Fr, 13.09.02:
ALEMANNIA - Karlsruher SC 2:0 (0:0)
Straub - Bediako, Mbwando, Lanzaat, Heeren - van der Luer, Grlic, Pflipsen, Lämmermann - Spizak, Ivanovic (85. F. Schmidt)
(Memmersheim - Benthin, Gunesch, Zimmermann / Berger)
Walter - Rothenbach, Waterink, Kracht, Haffner - Trares (75. Saenko), Melkam, Graf, Cetin (75. Hoeft), Fuchs (68. Engelhardt) - Fritz
(Becker - Grimm, Eggimann, Lamptey / Kuntz)

Zuschauer: 9555 (ca. 250 aus Karlsruhe)
Gelb: Lanzaat - Fritz, Kracht

1:0 Grlic (66.; van der Luer)
2:0 Ivanovic (70.; Pflipsen, Heeren)

Nach vier sieglosen Spielen zum Saisonauftakt empfing die Alemannia mit dem Karlsruher SC einen vermeintlich idealen Aufbaugegner. Aus vier Spielen seit dem Wiederaufstieg war die Alemannia mit drei Siegen und einem Unentschieden gegangen; in der laufenden Saison stand der KSC mit bisher zwei Punkten noch schlechter da als unsere Elf. Bei der Alemannia ersetzte Edwin Bediako auf der rechten Abwehrseite den gesperrten Willi Landgraf. Im Mittelfeld wählte Jörg Berger mit Stephan Lämmermann anstelle von Frank Schmidt die etwas offensivere Variante. Nur 9500 Zuschauer fanden den Weg an Gerhard Schröders Wahlveranstaltung vorbei ins Stadion.
Zu Beginn des Spiels zeigte sich der Gast aus Karlsruhe wacher. Zwei Karlsruher setzten sich an der Eckfahne gegen drei Aachener durch, Aydin Cetin spielte zurück auf Daniel Graf, dessen Flachschuss am linken Pfosten vorbeistrich. Auf der anderen Seite hatte Eddie Bediako mit einem Kopfball nach Freistoß von Eric van der Luer die erste Torchance. Nach Doppelpass mit Karlheinz Pflipsen hatte van der Luer nach einer Viertelstunde die erste ganz große Chance, scheiterte aber am gut reagierenden Torwart Walter sowie an der vorschnell gehobenen Fahne des Linienrichters. Nach einer halben Stunde verstolperte Josef Ivanovic an der linken Torauslinie die nächste Chance. In der Mitte wartete Miroslaw Spizak, am langen Pfosten Ivica Grlic, aber Ivanovic versuchte es letztendlich selbst und scheiterte an Thomas Walter. Die insgesamt beste Chance in der ersten Hälfte hatte aber der KSC. Im Anschluss an eine Bilderbuchkombination auf der linken Seite flankte Daniel Graf auf Clemens Fritz, der aus acht Metern frei zum Kopfstoß kam. Stephan Straub reagierte blitzschnell und verhinderte den Rückstand. Zur Pause gab es erstmals in dieser Saison Pfiffe von den Rängen.
Wie schon in der ersten Halbzeit erwischte der Gast nach dem Wechsel den besseren Start. Danny Fuchs ließ zuerst Quido Lanzaat ins Leere laufen, dann George Mbwando. Stephan Straub konnte seinen Flachschuss mit dem Fuß parieren. Der Rückstand wäre mittlerweile gar nicht mal unverdient gewesen. Zum Glück kam in der Folgezeit einige Hektik auf, die auf dem engen Tivoli letztlich der Alemannia zugute kam. Erster Auslöser war eine Szene, in der Karlheinz Pflipsen von hinten vom Ex-Alemannen Bernhard Trares umgestoßen wurde. Josef Ivanovic zimmerte den Abpraller aus sechs Metern direkt auf den Torwart. In den folgenden Minuten wurde es richtig laut im Stadion, und unsere Spieler setzten ungeahnte Reserven frei. Miroslaw Spizak lief auf der linken Seite zwei Gegnern davon, konnte sich aber nicht so recht zwischen Torschuss und Flanke entscheiden, so dass der Ball im Endeffekt am langen Pfosten vorbeirollte. Pflipsen sorgte aus 25 Metern für den nächsten gefährlichen Schuss auf das Karlsruher Tor. Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr war es wieder der in der zweiten Hälfte stark aufspielenden Pflipsen, der den Ball aus 18 Metern volley in die Arme von Walter drosch. Dann warf sich Thijs Waterink in einen Schuss von Pflipsen und berührte den Ball dabei mit der Hand. Der Schiedsrichter verlegte das Handspiel außerhalb des Strafraums und Ivica Grlic verzog den folgenden Freistoß knapp. Der Unparteiische wirkte in der aufkommenden Hektik zunehmend überfordert. Josef Ivanovic schubste einen ballführenden Gegner um, und Eric van der Luer nutzte die Gunst der Stunde zu einer Flanke auf Ivica Grlic. Der nahm den Ball volley und traf ihn perfekt, der Ball landete zum 1:0 im langen Eck. Vier Minuten später stürmte Henri Heeren nach Doppelpass von Pflipsen auf das Tor zu. Ein Karlsruher grätschte dazwischen, aber Josef Ivanovic stand goldrichtig und schlenzte den Ball mit links zum 2:0 ins lange Eck. Zehn Minuten vor Schluss hatte Saenko eine gute Chance zum Anschlusstreffer, auf der anderen Seite hätte bei Kontern auch noch das 3:0 fallen können. Stephan Lämmermann verließen frei vor dem Tor die Kräfte, und Miroslaw Spizak traf nach schöner Freistoßvariante und umständlicher Ballannahme das Tor nicht.
Der erste Sieg der Alemannia war aufgrund der zweiten Halbzeit insgesamt verdient. Die drei Punkte waren angesichts der Tabellensituation auch bitter nötig. So lässt sich halbwegs beruhigt in die folgenden Auswärtsspiele in Duisburg und Trier gehen.

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