Mo, 08.03.04:
MSV Duisburg - ALEMANNIA 2:1 (0:1)
Langerbein - Wolters, Drsek, Baelum, Oswald - Voss Keidel (90. Hirsch), Bugera - Spizak, Ahanfouf (85. van Houdt), Kurth (71. El Kasmi)
(Beuckert - Schröder, Peschel, Caca / Meier)
Straub - Landgraf (75. Michalke), Klitzpera, Brinkmann, Ewertz - Grlic (85. Bayock), van der Luer (65. Paulus), Pflipsen, Fiel - Meijer, Krontiris
(Memmersheim - Bediako, Mbwando / Berger)

Zuschauer: 8570 (ca. 1000 aus Aachen)
Gelb: Oswald, Voss

0:1 Pflipsen (15.; Grlic, Ewertz)
1:1 Ahanfouf (46.)
2:1 Baelum (56.)







(Fotos: Thorsten/A-Team)







(Fotos: Thorsten/A-Team)







(Fotos: Thorsten/A-Team)

Das erste von vier unsäglichen Montags-Auswärtsspielen bis Saisonende stand in Duisburg an. Dort hatten die Alemannia-Fans die Ehre, die neue Tribüne des im Umbau befindlichen Wedaustadions einzuweihen. Vielleicht ein gutes Omen: in der ehemaligen Gästekurve, von wo die Alemannia-Fans in den letzten Jahren die eine oder andere Klatsche mit ansehen mussten, standen nun die MSV-Fans. Gegengerade und Nordkurve standen als leere Rohbauten noch nicht zur Verfügung, ebensowenig wie der Oberrang über dem Gästeblock. Dieser ist ein bisschen klein geraten, ca. eine Stunde vor Spielbeginn wurden die Kassen wegen angeblicher Überfüllung geschlossen und alle Alemannia-Fans ohne Karte auf die Haupttribüne geschickt - dabei war keineswegs der Block, sondern nur die obersten Reihen überfüllt gewesen.
Die Alemannia hätte nach günstigen Ergebnissen am Wochenende noch einmal die Möglichkeit gehabt, mit einem Sieg den Anschluss an die Aufstiegsränge herzustellen. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen schien das allerdings ein sehr schweres Unterfangen zu werden, zumal wiederum einige Ausfälle beklagt werden mussten. Neben den gesperrten Stefan Blank und Daniel Gomez fielen Quido Lanzaat und Bachirou Salou verletzungsbedingt aus. Ebenfalls nicht im Kader war nach zuletzt schwachen Leistungen Edwin Bediako. So spielte Dennis Brinkmann für Lanzaat in der Innenverteidung und Fabian Ewertz für Blank auf der linken Seite. Im Mittelfeld wählte Jörg Berger eine defensive Variante mit Ivica Grlic und Eric van der Luer vor der Abwehr und Karlheinz Pflipsen und Cristian Fiel davor - Frank Paulus blieb zunächst auf der Bank.
Duisburg begann wie erwartet druckvoll, aber zum Glück wenig zwingend, so dass die Alemannia die Anfangsphase ohne Gegentor überstehen konnte. Der erste ernsthafte eigene Angriff brachte dann gleich die Führung. Ivica Grlic spielte auf der linken Seite Fabian Ewertz an. Dessen Flanke landete bei Karlheinz Pflipsen, der den Ball artistisch annahm und im Fallen zum 1:0 im rechten Eck versenkte. Im Gegenzug Glück für die Alemannia: Nach langem Einwurf von Drsek und unfreiwilliger Verlängerung von Fabian Ewertz köpfte Markus Kurth den Ball aus fünf Metern gegen die Latte. Ansonsten blieb der Gastgeber in der ersten Halbzeit größtenteils harmlos. Nach einer halben Stunde konnte sich Ahanfouf auf der rechten Seite gegen zwei Aachener durchsetzen und schoss schließlich Eric van der Luer an, etwas später warf sich Willi Landgraf in einen Schuss von Ahanfouf.
Von der Alemannia war außer dem Tor rein gar nichts zu sehen gewesen. Immerhin hatte man hinten sicher gestanden. Das änderte sich nach dem Wechsel, als Duisburg Vollgas gab und die Alemannia den Start komplett verschlief. Willi Landgraf und Emmanuel Krontiris griffen Kai Oswald ebensowenig konsequent an wie Alexander Klitzpera Markus Kurth. Der flankte auf Ahanfouf, der den Platz, den ihm Dennis Brinkmann ließ, zu einem sehesnwerten Scherenschlag und dem 1:1 nutzte - gespielt waren erst 39 Sekunden. In den folgenden Minuten kam die Alemannia kaum über die Mittellinie - allein vier Eckbälle und drei Freistöße flogen in den ersten zehn Minuten nach der Pause in den Aachener Strafraum. Der Ecke, die letztendlich das entscheidende Tor brachte, gingen allerdings zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters voraus. Zuerst entschied der Unparteiische nach einem Faller von Ahanfouf gegen Alexander Klitzpera auf Freistoß. Den schoss Keidel über das Tor. Welche Halluzination auch immer den Schiedsrichter dazu veranlasste, auf Eckball zu entscheiden, ist nicht nachvollziehbar. Jedenfalls konnte die Aachener Abwehr die Ecke nach mehreren Versuchen nicht entscheidend klären, und Thomas Baelum nutzte die Gelegenheit zum 2:1. Die Alemannia fing sich nach dem Tor zwar allmählich, blieb aber zu harmlos, um dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Zwanzig Minuten vor Schluss hatte die Alemannia Glück bei einem Pfostenkopfball von Kai Oswald. Dann lenkte Dennis Brinkmann einen Schuss von Voss über die Latte. Die Alemannia machte zwar in den letzten zehn Minuten noch einmal Druck, hatte aber nur noch eine Chance zum Ausgleich. Cristian Fiel setzte sich auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durch, konnte sich aber nicht zwischen Schuss und Flanke entscheiden und setzte den Ball schließlich am langen Pfosten vorbei. So halfen am Ende auch die etwas merkwürdigen Auswechslungen wie Bayock für Grlic nichts mehr.
Die Alemannia hatte wie schon in Berlin und in Mainz auswärts trotz Halbzeitführung noch verloren. Genau diese Spiele sind es wohl, die die Alemannia von einer Spitzenmannschaft unterscheiden und die Punkte, die am Ende zum Aufstieg fehlen werden. Mit einer über 90 Minuten schwachen Leistung setzte es gegen einen durchschnittlichen, ansonsten heimschwachen Gegner eine verdiente Niederlage. Dabei waren es noch nicht einmal die Spieler der zweiten Reihe wie der recht ordentlich spielende Fabian Ewertz, die enttäuschten, sonderen eher die etablierten wie z.B. Erik Meijer, der mehr Abseitsstellungen als Ballkontakte verbuchen konnte. Damit stehen in der Rückrunde aus sechs Spielen ein Sieg und ein Unentschieden vier Niederlagen gegenüber. Gegen Lübeck muss nun dringend gewonnen werden, um nicht schon früh (als Herbstmeister) im Niemandsland der Tabelle zu versinken.



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