Fr, 21.04.06:
SC Paderborn - ALEMANNIA 3:1 (3:1)
Starke - Krösche (72. Fall), Bollmann, Brouwers, de Graef - Brinkmann, Gouiffe à Goufan (46. Erkinger), Ndjeng (57. Dragusha), Schulp, Schüßler - Müller
(Kruse - Djurisic, Bunjaku, Schoof / Luhukay)
Nicht - Casper, Klitzpera, Sichone (46. Bruns), Dum - Heidrich, Pinto, Ebbers (57. Fiel), Sukalo - Schlaudraff, Meijer
(Straub - Landgraf, Balaban, Rösler, Koen / Hecking)

Zuschauer: 8836 (ca. 2200 aus Aachen)
Gelb: Starke, de Graef, Gouiffe à Goufan - Dum, Klitzpera
Gelb-Rot: Heidrich (54.; wiederholtes Foulspiel)
Rot: Schlaudraff (38.; Nachtreten)

1:0 Bollmann (7.)
1:1 Sukalo (16.; Foulelfmeter; Schlaudraff)
2:1 Ndjeng (19.)
3:1 Müller (42.)

















(Fotos: Fritz)





Am Ende einer harten Woche mit viel Alkohol und wenig Schlaf stand mit dem Spiel in Paderborn noch ein lästiger Pflichttermin auf dem Programm. "Zweite Liga zum Abgewöhnen" - wieder einmal freitags, und das ganze in der Paderborner Mogelpackung: laut Eintrittskarte in der Paranoid-Arena, aber am Ende doch im Hermann-Löns-Stadion, in dem die Alemannia zuletzt 1997 durch ein Tor von Marco Lochen gewinnen konnte. Die Gästekurve war mehr als gut gefüllt, nur wenige der gut 2000 mitgereisten Aachener konnten aufgrund der Sichtverhältnisse ansatzweise das Spielgeschehen verfolgen.
Das war auch besser so, denn unsere Spieler schienen beim Abbau des Alkoholpegels auch nicht weiter fortgeschritten zu sein als die Fans. Mit Plaßhenrich und Reghecampf (gesperrt) sowie Rösler und Fiel (Bank) fehlte das gesamte etatmäßige Mittelfeld, dafür standen Sascha Dum, Matthias Heidrich, Goran Sukalo und Erik Meijer in der Startformation, auf der Bank saß u.a. Amateur Yunus Balaban. Diese Umstellungen erklären allerdings nicht die Schlafmützigkeit derer, die auf dem Feld standen. Paderborn war die deutlich aktivere Mannschaft und ging nach sieben Minuten verdient in Führung. Bei einer Ecke von der rechten Seite war Markus Bollmann schneller als sein Bewacher Goran Sukalo und traf per Kopf zum 1:0. Wenig später stand Dennis Schulp nach Anspiel von Garry de Graef frei vor dem Kasten, machte aber nichts daraus - vorausgegangen war ein schlampiger Querpass von Sukalo auf Mirko Casper. Nach einer Viertelstunde bekam die Alemannia die Chance, bei Null anzufangen. Jan Schlaudraff war nach Pass von Sukalo schneller als sein Gegenspieler und wurde von Torwart Starke gelegt; Goran Sukalo verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:1. Nur zwei Minuten später brachte ein Fehler von Kristian Nicht die Alemannia aber wieder auf die Verliererstraße, er ließ einen unglücklich aufspringenden, aber harmlosen Distanzschuss von Marcel Ndjeng über sich rüberhoppeln. Die erste und letzte Ausgleichschance hatte noch einmal Goran Sukalo per Kopf nach Ecke von Sergio Pinto. Der übermotivierte Jan Schlaudraff schwächte dann seine Mannschaft, als er gegen René Müller nachtrat, obwohl der den Ball schon in der Hand hatte. Der Schiedsrichter hätte kurz darauf auch den bereits verwarnten Marc Gouiffe à Gouffan nach einem harten Foul an Sergio Pinto vom Platz stellen müssen, hatte aber vor dem Spiel lecker Cevapcici gegessen. Moses Sichone, der offenbar auch nach 40 Minuten Fußball noch nicht wieder nüchtern war, leistete sich kurz darauf noch einen ganz dicken Bock, Dennis Schulp erlief sich das Leder und bediente René Müller zum 3:1. Die nächste Einladung Sichones ließen die Gastgeber aus.
Sichone blieb folgerichtig in der Kabine, aber das Spiel war entschieden. Marius Ebbers vergab die Chance zum 3:2, danach besiegelte die gelb-rote Karte gegen Matthias Heidrich die Niederlage. Auch vor Alexander Klitzperas Nase fuchtelte der Schiedsrichter mit der roten Karte, meinte es aber offenbar dieses Mal nicht ernst. Der Rest war 35-minütiges Warten auf den Abpfiff. Ich habe mich schon lange nicht mehr beim Fußball so gelangweilt.
Ausgiebig den Aufstieg gefeiert habe ich auch, und bin trotzdem am Dienstag wieder meiner Arbeit nachgegangen. Es wäre schön, wenn die Mannschaft (d.h. die nicht gesperrten Spieler) das gegen Siegen allmählich auch mal wieder tun würde.



Zurück