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Starke - Krösche (72. Fall), Bollmann, Brouwers, de Graef -
Brinkmann, Gouiffe à Goufan (46. Erkinger),
Ndjeng (57. Dragusha), Schulp, Schüßler -
Müller
(Kruse - Djurisic, Bunjaku, Schoof / Luhukay) |
Nicht - Casper, Klitzpera, Sichone (46. Bruns), Dum -
Heidrich, Pinto, Ebbers (57. Fiel), Sukalo - Schlaudraff, Meijer
(Straub - Landgraf, Balaban, Rösler, Koen / Hecking) |
Am Ende einer harten Woche mit viel Alkohol und wenig Schlaf stand mit dem
Spiel in Paderborn noch ein lästiger Pflichttermin auf dem Programm.
"Zweite Liga zum Abgewöhnen" - wieder einmal freitags, und das
ganze in der Paderborner Mogelpackung: laut Eintrittskarte in der
Paranoid-Arena, aber am Ende doch im Hermann-Löns-Stadion, in dem die
Alemannia zuletzt 1997 durch ein Tor von Marco Lochen gewinnen konnte. Die
Gästekurve war mehr als gut gefüllt, nur wenige der gut 2000
mitgereisten Aachener konnten aufgrund der Sichtverhältnisse ansatzweise
das Spielgeschehen verfolgen.
Das war auch besser so, denn unsere Spieler schienen beim Abbau des
Alkoholpegels auch nicht weiter fortgeschritten zu sein als die Fans. Mit
Plaßhenrich und Reghecampf (gesperrt) sowie Rösler und Fiel (Bank)
fehlte das gesamte etatmäßige Mittelfeld, dafür standen Sascha
Dum, Matthias Heidrich, Goran Sukalo und Erik Meijer in der Startformation,
auf der Bank saß u.a. Amateur Yunus Balaban. Diese Umstellungen
erklären allerdings nicht die Schlafmützigkeit derer, die auf dem
Feld standen. Paderborn war die deutlich aktivere Mannschaft und ging nach
sieben Minuten verdient in Führung. Bei einer Ecke von der rechten Seite
war Markus Bollmann schneller als sein Bewacher Goran Sukalo und traf per
Kopf zum 1:0. Wenig später stand Dennis Schulp nach Anspiel von Garry
de Graef frei vor dem Kasten, machte aber nichts daraus - vorausgegangen war
ein schlampiger Querpass von Sukalo auf Mirko Casper. Nach einer Viertelstunde
bekam die Alemannia die Chance, bei Null anzufangen. Jan Schlaudraff war nach
Pass von Sukalo schneller als sein Gegenspieler und wurde von Torwart Starke
gelegt; Goran Sukalo verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:1. Nur zwei
Minuten später brachte ein Fehler von Kristian Nicht die Alemannia aber
wieder auf die Verliererstraße, er ließ einen unglücklich
aufspringenden, aber harmlosen Distanzschuss von Marcel Ndjeng über sich
rüberhoppeln. Die erste und letzte Ausgleichschance hatte noch einmal
Goran Sukalo per Kopf nach Ecke von Sergio Pinto. Der übermotivierte Jan
Schlaudraff schwächte dann seine Mannschaft, als er gegen René
Müller nachtrat, obwohl der den Ball schon in der Hand hatte.
Der Schiedsrichter hätte kurz
darauf auch den bereits verwarnten Marc Gouiffe à Gouffan nach einem
harten Foul an Sergio Pinto vom Platz stellen müssen, hatte aber
vor dem Spiel lecker
Cevapcici gegessen. Moses Sichone, der offenbar auch nach 40 Minuten
Fußball noch nicht wieder nüchtern war, leistete sich kurz darauf
noch einen ganz dicken Bock, Dennis Schulp erlief sich das Leder und bediente
René Müller zum 3:1. Die nächste Einladung Sichones
ließen die Gastgeber aus.
Sichone blieb folgerichtig in der Kabine, aber das Spiel war entschieden.
Marius Ebbers vergab die Chance zum 3:2, danach besiegelte die gelb-rote Karte
gegen Matthias Heidrich die Niederlage. Auch vor Alexander Klitzperas Nase
fuchtelte der Schiedsrichter mit der roten Karte, meinte es aber offenbar
dieses Mal nicht ernst. Der Rest war 35-minütiges Warten
auf den Abpfiff. Ich habe mich schon lange nicht mehr beim Fußball so
gelangweilt.
Ausgiebig den Aufstieg gefeiert habe ich auch, und bin trotzdem am Dienstag
wieder meiner Arbeit nachgegangen. Es wäre schön, wenn die
Mannschaft (d.h. die nicht gesperrten Spieler) das gegen Siegen
allmählich auch mal wieder tun würde.