So, 08.05.05:
TSV 1860 München - ALEMANNIA 3:0 (1:0)
Ochs - Lanzaat, Szukala, Costa, Schäfer - Lehmann (77. Komljenovic), Meyer, Tyce - Vucicevic, Milchraum (65. Davids), Kolomaznik (84. Agostino)
(Hofmann - Cerny, Gebhardt, Baier / Maurer)
Nicht - Brinkmann, Stehle, Sichone, Noll - Plaßhenrich, Rolfes (55. Michalke), Fiel (55. Reghecampf) - Gomez, Schlaudraff (65. Klitzpera), Meijer
(Hesse - Petrovic, Scharping / Hecking)

Zuschauer: 19700 (ca. 800 aus Aachen)
Gelb: Lehmann, Vucicevic - Meijer, Brinkmann, Stehle

1:0 Milchraum (24.)
2:0 Vucicevic (60.)
3:0 Kolomaznik (63.)



(Foto: Richard)











(Fotos: Richard)

Um die letzte Chance auf den Aufstieg ging es für die Alemannia bei den punktgleichen Münchener Löwen. Nur ein Sieg hätte die Hoffnung auf Platz 3 am Leben gehalten.
Dieter Hecking nahm gegenüber dem 4:0 gegen Cottbus drei Umstellungen vor: Cristian Fiel sowie der wiedergenesene Simon Rolfes rückten für Jan Schlaudraff und Kai Michalke in die Mannschaft. Dennis Brinkmann ersetzte den kurzfristig ausgefallenen Willi Landgraf.
"Alles oder Nichts" wolle man spielen, hatte Dieter Hecking im Hinblick auf die Tabellensituation angekündigt. Offenbar hatte man sich für letztere Variante entschieden; einige Spieler waren überhaupt nicht auf dem Platz. Dabei sah der Anfang durchaus vielversprechend aus. Nach Pass von Jan Schlaudraff lief Daniel Gomez der Münchener Abwehr davon und wollte noch einmal quer legen auf Erik Meijer, aber Matthias Lehmann fing den Ball ab. Bei dieser Chance hatte mehr herausspringen können, und vielleicht hätte die Sache nach einem frühen 0:1 ganz anders ausgesehen. So nahm das Unheil allmählich seinen Lauf. Lukas Szukala hatte mit einem Kopfball bei einem Freistoß die erste Chance für die Gastgeber. In der 24. Minute fiel in dem bis dahin ausgeglichenen Spiel die Führung für 1860. Moses Sichone ließ Michal Kolomaznik flanken. Der Ball war lange in der Luft, aber weder Dennis Brinkmann noch Thomas Stehle konnten entscheidend eingreifen, als Patrick Milchraum volley zum 1:0 einschoss. Milchraum war gerade an der Seitenlinie behandelt und vom Alemannia-Bescheißer Nr. 1 in dieser Saison, Michael Weiner, zur Unzeit wieder hereingewunken worden. Die Alemannia hielt die Begegnung nach dem Rückstand zunächst weiter offen, kam dem Ausgleich aber zu keiner Zeit wirklich nahe.
Zwei Tore mussten noch her, und es war allerhöchste Zeit, das Tempo zu verschärfen. Dieter Hecking verzichtete darauf, frische Offensivkräfte einzuwechseln, aber immerhin war der Mannschaft wenigstens einige Minuten lang das Bemühen anzuerkennen. Erik Meijer scheiterte aus halblinker Position nach Vorarbeit von Daniel Gomez an Timo Ochs. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff kamen Laurentiu Reghecampf und Kai Michalke für Cristian Fiel und Simon Rolfes, der in seinem ersten Spiel ohne Blinddarm keinen Fuß auf den Boden bekommen hatte. Wenige Minuten später leitete Reghecampf die letzte Chance zur Wende ein. Dennis Brinkmann brachte den Ball in die Mitte, aber Erik Meijer war in dieser Szene - wohl auch gedanklich - einen Schritt langsamer als sein Gegenspieler. Auf der Gegenseite entschied Jan Schlaudraff das Spiel mit einem kapitalen Fehler endgültig. Ohne Not spielte er den Ball in die Füße von Nemanja Vucicevic, der mit einem Sonntagsschuss zum 2:0 in den Winkel traf. Die Alemannia war nun völlig von der Rolle. Die keineswegs stark auftrumpfenden Gastgeber wurden mit so vielen Einladungen zum Toreschießen zugeschüttet, dass selbst der VfJ Laurensberg einige davon angenommen hätte. Jan Schlaudraff spielte einen Pass über drei Meter auf Moses Sichone. Der kam noch an, aber den Rückpass von Sichone auf Schlaudraff (ebenfalls über drei Meter) verlor Schlaudraff an Vucicevic. Der legte noch einmal quer auf Michal Kolomaznik, und es stand 3:0. Gegen zurücksteckende Gastgeber, die nicht mehr taten als nötig, fing sich die Alemannia nach einer Weile wieder halbwegs und hatte durch Daniel Gomez und im Nachschuss Reiner Plaßhenrich, noch die Chance zum 3:1, aber auch die wurde kläglich vergeben.
Nach dem Spiel brauchten einige Spieler wieder einmal eine Extra-Einladung von Alexander Klitzpera, bevor sie sich zum Zaun trauten. Auf Diskussionen ließen sie sich dabei nicht ein, Erik Meijer war der Meinung, man habe alles gegeben. Diese Meinung kann ich leider aufgrund der an den Tag gelegten Konzentrationsmängel eines Großteils der Mannschaft beim besten Willen nicht teilen. Wieder einmal hat eine Alemannia-Mannschaft in den entscheidenden Saison-Spielen versagt - bleibt die Erinnerung an eine sagenhafte Hinrunde und den UEFA-Cup.



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