Mo, 11.02.08:
ALEMANNIA - 1.FC Köln 3:2 (1:1)
Straub - Polenz, Klitzpera, Herzig, Leiwakabessy - Reghecampf (81. Lagerblom), Lehmann, Fiel, Krontiris (76. Pecka) - Kolev, Ebbers (87. Olajengbesi)
(Hohs - Casper, Nemeth, Mosquera / Seeberger)
Mondragon - Özat, McKenna, Mohamad, Ehret - Broich (63. Scherz), Antar (64. Chihi), Mitreski, Vucicevic (85. Andre) - Helmes, Novakovic
(Kessler - Matip, Gambino, Nickenig / Daum)

Zuschauer: 20200 (ausverkauft; ca. 3000 aus Köln)
Gelb: Reghecampf, Krontiris, Herzig, Fiel - McKenna

0:1 Helmes (29.)
1:1 Reghecampf (37.; Foulelfmeter; Herzig)
2:1 Krontiris (48.; Fiel)
3:1 Fiel (74.; Reghecampf)
3:2 Helmes (89.; Foulelfmeter)



























Sechs Siege, sechs Unentschieden, sechs Niederlagen, 25:25 Tore - bei soviel Mittelmaß muss man sich an den kleinen Freuden des Lebens festhalten wie DFB-Pokal (mittlerweile auch erledigt) oder Siege gegen Cöln und Gladbach. Zur Feier des Tages wurden jede Menge kleine gelbe Schwenkfähnchen mit Sponsorenaufdruck verteilt, Sascha Rösler war als Fernsehexperte geladen, und sogar Christoph Daum winkte ebenso fröhlich wie debil in die pöbelnde Menge. Dabei wurde man unter den Cölner Fans nicht müde, zu betonen, dass Aachen sowieso kein Derbygegner sei. Das ist natürlich richtig und sehr schade für Cöln, die Zeit der Derbies zwischen dem Cölner BC und Sülz 07 ist nun seit genau 60 Jahren vorbei.
Bei der Alemannia rückte Cristian Fiel nach abgelaufener Gelbsperre wieder für Pekka Lagerblom in die Mannschaft. In der Anfangsphase wurde auf unserer Seite mächtig Gas gegeben. Die Gäste hatten erst einmal bis auf einige Konter und einen ungeahndeten Rempler von Eret gegen Marius Ebbers im Strafraum wenig entgegenzusetzen. Mitte der ersten Halbzeit kam der KBC etwas besser ins Spiel und nutzte nach einer knappen halben Stunde seinen ersten gelungen Angriff abgebrüht zur Führung. Jérome Polenz unterlief einen langen Abschlag des Torwarts, und Wucicewicz legte quer auf Helmer, der in der Mitte Jeffrey Leiwakabessy entwischte. Die Gäste hatten mit der Führung im Rücken kurzfristig Hochwasser Oberwasser, bis nach 35 Minuten Laurentiu Reghecampf mit einer Hereingabe von rechts den angelegten Arm von Eret traf. Der folgende Aufschrei im Stadion und die Proteste unserer Spieler beeindruckten Schiedsrichter Sippel offenbar so sehr, dass er bei Mohammeds zaghaftem homoerotischen Annäherungsversuch gegen Nico Herzig bei der anschließenden Ecke auf den Punkt zeigte. Laurentiu Reghecampf verwandelte sicher zum 1:1. Wenig später traf Matthias Lehmann mit einem Freistoß aus 35 Metern nur den linken Pfosten.
Der Pausenstand ging in Ordnung, aber nach dem Wechsel spielte nur noch die Alemannia, die sich vor allem deutlich einsatz- und lauffreudiger zeigte als der Aufstiegsfavorit. So wurde nach Pass von Marius Ebbers und Kopfballverlängerung von Emmanuel Krontiris Cristian Fiels Schussversuch abgeblockt, aber Fiel setzte gut nach und legte Emmanuel Krontiris das 2:1 auf. Einige Minuten später legte Krontiris für Laurentiu Reghecampf auf, aber der legte sich den Ball erst umständlich von einem Fuß auf den anderen, bevor Mondracon seinen abgefälschten Schuss aus dem Eck holte. Die Leute im Gästeblock waren mittlerweile ziemlich bedient und ruhig, während es beim "Scheiß FC Cöln"-Wechselgesang richtig laut wurde. Mitte der zweiten Hälfte übersah Emmanuel Krontiris den besser postierten Laurentiu Reghecampf und schlenzte den Ball rechts am Tor vorbei. Nach 74 Minuten legte Reghecampf den Ball links auf Cristian Fiel, der zum 3:1 unter die Latte traf. Noch war aber genug Zeit, auch diesen Zwei-Tore-Vorsprung zu verspielen. Zwei Minuten vor Schluss stieß Lubos Pecka im Strafraum Helmer um, und der verwandelte selbst zum 3:2. In der Nachspielzeit wurde es noch einmal hektisch im Aachener Strafraum, mit viel Pech wäre noch Schertz mit einem Kopfball das 3:3 geglückt.
Das wäre wirklich bitter geworden, stattdessen konnte man nach dem ersten Heimsieg gegen Sülz seit 1969 rundum zufrieden nach Hause gehen. Die Alemannia hatte eine vor allem kämpferisch hervorragende Leistung geboten und absolut verdient gewonnen, auch wenn 07 natürlich wieder einmal bewusst benachteiligt worden ist. Einige ganz Kranke waren nach dem Spiel schon wieder dabei, die Tabelle herauszukramen und den Abstand nach oben auszurechnen. Wie auch immer. Entscheidend sind aber nur folgende Zahlen: Alemannia Aachen: sechs Punkte - Sülz 07: null Punkte. Wenn die am Ende den Aufstieg mit weniger als sechs Punkten Abstand verkacken, war es für uns eine erfolgreiche Saison. Die müssen aufsteigen und haben bei weiteren Misserfolgen schnell die Ziegenscheiße am Dampfen, wir können jetzt erstmal relativ entspannt in die nächsten Spiele gehen.



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