wurde. Auf der Gegenseite brachte
eine verunglückte Rückgabe von Mavric und ein energisches Nachsetzen
von Benjamin Auer die Entscheidung. Hartmann ließ das Bein stehen, und
Matthias Lehmann verwandelte den Elfmeter sicher zum 0:2.
Krontiris und Taylor vergaben noch Möglichkeiten, einem die gute Laune
ein wenig zu vermiesen, was dann die Anzeigetafel besorgte, die kurz vor
Schluss noch ein 3:2 Ingolstadts gegen Mainz und ein 0:0 Kaiserslauterns
gegen Wehen anzeigte. Wenigstens Nürnberg hat es erwischt, und die
anderen komischen Vereine werden auch noch fallen. Die Alemannia hat
unterdessen fünf Mal in Folge gewonnen und ist seit 381 Minuten ohne
Gegentor. Bei einem weiteren Erfolg gegen RWO hätte man so viele Spiele
in Serie gewonnen wie zuletzt beim Aufstieg 1999.
In jedem Fall bleibt dem Tivoli in seinen letzten Spielen die
trostlose Langeweile erspart, nach der es vor einigen Wochen noch aussah.