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Krumpen - Weber, Olajengbesi, Stehle, Baumgärtel -
Schwertfeger, Erb, Müller, Brauer, Kefkir - Pozder (89. Borg)
(Flekken - Schaffrath, Herröder, Marquet, Schumacher, Leipertz / van Eck) |
Masuch - Schöneberg, Kühne, Kirsch, Hergesell -
Siegert (78. Menga), Truckenbrod, Bischoff, Grote -
Nazarov (82. Königs), Taylor (90. Scherder)
(Schulze-Niehues - Heise, Schmider, Sönmez / Dotchev) |
"An diesem Tag wurde der Grundstein für eine einzigartige
Erfolgsgeschichte gelegt. Die Bundesliga ist längst viel mehr als eine
wirtschaftlich und sportlich erfolgreiche Fußball-Liga, sie ist ein
starkes Stück Gesellschaft in Deutschland." So sprach
DFB-Prüsident Wolfgang Niersbach bei der Matinee zum 50. Jahrestag des
Bundesliga-Gründungsbeschlusses und vergaß nicht, den Helden von
damals zu ehren: "Kremer hatte Mut, er hatte Visionen." Mutig war
es damals in der Tat, entgegen der eigenen Vorgaben, der Mathematik und des
Anstandes Meiderich und Münster anstelle der Alemannia in die Bundesliga
zu schieben. Heute pflegt man die Tradition der Dreistigkeit, indem man zum
Jubiläum einen Schiedsrichter mit Arbeitsplatz in Münster zum Spiel
Aachen-Münster schickt. Franz Kremer persönlich hätte es kaum
besser hinbekommen.
Münster war nach einem Jahr wieder aus der Bundesliga abgestiegen, nie
wieder aufgestiegen und zuletzt 1999 zu Gast am
Tivoli, aber aktuell immerhin Zweiter der 3. Liga. Die Alemannia musste neben
den verletzten Demai, Rösler und Thiele auch die gesperrten Streit und
Heller ersetzen und entsprechend mit dem letzten Aufgebot antreten. Sogar der
Co-Trainer der Amateure Sven Schaffrath saß auf der Bank.
Drei Tage nach dem enttäuschenden Auftritt in Babelsberg stimmte bei
unserer Mannschaft immerhin die Einstellung. Pozder schoss nach fünf
Minuten nach einem Einwurf vom Baumgärtel am Tor der Gäste vorbei.
Mitte des ersten Durchgangs köpfte Weber den Ball nach Flanke von
Schwertfeger rechts vorbei. Während von Münster gar nichts zu sehen
war, war die Alemannia leicht feldüberlegen, aber wie gehabt nur selten
zwingend.
Kurz nach der Pause half ein Geschenk von Schöneberg und Masuch, die sich
nicht einig waren, Kefkir störte, und Pozder schob den Ball ins leere
Tor. Nach 65 Minuten spielte Müller den Ball, der Münsteraner
Schiedsrichter entschied auf Freistoß fünr Münster, Bischoff
schlug den Ball zum langen Pfosten, und Taylor köpfte das 1:1. Acht
Minuten später hatte die Alemannia Glück, dass Schöneberg aus
18 Metern nur die Latte traf. Auf der Gegenseite wehrte Masuch einen Schlenzer
von Kefkir zur Ecke ab. Sieben Minuten vor Schluss eine harmlose, zu lange
Flanke der Gäste an die Torauslinie, wo Müller den Ball abschirmen
will anstatt zu klären. Königs foult ihn und legt den Ball
ungehindert für Taylor zum 1:2 auf. In den letzten Minuten drängte
die Alemannia auf den Ausgleich, und Stehle und Borg gingen im Strafraum zu
Boden, was der Schiedsrichter aber ebenso "übersah" wie die
Münsteraner Ersatzspieler die sich bei Kefkirs Ecke in die Schussbahn
warfen.
Hut ab vor dem DFB. Trotzdem wurde das Spiel zu einem großen Teil wieder
einmal durch eigene Dummheit verloren, und man findet sich zum ersten Mal in
der Vereinsgeschichte auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga wieder. Nebenbei
wurde die verheerende Bilanz im neuen Stadion auf 20 Niederlagen bei 19 Siegen
ausgebaut.