Fr, 22.02.02:
SV Waldhof Mannheim - ALEMANNIA 3:1 (3:0)
Nulle - Pasieka, Santos, Boukadida, Fickert - Licht (57. Zinnow), Trares (66. Maximow), Montero, Everaldo (76. Catic) - Klausz, Teber
(Jourdan - Vukotic, Bundea, Atik / Egli)
Straub - Landgraf (32. Benthin), Spanier, Heeren (46. Lämmermann), Bediako - Rosin, Rauw, Bayock, Pflipsen, Ivanovic (66. T. Diane) - Daun
(C. Schmidt - F. Schmidt, Grlic, Xie Hui / Berger)

Zuschauer: 4200 (ca. 200 aus Aachen)
Gelb: Ivanovic, Pflipsen

1:0 Teber (7.)
2:0 Klausz (16.)
3:0 Teber (38.)
3:1 Daun (57.; Rauw, Pflipsen)







Leider fällt es von Woche zu Woche schwerer, noch Worte zur Leistung unserer Mannschaft zu finden. Da reist man als Fan drei bis vier Stunden an, im naiv optimistischen Glauben an vermeintliche Aufwärtstrends oder auch nur daran, dass es schlimmer nicht mehr werden kann. Die aktiven Alemanniafans machen sich noch die Mühe, eine Choreographie mit Papptafeln und ausgeschnittenen Herzen und Alemannia-Wappen vorzubereiten. Eine Viertelstunde nach Anpfiff ist das Spiel dann entschieden, und man sehnt nur noch den Abpfiff herbei, um endlich wieder nach Hause fahren zu können.
Den Spielverlauf im Detail zu beschreiben, erübrigt sich. Man lese einfach einen Bericht aus Oberhausen oder Berlin oder Duisburg usw. und setze die passenden Namen ein: "nach katastrophalem Fehler von xy stand xy völlig frei vor dem Tor, dann unterlief xy eine Flanke, so dass xy keine Mühe hatte, das xy:0 zu erzielen. Wenig später nutzen die xy-er den freien Raum auf der rechten Abwehrseite, passten in die Mitte, wo xy seinen Gegenspieler nur von hinten sah..." etc. Auch die Mannschaftsaufstellung scheint nicht wirklich einen Unterschied zu machen. Ob im Mittelfeld Grlic die Bälle verliert oder wie in Mannheim Grlic auf der Bank sitzt und Rosin die Bälle verliert, ist im Endeffekt egal. Selbst Spieler, in den vergangenen Partien noch halbwegs überzeugen konnten, ließen sich von der Verunsicherung und Hilflosigkeit anstecken. Bernd Rauw leistete sich einige dicke Klöpse, Karlheinz Pflipsen und Markus Daun überboten sich an Harmlosigkeit, und selbst Stephan Straub konnte die einfachsten Bälle nicht festhalten.
Nur der Vollständigkeit halber:
7. Minute... Ballverlust Bayock, Landgraf zu weit aufgerückt, keine Absicherung, rechte Abwehrseite völlig offen, Flanke in die Mitte, Mannheimer schiebt unbedrängt Ball ins Netz
16. Minute... Landgraf hindert seinen Gegenspieler nicht an der Flanke, Spanier verschätzt sich, Kopfball, 2:0
38. Minute... Bernd Rauw übersieht an der eigenen Strafraumgrenze einen Gegenspieler, Ballverlust, Schuss, Nachschuss, 3:0
Zwischendurch vergaben die Mannheimer noch mehrere Großchancen. Immerhin hätte zwischenzeitlich das 1:1 fallen können, wenn der Schiedsrichter ein Tackling gegen Markus Daun im Strafraum als Foul geahndet hätte. Mannheim war zwar ein eher harmloser Gegner, aber wem soviel Platz gelassen wird, der kommt ums Toreschießen kaum drumherum. Nach dem Wechsel hatte der Gastgeber scheinbar keine Lust mehr, und Aachen konnte mithalten und Nährstoff liefern für verharmlosende Statements wie "auf der zweiten Halbzeit können wir aufbauen". Nach 57 Minuten landete der Ball nach einer Ecke von Bernd Rauw irgendwie hinter der Linie des Mannheimer Tores. Pflipsen und Lämmermann hatten noch Chancen zum Anschlusstreffer, aber niemand im Gästeblock glaubte noch an eine Möglichkeit zur Wende. Es gab keinen nennenswerten Support mehr, stattdessen wurden wieder einmal Zaunfahnen umgedreht. Trotzdem finden sich immer wieder Leute, die es tatsächlich fertigbringen, sich nach so einer Leistung von der Mannschaft Trikots zuwerfen zu lassen. Nun muss man sich schon über die Schützenhilfe von Eugen Hach freuen, der mit Fürth in Saarbrücken gewann.



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