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Reus - Tredup, Langeneke (72. Thioune), Velkoborsky,
Sinisterra - Bamba, Kaluzny, Book (87. Schäfer), Racanel -
Jovanovic, Patschinski
(Borel - Keidel, Djenic, Tsoumou-Madza / Linz) |
Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich,
Reghecampf (46. Casper; 63. Sukalo), Rösler, Fiel -
Schlaudraff (87. Koen), Ebbers
(Straub - Stehle, Heidrich, Meijer / Hecking) |
Rund 2000 Fans begleiteten die Alemannia am Karnevalssonntag zum
Auswärtsspiel beim TuS Ahlen, der erstmals für Aachen-Fans einen
dritten Block hinter dem Tor öffnen musste. Bei der Alemannia war Jan
Schlaudraff nach abgelaufener Gelbsperre wieder dabei, für ihn blieb
Erik Meijer auf der Bank. Hinten links vertraute Dieter Hecking weiterhin auf
Emil Noll anstelle von Mirko Casper.
Während einige noch einen sinnvollen Platz mit guter Spielfeldsicht
suchten, traf die Alemannia zum dritten Mal in den letzten drei
Auswärtsspielen in den ersten zwei Minuten ins Schwarze - dieses Mal
sogar wieder auf der richtigen Seite: Ahlens Torwart Reus ließ einen
eher harmlos aussehenden 20m-Aufsetzer von Sascha Rösler über sich
zum 0:1 ins Tor passieren. Die Gastgeber zeigten sich nicht geschockt und
erarbeiteten sich in der Folgezeit einige Eckbälle, die durch Rauch aus
dem Aachener Fanblock behindert wurden. Der Stadionsprecher sprach an dieser
Stelle sogar einen möglichen Spielabbruch an, und Reiner
Plaßhenrich, Sascha Rösler und Jörg Schmadtke appellierten
allesamt an die Vernunft der Leute...
Auf dem Spielfeld passierte lange Zeit recht wenig. Die Alemannia spielte
deutlich unter ihren Möglichkeiten, und Ahlen war zum Glück zu
harmlos, um das auszunutzen. Nach einer halben Stunde verfehlte Emil Noll
nach einer feinen Einzelaktion das Ahlener Tor nur knapp. Auf der anderen
Seite köpfte Kaluzny den Ball nach Racanel-Freistoß über das
Aachener Gehäuse. Für Aufregung beim Aachener Anhang sorgte der
Schiedsrichter, der unseren Spielern für jede Kleinigkeit Gelb zeigte
und den Karton bei ähnlichen Aktionen der Ahlener in der Tasche stecken
ließ.
Zur zweiten Halbzeit kam Mirko Casper für Laurentiu Reghecampf, und
Sergio Pinto rückte ins Mittelfeld vor. Casper sah später seine
fünfte gelbe Karte und musste angeschlagen ausgewechselt werden. Emil
Noll hätte die Begegnungen nach wenigen im zweiten Durchgang gespielten
Minuten entscheiden können, als er nach Freistoß Pinto und
Kopfballverlängerung Klitzpera frei zum Kopfball kam, aber Timo Reus
nicht überwinden konnte. Die Gastgeber erhöhten allmählich den
Druck, und die bis dahin sicher stehende Alemannia-Abwehr verlor in einigen
Situationen die Übersicht. Nach Freistoß von Catalin Racenal
scheiterte Ranisav Jovanovic an Kristian Nicht. Der Alemannia boten sich nun
Kontergelegenheiten; Marius Ebbers schob den Ball aus 15 Metern links am
Pfosten vorbei, und Jan Schlaudraff scheiterte eine Minute später aus
16 Metern an Reus. Auf der Gegenseite steckte Nils-Ole Book den Ball auf der
rechten Seite durch auf Catalin Racanel, der nach innen zog und viel zu
spät angegriffen wurde. Kristian Nicht konnte den Ball mit dem Fuß
zur Ecke lenken. Die Alemannia stellte sich in dieser turbulenten Schlussphase
bei Kontern nicht immer clever an. Meistens wurde Jan Schlaudraff gesucht,
der zehn Minuten vor Schluss nach Anspiel von Reiner Plaßhenrich an
Marko Tredup vorbeiging, aber den herausstürzenden Timo Reus anschoss.
Nico Patschinski (der ansonsten wie gehabt eher umfiel als auffiel) hebelte
die Aachener Abwehr mit einem Diagonalpass auf den rechten Flügel aus.
Der eingewechselte Daniel Thioune fand mit einer präzisen Flanke den
Kopf des völlig freistehenden Ranisav Jovanovic, der den Kopfball zum
Glück so unplatziert ansetzte, dass Kristian Nicht auch diese Chance
zunichte machen konnte. Ein Fehlpass von Jan Velkoborsky leitete fünf
Minuten vor dem Ende die Entscheidung ein. Sergio Pinto ließ zwei
Ahlener stehen und legte den Ball von der Torauslinie zurück auf Marius
Ebbers, der zum erlösenden 0:2 den Fuß hinhielt.
Wieder hatte die Alemannia nicht besonders gut gespielt - überhaupt gab
es 2006 noch kein wirklich überzeugendes Spiel zu sehen. Wenn wir in
einem halben Jahr den Zug schon eine halbe Stunde vor Ahlen in Dortmund
Hauptbahnhof verlassen, fragt danach allerdings keiner mehr.