Zuschauer: 8000 (darunter "zahlreiche" aus Aachen)
0:1 J. Schnitzler (11.)
1:1 Berning (39.)
2:1 Dumoulin ? (93.)
* Das Spiel war nach den damaligen Regeln mit dem ersten Tor in der
Verlängerung beendet.
"Alemannia enttäuschte angenehm, spielte sogar durchweg besser,
hatte aber kein Glück. Eine unverdiente Niederlage! [...] Strater war
durchgekommen und knallte aufs Tor, der nicht sehr sichere Hüter Kelter
wehrte nur schwach ab, Salomon erwischte das Leder, schoß aber gegen
die Latte; nun stand aber er Torschütze Schnitzler da und beförderte
den Ball endgültig und unwiderruflich ins Tor. [...] Hier lieferte Wicke
ein grandioses Spiel. So gut haben wir ihn noch nicht gesehen. Er war
unbestritten der weitaus beste Mann auf dem Platz und erhielt bei seinen
Soloaktionen mehrfach Beifall auf offener Szene, zumal ihn das Publikum gleich
zu seinem Liebling erkoren hatte. Münzenbergs Namen muß aber gleich
neben ihm genannt werden. Sein Spiel war noch virtuoser. [...] Ganz
überraschend fiel in der 40. Minute der Ausgleichstreffer. Der Ball wurde
vors Aachener Tor gespielt, Berning und Baake strebten gleichzeitig zu ihm.
Berning schoß gegen Baakes Bein, von wo aus der Ball in
mäßigem Tempo aufs Tor rollte. Zolper, dem die Sicht versperrt war,
erblickte ihn zu spät und ließ ihn ungehindert ins Tor laufen.
[...] Schiedsrichter Peters (Borussia M.Gladbach), der anstelle des zum
Länderspiel nach Berlin gefahrenen Dr. Bauwens das Spiel leitete und sich
dabei nicht gerade auszeichnete (Vorteilsregel!), ließ die Mannschaften
trotz der Bitten der Alemannen sofort wieder antreten, also: Ohne Pause in die
Verlängerung, in der bekanntlich das erste Tor sofort entscheidet. Und es
fiel schneller als erwartet. Bereits nach drei Minuten war alles vorbei.
Während die abgekämpften Alemannen vorne mit letzter Kraft
wühlten, war auf der anderen Seite Berning auf Rechtsaußen
durchgebrannt, flankte zum alleinstehenden Mittelstürmer Finken, der den
Ball über den heranstürmenden Zolper hinweg vors Tor gab, wo der
Linksaußen Dumoulin mit Ruhe ins verwaiste Alemannenheiligtum einschob.
Einen Herzschlag lang lähmendes Entsetzen im Aachener Lager, doch da
brauste schon der Jubel des Sülzer Anhangs los, der auf den Platz
stürmte und seine siegreiche Mannschaft umringte."
(Echo der Gegenwart)
* letztes Spiel von Wilhelm Franken, der eine Woche später wieder
für seinen Heimatverein Rhenania Würselen auflief
* letztes Pflichtspiel von Max Salomon
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