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Straub - Landgraf (46. Krontiris), Klitzpera, Lanzaat,
Bediako - Rosin (72. Ferl), Mbwando, Grlic, van der Luer -
Spizak (66. Zimmermann), Ivanovic
(Memmersheim - Caspers, Bayock / Berger) |
Meier - Cissé (27. Zepek), Sopic, Velkoborsky -
Dama (67. Bamba), Daschner (61. Bella), Bönig, Fengler,
Chiquinho, Anic - Feinbier
(Kronenberg - Rath, Djenic, Mikolajczak / Firat) |
In den Heimspielen gegen Fürth und Trier hatte es unsere Mannschaft
verpasst, den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zu halten. Nach Aussage
des Trainers war man dem Druck nicht gewachsen gewesen. Gegen Ahlen konnte man
nun wieder befreit aufspielen. Das äußerte sich auch in der
Kulisse: Zum ersten Mal seit Oktober kamen weniger als 10000 Zuschauer - was
sich erwartungsgemäß eher positiv auf die Stimmung auswirkte. Der
Stimmung sehr förderlich gewesen wäre es im übrigen auch, wenn der
gesperrte Werner Lorant sich hinter seine Trainerbank in den S-Block gewagt
hätte, aber er zog es leider vor, seine Anweisungen per Handy von der
Tribüne aus zu geben. Immerhin hatten seine Kamera-Auftritte, die
später im DSF-Bericht gezeigt wurden, einen immensen Unterhaltungswert.
Für den wollten auch Polizei und Ordnungsdienst sorgten, die den
Gästeblock nach Beschwerden der Anwohner der Merowinger Straße von
Block Z nach Block V verlegten. Gegen Ahlen war das kein Problem, aber schon
im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig könnten sie es
bitter bereuen... Die Aktiven Alemanniafans hatten sich eine besonders
originelle Choreo ausgedacht: Zu einem Spruchband "Heute machen wir das
Rennen" wurden zwei große Doppelhalter mit einem Alemannia-Bus und
einem Ahlener Traktor bewegt. Im Hintergrund war auf einer Hochziehfahne ein
Polizeiauto zu sehen, das gegen einen Baum gefahren war.
Bei der Alemannia war Ivica Grlic nach seiner Gelbsperre wieder dabei,
für ihn blieb Emmanuel Krontiris auf der Bank, und es wurde wieder wie
gewohnt 4-4-2 gespielt. Auf der linken Abwehrseite erhielt Eddie Bediako den
Vorzug vor Mark Zimmermann und Dirk Caspers.
Ahlen spielte zu Beginn munter mit und kam auch das eine oder andere Mal
gefährlich vor das Aachener Tor - bereits nach zwei Minuten hatte Dama
die erste Chance für die Gäste. Allerdings ließen es die
Ahlener schnell am nötigen Einsatz und Konzentration mangeln. So fiel
dann auch nach nur fünf Minuten das 1:0. Bei einem Freistoß von
Ivica Grlic stand Quido Lanzaat völlig frei am langen Pfosten und
köpfte den Ball in die Mitte auf Alexander Klitzpera, der ähnlich
unbedrängt aus kurzer Distanz die Führung erzielen konnte. Auch bei
der Alemannia wirkte man nicht immer ganz bei der Sache, so kam Fengler nach
Fehlpass von Quido Lanzaat zu einer guten Schusschance. Nach 20 Minuten war
das Spiel so gut wie entschieden: Daniel Rosin, der sein bisher bestes Spiel
für die Alemannia machte, schickte Miroslaw Spizak steil auf der linken
Seite. Der legte den Ball flach in die Mitte, wo George Mbwando am langen
Pfosten zum 2:0 einschoss - Ahlener Gegenwehr Fehlanzeige. Der
Weißhaarige auf der Tribüne reagierte und nahm den schwachen
Cissé vom Spielfeld. Velkoborsky hätte mit einem Kopfball kurz
vor der Pause beinahe den Anschlusstreffer erzielt, aber es blieb beim 2:0.
Nach dem Wechsel besorgte der Gast die endgültige Entscheidung
schnell selbst:
Daschner bediente mit einem katastrophalen Fehlpass Josef Ivanovic, der sich
die Chance nicht nehmen ließ und frei vor dem Tor Torhüter Meier
ausguckte. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ die Alemannia die
Zügel ein wenig schleifen, und so fand sich Chiquinho nach Vorarbeit von
Feinbier und Anic frei vor dem Tor wieder, hob den Ball aber über
Stephan Straub und das Tor ins Aus. Dann rettete Stephan Straub mit
entschlossenem Einsatz gegen den nicht nur in dieser Szene zaghaft wirkenden
Markus Feinbier. Auf der Gegenseite hätte Alexander Klitzpera mit einem schönen
Dropkick nach Flanke von van der Luer seinem ersten Saisontreffer beinahe
gleich den zweiten folgen lassen. Wenig später bediente Miroslaw Spizak
nach Doppelpass mit Josef Ivanovic Emmanuel Krontiris. Der spitzelte den Ball
am herauseilenden Meier, aber auch am langen Pfosten vorbei. Ein 4:0 wäre
des Guten auch etwas zu viel gewesen - seit dem 6:1 gegen Dortmund Amat.
im August 1998 hat die Alemannia nicht mehr mit vier Toren Unterschied
gewonnen.
Insgesamt hat der Fußballabend so viel Spaß gemacht wie lange
nicht mehr. Die Stimmung war gut, und die Mannschaft zeigte teilweise sehr
ansehnlichen Fußball. Allerdings ließ die Ahlener Gegenwehr
angesichts der für Ahlen heiklen Tabellensituation auch sehr zu
wünschen übrig. Nach diversen Niederlagen gegen die damals
teuerste Mannschaft der Regionalliga tut es jedenfalls gut, zu sehen, wo wir
jetzt stehen und wo der LR Ahlen. Da Frankfurt gleichzeitig mit 2:3 gegen
Trier verlor, ist der Abstand zu Platz 3 nun wieder auf fünf Punkte
geschrumpft. Hoffnungen auf den Aufstieg sollte man sich deswegen aber nicht
gleich wieder machen, zumal die Mannschaft ohne den Druck besser klarzukommen
scheint.