Di, 25.09.12:
ALEMANNIA - Preußen Münster 1:2 (0:0)
Krumpen - Weber, Olajengbesi, Stehle, Baumgärtel - Schwertfeger, Erb, Müller, Brauer, Kefkir - Pozder (89. Borg)
(Flekken - Schaffrath, Herröder, Marquet, Schumacher, Leipertz / van Eck)
Masuch - Schöneberg, Kühne, Kirsch, Hergesell - Siegert (78. Menga), Truckenbrod, Bischoff, Grote - Nazarov (82. Königs), Taylor (90. Scherder)
(Schulze-Niehues - Heise, Schmider, Sönmez / Dotchev)

Zuschauer: 12206 (ca. 800 aus Münster)
Gelb: Kefkir - Kühne, Schöneberg, Menga

1:0 Pozder (49.; Kefkir)
1:1 Taylor (64.)
1:2 Taylor (84.)






"An diesem Tag wurde der Grundstein für eine einzigartige Erfolgsgeschichte gelegt. Die Bundesliga ist längst viel mehr als eine wirtschaftlich und sportlich erfolgreiche Fußball-Liga, sie ist ein starkes Stück Gesellschaft in Deutschland." So sprach DFB-Prüsident Wolfgang Niersbach bei der Matinee zum 50. Jahrestag des Bundesliga-Gründungsbeschlusses und vergaß nicht, den Helden von damals zu ehren: "Kremer hatte Mut, er hatte Visionen." Mutig war es damals in der Tat, entgegen der eigenen Vorgaben, der Mathematik und des Anstandes Meiderich und Münster anstelle der Alemannia in die Bundesliga zu schieben. Heute pflegt man die Tradition der Dreistigkeit, indem man zum Jubiläum einen Schiedsrichter mit Arbeitsplatz in Münster zum Spiel Aachen-Münster schickt. Franz Kremer persönlich hätte es kaum besser hinbekommen.
Münster war nach einem Jahr wieder aus der Bundesliga abgestiegen, nie wieder aufgestiegen und zuletzt 1999 zu Gast am Tivoli, aber aktuell immerhin Zweiter der 3. Liga. Die Alemannia musste neben den verletzten Demai, Rösler und Thiele auch die gesperrten Streit und Heller ersetzen und entsprechend mit dem letzten Aufgebot antreten. Sogar der Co-Trainer der Amateure Sven Schaffrath saß auf der Bank.
Drei Tage nach dem enttäuschenden Auftritt in Babelsberg stimmte bei unserer Mannschaft immerhin die Einstellung. Pozder schoss nach fünf Minuten nach einem Einwurf vom Baumgärtel am Tor der Gäste vorbei. Mitte des ersten Durchgangs köpfte Weber den Ball nach Flanke von Schwertfeger rechts vorbei. Während von Münster gar nichts zu sehen war, war die Alemannia leicht feldüberlegen, aber wie gehabt nur selten zwingend.
Kurz nach der Pause half ein Geschenk von Schöneberg und Masuch, die sich nicht einig waren, Kefkir störte, und Pozder schob den Ball ins leere Tor. Nach 65 Minuten spielte Müller den Ball, der Münsteraner Schiedsrichter entschied auf Freistoß fünr Münster, Bischoff schlug den Ball zum langen Pfosten, und Taylor köpfte das 1:1. Acht Minuten später hatte die Alemannia Glück, dass Schöneberg aus 18 Metern nur die Latte traf. Auf der Gegenseite wehrte Masuch einen Schlenzer von Kefkir zur Ecke ab. Sieben Minuten vor Schluss eine harmlose, zu lange Flanke der Gäste an die Torauslinie, wo Müller den Ball abschirmen will anstatt zu klären. Königs foult ihn und legt den Ball ungehindert für Taylor zum 1:2 auf. In den letzten Minuten drängte die Alemannia auf den Ausgleich, und Stehle und Borg gingen im Strafraum zu Boden, was der Schiedsrichter aber ebenso "übersah" wie die Münsteraner Ersatzspieler die sich bei Kefkirs Ecke in die Schussbahn warfen.
Hut ab vor dem DFB. Trotzdem wurde das Spiel zu einem großen Teil wieder einmal durch eigene Dummheit verloren, und man findet sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga wieder. Nebenbei wurde die verheerende Bilanz im neuen Stadion auf 20 Niederlagen bei 19 Siegen ausgebaut.


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