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Rott (46. Becker) - Kern (77. Süß), Uster (46. Ciuca),
Vural (46. Beisel), Wolf (76. Schmidt) - Juskic, Leitl,
Jovanovic (67. Gullasch), Theres (46. Hasa) - Saridogan,
Beigang (46. Atmani)
(Trainer: Labbadia) |
Nicht - Landgraf (60. Paulus), Klitzpera, Sichone, Blank -
Brinkmann (60. Plaßhenrich), Hengen (46. Rolfes),
Fiel (60. Noll) - Gomez, Bruns (60. Pinto), Iwelumo
(Trainer: Hecking) |
Nach zwei vielversprechenden Tests gegen niederklassige Mannschaften traf
die Alemannia mit dem Regionalligaaufsteiger SV Darmstadt 98 auf den ersten
etwas ernsthafteren Gegner. Austragungsort war Erbach im Odenwald, 50
Kilometer hinter Darmstadt. Das Spiel war eine der Hauptattraktionen des
dortigen Wiesenmarktes, einer großen Kirmes mit Wildwasserbahn,
Riesenrad usw. Eigentlich war es sehr nett dort, aber zehn Minuten vor
Spielbeginn hatte man auf der verzweifelten Suche nach dem Eingang zum
Sportplatz weder einen Blick für die zahlreichen leicht bekleideten
15-jährigen noch für das kulinarische Angebot übrig, sondern
bahnte sich, Eis und Zuckerwatte essende Familien umrempelnd, seinen Weg
zum Kassenhäuschen unterm Riesenrad, um stolze neun Euro für ein
Testspiel zu bezahlen. Das war immerhin ein Euro weniger als es in Goch
kosten wird, aber dennoch ist davon auszugehen, dass der Eintritt zu den
sieben Vorbereitungsspielen soviel kostet wie eine halbe Dauerkarte. Immerhin
gab es für die 18 Mark einen schönen Ground zu sehen, eine
Trabrennbahn mit großer alter Holztribüne und Stehrängen auf
der Gegengerade.
Die Alemannia, ohne Erik Meijer, Jens Scharping, Kai Michalke und Thomas
Stehle, spielte wie in den vorangegangenen Spielen im 4-3-3-System mit
Cristian Fiel auf der Position hinter den Spitzen. Die von Bruno Labbadia
trainierten Lilien erwischten den besseren Start und gingen nach einer
Viertelstunde durch Nico Beigang in Führung, der auf der linken Seite
völlig frei auf Kristian Nicht zulaufen konnte. Nach einer knappen
halben Stunde hatte die Alemannia die erste gute Szene durch Chris Iwelumu,
dessen Schuss von Torwart Ferenc Rott über die Latte gelenkt wurde. Den
anschließenden Eckball legte Cristian Fiel zurück auf Willi
Landgraf, der den Ball - wahrscheinlich vom Pokallos angespornt - aus 20
Metern in den Winkel drosch. In der zweiten Hälfte bediente der
eingewechselte Sergio Pinto mit einer präzisen Flanke Chris Iwelumo, der
zum 2:1 einköpfte. Kurz vor Schluss war es wieder der
großgewachsene Neuzugang von Stoke City, der sich bei einem
Pinto-Freistoß am höchsten schraubte und den 3:1-Endstand
herstellte.
Alles in allem machte auch das dritte Testspiel Hoffnung auf eine
erfolgreiche Saison. Vor allem der in Wegberg-Beeck unglücklich
aussehende Chris Iwelumo stellte seine Stärke im Kopfballspiel
eindrucksvoll unter Beweis. Am Dienstag geht das Vorbereitungsprogramm
weiter, wenn man 10 Euro hinblättern muss, um Leute in königsblauen
Trikots zu sehen, die man eigentlich gar nicht sehen will.