So, 26.02.06:
LR Ahlen - ALEMANNIA 0:2 (0:1)
Reus - Tredup, Langeneke (72. Thioune), Velkoborsky, Sinisterra - Bamba, Kaluzny, Book (87. Schäfer), Racanel - Jovanovic, Patschinski
(Borel - Keidel, Djenic, Tsoumou-Madza / Linz)
Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich, Reghecampf (46. Casper; 63. Sukalo), Rösler, Fiel - Schlaudraff (87. Koen), Ebbers
(Straub - Stehle, Heidrich, Meijer / Hecking)

Zuschauer: 5125 (ca. 2000 aus Aachen)
Gelb: Klitzpera, Sichone, Plaßhenrich, Reghecampf, Casper

0:1 Rösler (1.; Schlaudraff, Fiel)
0:2 Ebbers (85.; Pinto)

















Rund 2000 Fans begleiteten die Alemannia am Karnevalssonntag zum Auswärtsspiel beim TuS Ahlen, der erstmals für Aachen-Fans einen dritten Block hinter dem Tor öffnen musste. Bei der Alemannia war Jan Schlaudraff nach abgelaufener Gelbsperre wieder dabei, für ihn blieb Erik Meijer auf der Bank. Hinten links vertraute Dieter Hecking weiterhin auf Emil Noll anstelle von Mirko Casper.
Während einige noch einen sinnvollen Platz mit guter Spielfeldsicht suchten, traf die Alemannia zum dritten Mal in den letzten drei Auswärtsspielen in den ersten zwei Minuten ins Schwarze - dieses Mal sogar wieder auf der richtigen Seite: Ahlens Torwart Reus ließ einen eher harmlos aussehenden 20m-Aufsetzer von Sascha Rösler über sich zum 0:1 ins Tor passieren. Die Gastgeber zeigten sich nicht geschockt und erarbeiteten sich in der Folgezeit einige Eckbälle, die durch Rauch aus dem Aachener Fanblock behindert wurden. Der Stadionsprecher sprach an dieser Stelle sogar einen möglichen Spielabbruch an, und Reiner Plaßhenrich, Sascha Rösler und Jörg Schmadtke appellierten allesamt an die Vernunft der Leute...
Auf dem Spielfeld passierte lange Zeit recht wenig. Die Alemannia spielte deutlich unter ihren Möglichkeiten, und Ahlen war zum Glück zu harmlos, um das auszunutzen. Nach einer halben Stunde verfehlte Emil Noll nach einer feinen Einzelaktion das Ahlener Tor nur knapp. Auf der anderen Seite köpfte Kaluzny den Ball nach Racanel-Freistoß über das Aachener Gehäuse. Für Aufregung beim Aachener Anhang sorgte der Schiedsrichter, der unseren Spielern für jede Kleinigkeit Gelb zeigte und den Karton bei ähnlichen Aktionen der Ahlener in der Tasche stecken ließ.
Zur zweiten Halbzeit kam Mirko Casper für Laurentiu Reghecampf, und Sergio Pinto rückte ins Mittelfeld vor. Casper sah später seine fünfte gelbe Karte und musste angeschlagen ausgewechselt werden. Emil Noll hätte die Begegnungen nach wenigen im zweiten Durchgang gespielten Minuten entscheiden können, als er nach Freistoß Pinto und Kopfballverlängerung Klitzpera frei zum Kopfball kam, aber Timo Reus nicht überwinden konnte. Die Gastgeber erhöhten allmählich den Druck, und die bis dahin sicher stehende Alemannia-Abwehr verlor in einigen Situationen die Übersicht. Nach Freistoß von Catalin Racenal scheiterte Ranisav Jovanovic an Kristian Nicht. Der Alemannia boten sich nun Kontergelegenheiten; Marius Ebbers schob den Ball aus 15 Metern links am Pfosten vorbei, und Jan Schlaudraff scheiterte eine Minute später aus 16 Metern an Reus. Auf der Gegenseite steckte Nils-Ole Book den Ball auf der rechten Seite durch auf Catalin Racanel, der nach innen zog und viel zu spät angegriffen wurde. Kristian Nicht konnte den Ball mit dem Fuß zur Ecke lenken. Die Alemannia stellte sich in dieser turbulenten Schlussphase bei Kontern nicht immer clever an. Meistens wurde Jan Schlaudraff gesucht, der zehn Minuten vor Schluss nach Anspiel von Reiner Plaßhenrich an Marko Tredup vorbeiging, aber den herausstürzenden Timo Reus anschoss. Nico Patschinski (der ansonsten wie gehabt eher umfiel als auffiel) hebelte die Aachener Abwehr mit einem Diagonalpass auf den rechten Flügel aus. Der eingewechselte Daniel Thioune fand mit einer präzisen Flanke den Kopf des völlig freistehenden Ranisav Jovanovic, der den Kopfball zum Glück so unplatziert ansetzte, dass Kristian Nicht auch diese Chance zunichte machen konnte. Ein Fehlpass von Jan Velkoborsky leitete fünf Minuten vor dem Ende die Entscheidung ein. Sergio Pinto ließ zwei Ahlener stehen und legte den Ball von der Torauslinie zurück auf Marius Ebbers, der zum erlösenden 0:2 den Fuß hinhielt.
Wieder hatte die Alemannia nicht besonders gut gespielt - überhaupt gab es 2006 noch kein wirklich überzeugendes Spiel zu sehen. Wenn wir in einem halben Jahr den Zug schon eine halbe Stunde vor Ahlen in Dortmund Hauptbahnhof verlassen, fragt danach allerdings keiner mehr.



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