So, 09.11.03:
ALEMANNIA - Arminia Bielefeld 2:0 (1:0)
Straub - Landgraf (79. Mbwando), Klitzpera, Lanzaat, Blank - Grlic, Paulus, Pflipsen (89. van der Luer), Brinkmann - Meijer, Krontiris (46. Gomez)
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, Bayock / Berger)
Hain - Borges, Benschneider, Gabriel - Porcello (80. Küntzel), Kauf, Rauw (46. Murawski), Dammeier - Ben Katanha (46. Sinisterra), Boakye, Vata
(Eilhoff - Bogusz, Owomoyela, Lense / Möhlmann)

Zuschauer: 15781 (ca. 600 aus Bielefeld)
Gelb: Landgraf, Meijer - Rauw

1:0 Grlic (28.; Foulelfmeter; Krontiris)
2:0 Gomez (87.; Pflipsen, Meijer)







Nach der Niederlage im Montagsspiel in Berlin war man bei der Alemannia wieder ein wenig auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Im Heimspiel gegen Bielefeld bestand nun die Gelegenheit, mit einem Sieg zumindest für einen Tag die Tabellenspitze zurückzuerobern. Dazu rückte Willi Landgraf wieder auf die rechte Abwehrseite, nachdem es in Berlin auf dieser Position auch ohne ihn reichlich Chaos gab. Bei Bielefeld spielte Bernd Rauw an alter Wirkungsstätte von Beginn an - sein Auftritt geriet allerdings eher unglücklich, gelb-rot-gefährdet wurde er schon zur Pause ausgewechselt. Knapp 16000 Zuschauer sorgten für die größte Kulisse in einem Ligaspiel seit über einem Jahr - bei einem Sieg in Berlin wären es wohl noch einige Tausend mehr geworden. Leider war die Stimmung wie so oft bei gut gefüllten Rängen mäßig.
Ungeachtet dessen machte die Alemannia mächtig Dampf. Nach drei Minuten verlängerte Detlev Dammeier einen Freistoß von Emmanuel Krontiris in Richtung eigenes Tor. Torwart Mathias Hain machte sich lang und lenkte den Ball über die Latte. Dann nutzte Ivica Grlic einen Freiraum im Mittelfeld zu einem Schuss aus 30 Metern aus vollem Lauf, der genau gepasst hätte, wenn Hain ihn nicht mit einer Glanztat aus dem Winkel geholt hätte. Mitte der ersten Halbzeit war die Alemannia hochüberlegen dank entschlossenerem (aber auch kraftraubenderem) Auftreten und engagierterem Zweikampfverhalten. Der Arminia blieb kaum einmal Zeit zum Luftholen. Nur die starken Leistung von Mathias Hain rettete den Gästen bis dahin das 0:0 - so auch bei einem etwas zu lasch geratenen Volleyschuss von Karlheinz Pflipsen aus 13 Metern, den Hain gerade noch mit den Fingerspitzen erreichen konnte. Wenig später bekam die Arminia nach einem Eckball das Leder nicht aus der Gefahrenzone, und Ivica Grlic setzte aus 12 Metern zum Nachschuss an. Artistisch rettete Bernd Rauw in dieser Situaton mit dem Kopf. Nach 28 Minuten musste ein Elfmeter herhalten, um Hain zu überwinden. Dennis Brinkmann schickte Stefan Blank mit einem Hackentrick auf der linken Seite entlang der Außenlinie. Blank fand in der Mitte Emmanuel Krontiris, der noch von Gabriel bedrängt wurde. Der fiel schließlich auf den Boden und versuchte, mit den Händen, Ball und Gegner aufzuhalten. Ivica Grlic übernahm die Verantwortung und zimmerte den Ball hoch zum 1:0 in die Mitte. Nach Freistoß von Grlic und Kopfball von Ex-Bielefelder Alexander Klitzpera war es wieder Mathias Hain, der mit einem starken Reflex das 2:0 verhinderte. Auf der anderen Seite konnte sich Stephan Straub bei einem Schuss von Detlev Dammeier auszeichnen.
Nach der Halbzeit blieb Emmanuel Krontiris verletzungsbedingt in der Kabine, für ihn kam Daniel Gomez. Die erste gute Gelegenheit hatte wieder die Alemannia. Eine Hereingabe von Frank Paulus ließ Daniel Gomez auf Erik Meijer durch. Der war zu überrascht zum Abschluss und legte zurück auf Karlheinz Pflipsen, der noch einen Bielefelder aussteigen ließ und schließlich mit links am rechten Pfosten vorbeischoss. Bielefeld wurde allmählich stärker und hatte zeitweise mehr vom Spiel. Ganz große Chancen blieben aber zum Glück aus, dafür war die Alemannia bei Kontern gefährlich. Einer davon endete mit einer Kollision zwischen Mathias Hain und Karlheinz Pflipsen, bei der der Schiedsrichter nicht auf Elfmeter entschied. Drei Minuten vor Schluss zog Karlheinz Pflipsen an der linken Seitenauslinie zwei Gegner auf sich und schaffte es noch, den Ball an der Linie entlang zu Erik Meijer zu spielen. Der sah in der Mitte Daniel Gomez, der mit dem 2:0 seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Alemannia erzielte.
Mit dem 2:0 war das Spiel entschieden. Trotz nachlassender Kräfte in der zweiten Hälfte hatte die Alemannia ebenso verdient wie sourverän gewonnen. Es war der fünfte Heimsieg in Folge - soviel wie seit dem Aufstiegsjahr 1998/99 nicht mehr. Damit steht die Alemannia mindestens für 24 Stunden wieder an der Spitze der 2. Bundesliga. In jedem Fall wird man selbst nach dem Montagsspiel noch vier Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz haben.

* Ein Protest der Bielefelder gegen die Wertung des Spiels aufgrund eines positiven Doping-Tests von Daniel Gomez wurde abgewiesen, es erfolgte nur eine persönliche Sperre für Gomez.

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