Zuschauer: 1000
1:0
2:0
3:0
4:0 (46.)
4:1 Salomon
4:2 Wicke
5:2
"Wer nur den romantischen Mittellauf des Rheins kennt, den muß der
Niederrhein bei Homberg im ersten Augenblick fremd anmuten. Man hat das
Gefühl, als habe der schöne Strom vergessen, seine Sonntagskleider
anzulegen. In gewaltiger Breite zieht die graue Wassermasse dahin, belebt von
langen Reihen schwer beladener Lastkähne, deren gewölbtes Deck sich
nur unmerklich über die fast regungslose Fläche erhebt. Keine
natürliche Bodenerhebung unterbricht die flache Linie der Ufer; aber
mächtig ragen die verschwommenen Umrisse riesiger Industriewerke in den
dunstigen Himmel. Wie mit dem Lineal gezeichnet, schneiden hier die
Hafenbecken in den Rand des Wassers ein, während drüben die wichen
Umrisse der Ruhrmündung im Nebel verschwimmen. Die gefälligen
Formen einer leicht geschwungenen Brücke verlieren sich in dem
Häusergewirr des Duisburg-Ruhrorter Stadtbildes. Hier hat der Mensch der
Landschaft ihre Formen vorgeschrieben, hier herrscht das eherne Gesetz der
Arbeit mehr als irgendwo in deutschen Landen.
Die höchste Kraftentfaltung im Beruf bedingt auch die sportliche
Auffassung der Menschen, die dieser nimmer ruhenden Werkstätte
Deutschlands die Seele geben. Es ist sicher kein Zufall, daß Jahr um
Jahr der Niederrhein den westdeutschen Fußballmeister stellt. Beim
Homberger Spielverein wurde man nicht bloß durch die roten Hemden an den
Duisburger Meister erinnert, der uns in vergangenen Zeiten so oft gezeigt hat,
wie man kämpft und siegt. Vergleicht man die Spielweise unserer
Mannschaft mit derjenigen eines solchen Gegners, so ist unverkennbar,
daß wir technisch reifer, aber körperlich weicher sind."
(Josef Emunds)
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