Mi, 19.12.01:
FSV Mainz 05 - ALEMANNIA 0:1 (0:0)
Wache - Bodog, Friedrich, Neustädter, Skrinjar - Babatz (28. Weiland), Kramny, Schuler (76. Bediako) - Thurk, N'Kufo (65. Voronin), Ziemer
(Hoffmeister - Christ, Hock, Probst / Klopp)
Straub - Landgraf, Heeren (46. Rudan), Spanier, Zernicke - Rauw, Bayock, Grlic, Pflipsen (66. T. Diane), Zimmermann (46. Caillas) - Xie Hui
(Memmersheim - F. Schmidt, Gunesch, Lämmermann / Berger)

Zuschauer: 8118 (ca. 400 aus Aachen)
Gelb: Kramny, Ziemer, Skrinjar - Pflipsen, Bayock, Spanier
Gelb-Rot: Thurk (55.; wiederholtes Foulspiel)
20 Minuten Unterbrechung nach 15 Spielminuten wegen Verletzung des Schiedsrichters

0:1 Grlic (76.)





Ein hässliches Stadion. Rot-Weiß gekleidete Suffköppe. Schlechte Karnevalslieder. Genau, Alemannia hatte ein Auswärtsspiel in Düsseldorf. Oder war es Cöln? Schwer zu sagen, am Rhein ist eine Stadt wie die andere. Jedenfalls mussten wir zum Tabellenführer der zweiten Liga. Nachdem in der gesamten Hinrunde auswärts nur ein Punkt gelang, und man zuletzt auf des Gegners Platz dreimal in Folge fünf Tore kassiert hatte, ging man zumindest für die Wettbüros als klarer Außenseiter in die Begegnung. Die in Bochum ausgewechselten Frank Schmidt und Sascha Hildmann blieben ebenso wie Taifour Diane auf der Bank bzw. auf der Tribüne, dafür rückten Mark Spanier, Thierry Bayock und Mark Zimmermann wieder in die Startelf.
Nur 8118 Zuschauer (und das beim Spitzenreiter) sahen eine recht schwache erste Halbzeit, die nach einer Viertelstunde ihren ersten Höhepunkt hatte. Irgendwo nahe der Mittellinie wurde der Schiedsrichter von einem Mainzer Spieler sauber KO geschossen. Das Spiel musste für gut zwanzig Minuten unterbrochen werden. Während per Durchsage ein neuer Linienrichter gesucht und gefunden wurde, nutzten die ca. 400 mitgereisten Aachener Fans die Unterbrechung dazu, versäumte Pinkelpausen nachzuholen oder sich die Zeit mit der Polizei zu vertreiben. Als es weiterging, wurde das Spiel auch nicht besser. Aachen war bis auf ein Abseitstor harmlos im Spiel nach vorne, stand aber im Gegensatz zu den letzten Auswärtsspielen hinten diszipliniert und relativ sicher. Echte Gefahr drohte erstmals, als Ivica Grlic einen Mainzer Freistoß aus 20 Metern so abfälschte, dass der Ball das Lattenkreuz nur knapp verfehlte. Wenig später war Schuler nach Fehler von Spanier frei durchgebrochen, scheiterte aber an Straub. Beim anschließenden Eckball lenkte Stephan Straub einen Kopfball von Bodog gegen die Latte.
Nach dem Wechsel Aufregung, als direkt vor dem Aachener Block Zernicke von Thurk gefoult wurde und sich schreiend am Boden wälzte. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem Olivier Caillas Eugen Hach Konkurrenz machte und der Schiedsrichter teilweise völlig den Überblick verlor. Für das Foul gab es Gelb-Rot, die Szenen danach blieben ungeahndet. In Überzahl machte Aachen jetzt Druck und konnte oft nur durch Fouls gestoppt werden. Xie Hui verlängerte eine Ecke von Ivica Grlic auf den eingewechselten Taifour Diane, der freistehend einen Kopfball neben das Tor setzte. Einige Minuten späer stand Diane nach Doppelpass mit Xie Hui völlig frei vor Torwart Wache, zielte aber am linken Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde vor dem Ende dann Freistoß für die Alemannia aus gut 20 Metern Torentfernung. "Zernicke, Zernicke" forderten die Fans (und nicht etwa "Erwin" oder gar "Delzepich"), hatte der doch im Jahr zuvor die Aachener in Mainz in Führung geschossen. Tatsächlich stand Zernicke zur Ausführung des Freistoßes bereit, aber es war schließlich Ivica Grlic, der den Ball zum 0:1 ins rechte untere Eck schlenzte. Während im Fanblock kräftig gefeiert wurde, brachte unsere Mannschaft irgendwie den ersten Auswärtssieg über die Runden, obwohl es noch mehrmals eng vor dem Kasten von Stephan Straub wurde, und obwohl Xie Hui und Olivier Caillas eine Konterchance verstolperten und Thierry Bayock das vom stürmenden Wache alleingelassene Tor nicht traf.
Mit diesem Sieg lässt sich beruhigt in die Winterpause gehen und Weihnachten feiern. Fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind schon sind ein gutes Polster für das schwere Heimspiel gegen Hannover im Februar. Nur eines hat heute nachdenklich gestimmt: nach der Auswechslung von Henri Heeren stand in der zweiten Halbzeit kein einziger Spieler aus unserer Aufstiegself auf dem Platz. Weder Frank Schmidt noch Stephan Lämmermann wurden eingewechselt, und Clirim Bashi wurde von Jörg Berger aussortiert.

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