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Straub - Landgraf (79. Mbwando), Klitzpera, Lanzaat, Blank -
Grlic, Paulus, Pflipsen (89. van der Luer), Brinkmann -
Meijer, Krontiris (46. Gomez)
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, Bayock / Berger) |
Hain - Borges, Benschneider, Gabriel -
Porcello (80. Küntzel), Kauf, Rauw (46. Murawski),
Dammeier - Ben Katanha (46. Sinisterra), Boakye, Vata
(Eilhoff - Bogusz, Owomoyela, Lense / Möhlmann) |
Nach der Niederlage im Montagsspiel in Berlin war man bei der Alemannia wieder
ein wenig auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Im Heimspiel gegen Bielefeld
bestand nun die Gelegenheit, mit einem Sieg zumindest für einen Tag die
Tabellenspitze zurückzuerobern. Dazu rückte Willi Landgraf wieder
auf die rechte Abwehrseite, nachdem es in Berlin auf dieser Position auch
ohne ihn reichlich Chaos gab. Bei Bielefeld spielte Bernd Rauw an alter
Wirkungsstätte von Beginn an - sein Auftritt geriet allerdings eher
unglücklich, gelb-rot-gefährdet wurde er schon zur Pause
ausgewechselt. Knapp 16000 Zuschauer sorgten für die größte
Kulisse in einem Ligaspiel seit über einem Jahr - bei einem Sieg in
Berlin wären es wohl noch einige Tausend mehr geworden. Leider war die
Stimmung wie so oft bei gut gefüllten Rängen mäßig.
Ungeachtet dessen machte die Alemannia mächtig Dampf. Nach drei Minuten
verlängerte Detlev Dammeier einen Freistoß von Emmanuel Krontiris
in Richtung eigenes Tor. Torwart Mathias Hain machte sich lang und lenkte den
Ball über die Latte. Dann nutzte Ivica Grlic einen Freiraum im
Mittelfeld zu einem Schuss aus 30 Metern aus vollem Lauf, der genau gepasst
hätte, wenn Hain ihn nicht mit einer Glanztat aus dem Winkel geholt
hätte. Mitte der ersten Halbzeit war die Alemannia hochüberlegen
dank entschlossenerem (aber auch kraftraubenderem) Auftreten und engagierterem
Zweikampfverhalten. Der Arminia blieb kaum einmal Zeit zum Luftholen. Nur die
starken Leistung von Mathias Hain rettete den Gästen bis dahin das 0:0 - so
auch bei einem etwas zu lasch geratenen Volleyschuss von Karlheinz Pflipsen
aus 13 Metern, den Hain gerade noch mit den Fingerspitzen erreichen konnte.
Wenig später bekam die Arminia nach einem Eckball das Leder nicht aus der
Gefahrenzone, und Ivica Grlic setzte aus 12 Metern zum Nachschuss an.
Artistisch rettete Bernd Rauw in dieser Situaton mit dem Kopf. Nach 28
Minuten musste ein Elfmeter herhalten, um Hain zu überwinden. Dennis
Brinkmann schickte Stefan Blank mit einem Hackentrick auf der linken Seite
entlang der Außenlinie. Blank fand in der Mitte Emmanuel Krontiris, der
noch von Gabriel bedrängt wurde. Der fiel schließlich auf den Boden
und versuchte, mit den Händen, Ball und Gegner aufzuhalten. Ivica Grlic
übernahm die Verantwortung und zimmerte den Ball hoch zum 1:0 in die
Mitte. Nach Freistoß von Grlic und Kopfball von Ex-Bielefelder
Alexander Klitzpera war es wieder Mathias Hain, der mit einem starken Reflex
das 2:0 verhinderte. Auf der anderen Seite konnte sich Stephan Straub bei
einem Schuss von Detlev Dammeier auszeichnen.
Nach der Halbzeit blieb Emmanuel Krontiris verletzungsbedingt in der Kabine,
für ihn kam Daniel Gomez. Die erste gute Gelegenheit hatte wieder die
Alemannia. Eine Hereingabe von Frank Paulus ließ Daniel Gomez auf Erik Meijer
durch. Der war zu überrascht zum Abschluss und legte zurück auf
Karlheinz Pflipsen, der noch einen Bielefelder aussteigen ließ und
schließlich mit links am rechten Pfosten vorbeischoss. Bielefeld wurde
allmählich stärker und hatte zeitweise mehr vom Spiel. Ganz
große Chancen blieben aber zum Glück aus, dafür war die
Alemannia bei Kontern gefährlich. Einer davon endete mit einer Kollision
zwischen Mathias Hain und Karlheinz Pflipsen, bei der der Schiedsrichter nicht
auf Elfmeter entschied. Drei Minuten vor Schluss zog Karlheinz Pflipsen an
der linken Seitenauslinie zwei Gegner auf sich und schaffte es noch, den Ball
an der Linie entlang zu Erik Meijer zu spielen. Der sah in der Mitte Daniel
Gomez, der mit dem 2:0 seinen ersten Pflichtspieltreffer für die
Alemannia erzielte.
Mit dem 2:0 war das Spiel entschieden. Trotz nachlassender Kräfte in der
zweiten Hälfte hatte die Alemannia ebenso verdient wie sourverän
gewonnen. Es war der fünfte Heimsieg in Folge - soviel wie seit dem
Aufstiegsjahr 1998/99 nicht mehr.
Damit steht die Alemannia mindestens für 24 Stunden wieder an der
Spitze der 2. Bundesliga. In jedem Fall wird man selbst nach dem
Montagsspiel noch vier Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz haben.
* Ein Protest der Bielefelder gegen die Wertung des Spiels aufgrund eines
positiven Doping-Tests von Daniel Gomez wurde abgewiesen, es erfolgte nur
eine persönliche Sperre für Gomez.