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Straub - Polenz, Klitzpera, Herzig, Leiwakabessy -
Reghecampf (81. Lagerblom), Lehmann, Fiel,
Krontiris (76. Pecka) - Kolev, Ebbers (87. Olajengbesi)
(Hohs - Casper, Nemeth, Mosquera / Seeberger) |
Mondragon - Özat, McKenna, Mohamad, Ehret -
Broich (63. Scherz), Antar (64. Chihi), Mitreski,
Vucicevic (85. Andre) - Helmes, Novakovic
(Kessler - Matip, Gambino, Nickenig / Daum) |
Sechs Siege, sechs Unentschieden, sechs Niederlagen, 25:25 Tore - bei soviel
Mittelmaß muss man sich an den kleinen Freuden des Lebens
festhalten wie DFB-Pokal (mittlerweile auch erledigt) oder Siege gegen
Cöln und Gladbach. Zur Feier des Tages wurden jede Menge kleine
gelbe Schwenkfähnchen mit Sponsorenaufdruck verteilt, Sascha Rösler
war als Fernsehexperte geladen, und sogar Christoph Daum winkte ebenso
fröhlich wie debil in die pöbelnde Menge. Dabei wurde man unter den
Cölner Fans nicht müde, zu betonen, dass Aachen sowieso kein
Derbygegner sei. Das ist natürlich richtig und sehr schade für
Cöln, die Zeit der Derbies zwischen dem Cölner BC und Sülz 07
ist nun seit genau 60 Jahren vorbei.
Bei der Alemannia rückte Cristian Fiel nach abgelaufener Gelbsperre
wieder für Pekka Lagerblom in die Mannschaft. In der Anfangsphase wurde
auf unserer Seite mächtig Gas gegeben. Die Gäste hatten erst einmal
bis auf einige Konter und einen ungeahndeten Rempler von Eret gegen Marius
Ebbers im Strafraum wenig entgegenzusetzen. Mitte der ersten Halbzeit kam der
KBC etwas besser ins Spiel und nutzte nach einer knappen halben Stunde seinen
ersten gelungen Angriff abgebrüht zur Führung. Jérome Polenz
unterlief einen langen Abschlag des Torwarts, und Wucicewicz legte quer auf
Helmer, der in der Mitte Jeffrey Leiwakabessy entwischte. Die Gäste
hatten mit der Führung im Rücken kurzfristig
Hochwasser Oberwasser, bis nach 35 Minuten Laurentiu
Reghecampf mit einer Hereingabe von rechts den angelegten Arm von Eret traf.
Der folgende Aufschrei im Stadion und die Proteste unserer Spieler
beeindruckten Schiedsrichter Sippel offenbar so sehr, dass er bei Mohammeds
zaghaftem homoerotischen Annäherungsversuch gegen Nico Herzig bei der
anschließenden Ecke auf den Punkt zeigte. Laurentiu Reghecampf
verwandelte sicher zum 1:1. Wenig später traf Matthias Lehmann mit
einem Freistoß aus 35 Metern nur den linken Pfosten.
Der Pausenstand ging in Ordnung, aber nach dem Wechsel spielte nur noch die
Alemannia, die sich vor allem deutlich einsatz- und lauffreudiger zeigte als
der Aufstiegsfavorit. So wurde nach Pass von Marius Ebbers und
Kopfballverlängerung von Emmanuel Krontiris Cristian Fiels Schussversuch
abgeblockt, aber Fiel setzte gut nach und legte Emmanuel Krontiris das 2:1
auf. Einige Minuten später legte Krontiris für Laurentiu Reghecampf
auf, aber der legte sich den Ball erst umständlich von einem Fuß
auf den anderen, bevor Mondracon seinen abgefälschten Schuss aus dem
Eck holte. Die Leute im Gästeblock waren mittlerweile ziemlich bedient
und ruhig, während es beim
"Scheiß FC Cöln"-Wechselgesang richtig laut wurde. Mitte
der zweiten Hälfte übersah Emmanuel Krontiris den besser postierten
Laurentiu Reghecampf und schlenzte den Ball rechts am Tor vorbei. Nach 74
Minuten legte Reghecampf den Ball links auf Cristian Fiel, der zum 3:1 unter
die Latte traf. Noch war aber genug Zeit, auch diesen Zwei-Tore-Vorsprung
zu verspielen. Zwei Minuten vor Schluss stieß Lubos Pecka im Strafraum
Helmer um, und der verwandelte selbst zum 3:2. In der Nachspielzeit wurde es
noch einmal hektisch im Aachener Strafraum, mit viel Pech wäre noch
Schertz mit einem Kopfball das 3:3 geglückt.
Das wäre wirklich bitter geworden, stattdessen konnte man nach dem ersten
Heimsieg gegen Sülz seit 1969 rundum
zufrieden nach Hause gehen. Die Alemannia hatte eine vor allem
kämpferisch hervorragende Leistung geboten und absolut verdient
gewonnen, auch wenn 07 natürlich wieder einmal bewusst benachteiligt
worden ist. Einige ganz Kranke waren nach dem Spiel schon wieder dabei, die
Tabelle herauszukramen und den Abstand nach oben auszurechnen. Wie auch
immer. Entscheidend sind aber nur folgende Zahlen: Alemannia Aachen: sechs
Punkte - Sülz 07: null Punkte. Wenn die am Ende den Aufstieg mit weniger
als sechs Punkten Abstand verkacken, war es für uns eine erfolgreiche
Saison. Die müssen aufsteigen und haben bei weiteren Misserfolgen schnell
die Ziegenscheiße am Dampfen, wir können jetzt erstmal relativ
entspannt in die nächsten Spiele gehen.