Fr, 21.03.03:
ALEMANNIA - LR Ahlen 3:0 (2:0)
Straub - Landgraf (46. Krontiris), Klitzpera, Lanzaat, Bediako - Rosin (72. Ferl), Mbwando, Grlic, van der Luer - Spizak (66. Zimmermann), Ivanovic
(Memmersheim - Caspers, Bayock / Berger)
Meier - Cissé (27. Zepek), Sopic, Velkoborsky - Dama (67. Bamba), Daschner (61. Bella), Bönig, Fengler, Chiquinho, Anic - Feinbier
(Kronenberg - Rath, Djenic, Mikolajczak / Firat)

Zuschauer: 9968 (ca. 90 aus Ahlen)
Gelb: Klitzpera - Velkoborsky, Bamba

1:0 Klitzpera (6.; Grlic, Lanzaat)
2:0 Mbwando (20.; Rosin, Spizak)
3:0 Ivanovic (54.)





In den Heimspielen gegen Fürth und Trier hatte es unsere Mannschaft verpasst, den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zu halten. Nach Aussage des Trainers war man dem Druck nicht gewachsen gewesen. Gegen Ahlen konnte man nun wieder befreit aufspielen. Das äußerte sich auch in der Kulisse: Zum ersten Mal seit Oktober kamen weniger als 10000 Zuschauer - was sich erwartungsgemäß eher positiv auf die Stimmung auswirkte. Der Stimmung sehr förderlich gewesen wäre es im übrigen auch, wenn der gesperrte Werner Lorant sich hinter seine Trainerbank in den S-Block gewagt hätte, aber er zog es leider vor, seine Anweisungen per Handy von der Tribüne aus zu geben. Immerhin hatten seine Kamera-Auftritte, die später im DSF-Bericht gezeigt wurden, einen immensen Unterhaltungswert. Für den wollten auch Polizei und Ordnungsdienst sorgten, die den Gästeblock nach Beschwerden der Anwohner der Merowinger Straße von Block Z nach Block V verlegten. Gegen Ahlen war das kein Problem, aber schon im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig könnten sie es bitter bereuen... Die Aktiven Alemanniafans hatten sich eine besonders originelle Choreo ausgedacht: Zu einem Spruchband "Heute machen wir das Rennen" wurden zwei große Doppelhalter mit einem Alemannia-Bus und einem Ahlener Traktor bewegt. Im Hintergrund war auf einer Hochziehfahne ein Polizeiauto zu sehen, das gegen einen Baum gefahren war.
Bei der Alemannia war Ivica Grlic nach seiner Gelbsperre wieder dabei, für ihn blieb Emmanuel Krontiris auf der Bank, und es wurde wieder wie gewohnt 4-4-2 gespielt. Auf der linken Abwehrseite erhielt Eddie Bediako den Vorzug vor Mark Zimmermann und Dirk Caspers. Ahlen spielte zu Beginn munter mit und kam auch das eine oder andere Mal gefährlich vor das Aachener Tor - bereits nach zwei Minuten hatte Dama die erste Chance für die Gäste. Allerdings ließen es die Ahlener schnell am nötigen Einsatz und Konzentration mangeln. So fiel dann auch nach nur fünf Minuten das 1:0. Bei einem Freistoß von Ivica Grlic stand Quido Lanzaat völlig frei am langen Pfosten und köpfte den Ball in die Mitte auf Alexander Klitzpera, der ähnlich unbedrängt aus kurzer Distanz die Führung erzielen konnte. Auch bei der Alemannia wirkte man nicht immer ganz bei der Sache, so kam Fengler nach Fehlpass von Quido Lanzaat zu einer guten Schusschance. Nach 20 Minuten war das Spiel so gut wie entschieden: Daniel Rosin, der sein bisher bestes Spiel für die Alemannia machte, schickte Miroslaw Spizak steil auf der linken Seite. Der legte den Ball flach in die Mitte, wo George Mbwando am langen Pfosten zum 2:0 einschoss - Ahlener Gegenwehr Fehlanzeige. Der Weißhaarige auf der Tribüne reagierte und nahm den schwachen Cissé vom Spielfeld. Velkoborsky hätte mit einem Kopfball kurz vor der Pause beinahe den Anschlusstreffer erzielt, aber es blieb beim 2:0.
Nach dem Wechsel besorgte der Gast die endgültige Entscheidung schnell selbst: Daschner bediente mit einem katastrophalen Fehlpass Josef Ivanovic, der sich die Chance nicht nehmen ließ und frei vor dem Tor Torhüter Meier ausguckte. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ die Alemannia die Zügel ein wenig schleifen, und so fand sich Chiquinho nach Vorarbeit von Feinbier und Anic frei vor dem Tor wieder, hob den Ball aber über Stephan Straub und das Tor ins Aus. Dann rettete Stephan Straub mit entschlossenem Einsatz gegen den nicht nur in dieser Szene zaghaft wirkenden Markus Feinbier. Auf der Gegenseite hätte Alexander Klitzpera mit einem schönen Dropkick nach Flanke von van der Luer seinem ersten Saisontreffer beinahe gleich den zweiten folgen lassen. Wenig später bediente Miroslaw Spizak nach Doppelpass mit Josef Ivanovic Emmanuel Krontiris. Der spitzelte den Ball am herauseilenden Meier, aber auch am langen Pfosten vorbei. Ein 4:0 wäre des Guten auch etwas zu viel gewesen - seit dem 6:1 gegen Dortmund Amat. im August 1998 hat die Alemannia nicht mehr mit vier Toren Unterschied gewonnen.
Insgesamt hat der Fußballabend so viel Spaß gemacht wie lange nicht mehr. Die Stimmung war gut, und die Mannschaft zeigte teilweise sehr ansehnlichen Fußball. Allerdings ließ die Ahlener Gegenwehr angesichts der für Ahlen heiklen Tabellensituation auch sehr zu wünschen übrig. Nach diversen Niederlagen gegen die damals teuerste Mannschaft der Regionalliga tut es jedenfalls gut, zu sehen, wo wir jetzt stehen und wo der LR Ahlen. Da Frankfurt gleichzeitig mit 2:3 gegen Trier verlor, ist der Abstand zu Platz 3 nun wieder auf fünf Punkte geschrumpft. Hoffnungen auf den Aufstieg sollte man sich deswegen aber nicht gleich wieder machen, zumal die Mannschaft ohne den Druck besser klarzukommen scheint.

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