|
|
|
Ochs - Lanzaat, Szukala, Costa, Schäfer -
Lehmann (77. Komljenovic), Meyer, Tyce -
Vucicevic, Milchraum (65. Davids),
Kolomaznik (84. Agostino)
(Hofmann - Cerny, Gebhardt, Baier / Maurer) |
Nicht - Brinkmann, Stehle, Sichone, Noll - Plaßhenrich,
Rolfes (55. Michalke), Fiel (55. Reghecampf) - Gomez,
Schlaudraff (65. Klitzpera), Meijer
(Hesse - Petrovic, Scharping / Hecking) |
Um die letzte Chance auf den Aufstieg ging es für die Alemannia bei den
punktgleichen Münchener Löwen. Nur ein Sieg hätte die
Hoffnung auf Platz 3 am Leben gehalten.
Dieter Hecking nahm gegenüber dem 4:0 gegen Cottbus drei Umstellungen
vor: Cristian Fiel sowie der wiedergenesene Simon Rolfes rückten
für Jan Schlaudraff und Kai Michalke in die Mannschaft. Dennis Brinkmann
ersetzte den kurzfristig ausgefallenen Willi Landgraf.
"Alles oder Nichts" wolle man spielen, hatte Dieter Hecking im
Hinblick auf die Tabellensituation angekündigt. Offenbar hatte man sich
für letztere Variante entschieden; einige Spieler waren überhaupt
nicht auf dem Platz. Dabei sah der Anfang durchaus vielversprechend aus. Nach
Pass von Jan Schlaudraff lief Daniel Gomez der Münchener Abwehr davon
und wollte noch einmal quer legen auf Erik Meijer, aber Matthias Lehmann fing
den Ball ab. Bei dieser Chance hatte mehr herausspringen können, und
vielleicht hätte die Sache nach einem frühen 0:1 ganz anders
ausgesehen. So nahm das Unheil allmählich seinen Lauf. Lukas Szukala
hatte mit einem Kopfball bei einem Freistoß die erste Chance für
die Gastgeber. In der 24. Minute fiel in dem bis dahin ausgeglichenen Spiel
die Führung für 1860. Moses Sichone ließ Michal Kolomaznik
flanken. Der Ball war lange in der Luft, aber weder Dennis Brinkmann noch
Thomas Stehle konnten entscheidend eingreifen, als Patrick Milchraum volley
zum 1:0 einschoss. Milchraum war gerade an der Seitenlinie behandelt
und vom Alemannia-Bescheißer Nr. 1 in dieser Saison, Michael Weiner,
zur Unzeit wieder hereingewunken worden. Die Alemannia hielt die Begegnung
nach dem Rückstand zunächst weiter offen, kam dem Ausgleich aber
zu keiner Zeit wirklich nahe.
Zwei Tore mussten noch her, und es war allerhöchste Zeit, das Tempo zu
verschärfen. Dieter Hecking verzichtete darauf, frische
Offensivkräfte einzuwechseln, aber immerhin war der Mannschaft wenigstens
einige Minuten lang das Bemühen anzuerkennen. Erik Meijer scheiterte aus
halblinker Position nach Vorarbeit von Daniel Gomez an Timo Ochs. Zehn Minuten
nach Wiederanpfiff kamen Laurentiu Reghecampf und Kai Michalke für
Cristian Fiel und Simon Rolfes, der in seinem ersten Spiel ohne Blinddarm
keinen Fuß auf den Boden bekommen hatte. Wenige Minuten später
leitete Reghecampf die letzte Chance zur Wende ein. Dennis Brinkmann brachte
den Ball in die Mitte, aber Erik Meijer war in dieser Szene - wohl auch
gedanklich - einen Schritt langsamer als sein Gegenspieler. Auf der
Gegenseite entschied Jan Schlaudraff das Spiel mit einem kapitalen Fehler
endgültig. Ohne Not spielte er den Ball in die Füße von
Nemanja Vucicevic, der mit einem Sonntagsschuss zum 2:0 in den Winkel traf.
Die Alemannia war nun völlig von der Rolle. Die keineswegs stark
auftrumpfenden Gastgeber wurden mit so vielen Einladungen zum
Toreschießen zugeschüttet, dass selbst der VfJ Laurensberg einige
davon angenommen hätte. Jan Schlaudraff spielte einen Pass über drei
Meter auf Moses Sichone. Der kam noch an, aber den Rückpass von Sichone
auf Schlaudraff (ebenfalls über drei Meter) verlor Schlaudraff an
Vucicevic. Der legte noch einmal quer auf Michal Kolomaznik, und es stand 3:0.
Gegen zurücksteckende Gastgeber, die nicht mehr taten als nötig,
fing sich die Alemannia nach einer Weile wieder halbwegs und hatte durch
Daniel Gomez und im Nachschuss Reiner Plaßhenrich, noch die Chance zum
3:1, aber auch die wurde kläglich vergeben.
Nach dem Spiel brauchten einige Spieler wieder einmal eine Extra-Einladung
von Alexander Klitzpera, bevor sie sich zum Zaun trauten. Auf Diskussionen
ließen sie sich dabei nicht ein, Erik Meijer war der Meinung, man habe
alles gegeben. Diese Meinung kann ich leider aufgrund der an den Tag gelegten
Konzentrationsmängel eines Großteils der Mannschaft beim besten
Willen nicht teilen. Wieder einmal hat eine Alemannia-Mannschaft in den
entscheidenden Saison-Spielen versagt - bleibt die Erinnerung an eine
sagenhafte Hinrunde und den UEFA-Cup.