Fr, 20.04.07:
Werder Bremen - ALEMANNIA 3:1 (0:1)
Wiese - Fritz, Pasanen, Naldo, Owomoyela - Baumann (46. Jensen), Vranjes (46. Rosenberg), Diego, Frings - Klose, Hunt (93. Almeida)
(Vander - Bischoff, Niemeyer / Schaaf)
Nicht - Stehle (90. Quotschalla), Herzig, Klitzpera, Leiwakabessy - Lehmann, Heidrich (62. Dum), Pinto, Fiel - Schlaudraff, Ebbers (81. Casper)
(Hesse - Sichone / Frontzeck)

Zuschauer: 40300 (ausverkauft; ca. 2000 aus Aachen)
Gelb: Frings - Stehle, Lehmann

0:1 Pinto (2.; Ebbers)
1:1 Jensen (50.)
2:1 Rosenberg (55.)
3:1 Diego (93.)



(Foto: Richard)













(Fotos: Booboo)







(Foto: Booboo)



(Foto: Richard)



(Foto: Booboo)

Nach drei Niederlagen in Folge musste die Alemannia in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes auch noch nach Bremen, wo selbst in Bestbesetzung kaum etwas Zählbares zu erwarten gewesen wäre. Bei der Alemannia fehlten dann neben den zahlreichen Verletzten auch noch die gesperrten Laurentiu Reghecampf und Sascha Rösler, so dass Matthias Heidrich erstmals von Beginn an spielte und die Alemannia mit nur 14 Feldspielern anreiste. Immerhin hatte Bremen in der Rückrunde auch erst 19 Tore geschossen und beim Hinspiel nur durch ein irreguläres Tor noch einen Punkt geholt. Rund 2000 Aachener begleiteten ihre Mannschaft trotz des unsäglichen Freitagstermins, der auf dieser Strecke unweigerlich mit Stress und Stau verbunden ist. Wenigstens dürfen wir (noch) freitags um 20:30 Uhr und nicht um nachmittags um 18 Uhr spielen. Interessant übrigens die Erkenntnis, dass sich einige Klischees im Leben bestätigen und es rund ums Weserstadion tatsächlich penetrant nach Fisch riecht.
Angesichts der vermeintlichen Chancenlosigkeit begann der Abend sensationell. Matthias Heidrich schickte Marius Ebbers entlang der rechten Außnlinie, der brachte den Ball nach innen, Sergio Pinto scheiterte zunächst an Tim Wiese, brachte den Ball aber im Liegen durch die Beine von Torsten Frings an Wiese vorbei ins Netz. Die restlichen 88 Minuten dominierten die Gastgeber deutlich, schon zwei Minuten nach dem 0:1 umkurvte Miroslav Klose vor der Aachener Fankurve Kristian Nicht, schoss aber nur das Außennetz an. Bremen wirkte anfangs noch ein wenig verunsichert, und die Alemannia konterte erstklassig. Marius Ebbers traf halblinks freigespielt ebenfalls nur das Außennetz. Nach rund einer Viertelstunde fing sich der Tabellenzweite und legte noch eine Schippe drauf. Angriff auf Angriff rollte auf uns zu, und unsere Mannschaft wehrte sich tapfer. 45 Minuten lang bekam immer noch irgendjemand von uns im letzten Moment den Fuß dazwischen oder schlug den Ball aus dem Strafraum. Im Zweifelsfall schossen die Bremer dann auch mal vorbei. Nach einer von vielen Ecken und einer von mehreren zu kurzen Kopfballabwehrversuchen kam Miroslav Klose auf 15 Metern zum Schuss, aber der Ball ging Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause schoss Diego erst aus 16 Metern nach Querpass von Aaron Hunt, dann aus halblinker Position gleich zweimal rechts vorbei. Von den Meisterschalen und der Blitztabelle auf der Anzeigetafel war bis zur Pause nichts zu sehen.
Das Glück schien zunächst auch im zweiten Durchgang mit uns zu sein, als die erste Bremer Großchance irgendwo in den Wolken landete. Leider hatte Thomas Schaaf mit zwei Wechseln zur Pause zwei Volltreffer gelandet. Über Owomoyela, Rosenberg und Klose wurde der eingewechselte Daniel Jensen freigespielt, der Kristian Nicht zum überfälligen 1:1 überwand. Fünf Minuten später verrannte sich die Alemannia in der Vorwärtsbewegung, Jensen schlug einen langen Ball auf den ebenfalls eingewechselten Markus Rosenberg. Der legte den Ball mit dem Kopf am in dieser Szene indisponierten Alexander Klitzpera vorbei und traf zum 2:1. Bei unserer Mannschaft ging nach vorne wenig, aber immerhin blieben wir dank mangelhafter Bremer Chancenauswertung im Spiel. Patrick Owomoyela traf aus 25 Metern nur die Latte, und Miroslav Klose eine Viertelstunde vor dem Ende den linken Pfosten. Zehn Minuten vor Schluss lagen wir nach wie vor nur mit einem Tor hinten, genau die Zeit, um das Unmögliche vielleicht doch noch irgendwie wahr zu machen. In diesem Moment brachte Michael Frontzeck Defensivspieler Mirko Casper für Stürmer Marius Ebbers. Auf der Bank saß als letzte Offensivoption noch U19-Stürmer Marco Quotschalla, der erst zur 90. Minute kam. Trotz allem kam die Alemannia dem Ausgleich kurz vor Schluss noch sehr nahe. Es gab einige Ecken und Freistöße, von denen die meisten in Abwesenheit von Reghecampf von Sergio Pinto auf den am kurzen Pfosten wartenden Torsten Frings geschlagen wurden. In einer Szene wäre der Ball fast doch noch drin gewesen, aber Jan Schlaudraffs Schuss blieb letztendlich an irgendeinem verfickten Bremer Abwehrbein hängen. Der letzte Freistoß wurde dann auch noch abgewehrt, und Diego traf aus 60 Metern zum 3:1 ins von Kristian Nicht verlassene Tor.
Die offensiv beeindruckend aufspielenden Bremer gewannen natürlich hochverdient, aber trotz allem wäre hier etwas dringewesen. Genau wie bei den anderen Auswärtsspielen bei den Top-Mannschaften der Liga hatte die Alemannia gut mitgehalten, aber am Ende einen Dreck mit nach Hause genommen. Wie bitter das ist, zeigte sich leider bei den Ergebnissen am Samstag.



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